Hallo zusammen!
Ich habe mich entschlossen abzubrechen. Das hat vor allem mit mir selbst zu tun. Ich liebe das Land und die Leute, auch wenn ich kaum Freunde habe und meine Gastfamilie nichts mit mir macht. Alles Dinge mit denen ich mich abgefunden habe.
Ich weiß, dass es mir in Deutschland genauso schlecht gehen wird, weil die Probleme bei mir liegen. Aber dort hab ich meine Familie, meine Freunde und vor allem kann ich professionelle Hilfe annehmen, die ich auch brauche.
Nun gut. Meine Entscheidung steht fest, aber wie geht es jetzt weiter? Meine Mutter wird am Montag die Organisation anrufen und es denen sagen. Was machen die dann? Buchen die den nächsten Flug oder sitzt man noch 4 Wochen im Gastland und wartet??
Und wie fühlt man sich, wenn man nach hause kommt? Nunja, ich fühl mich eigentlich jetzt schon wie die größte Versagerin auf diesem Planeten. Meine Freunde und meine Familie sagen es sei okay und kein Problem und ich hab so lange durchgehalten usw.
Aber was ist mit den anderen? Lehrer fragen doch dann auch „wieso bist du schon hier?“
Ich mach mir keinen großen Kopf drum, was die Leute über mich denken werden. Aber ich hab keine Lust viele Fragen zu beantworten, denn die Wahrheit würden nur wenige verstehen und lügen will ich sicherlich nicht.
Ach, mach dir mal keinen Kopf ! Ich kann dir nicht wirklich sagen, wie so ein Abbruch aussieht weil ich keinen beantragt habe, war aber ganz kurz davor. Du brauchst dich auch nicht wie der letzte Versager fühlen, glaube mir. Sei stolz auf dich das du überhaupt den Schritt in so ein fremdes und weites Land gewagt hast. Und wenn du dich vor bestimmten Menschen nicht rechtfertigen willst, musst du das ja auch nicht. Du bist du. Du kannst entscheiden wem du deine Erlebnisse anvertrauen möchtest. Wenn ein Freund/Freundin nach dem Grund des Abbruchs fragt, sag doch einfach: „Es wäre schön wenn wir darüber nicht reden, können wir bitte das Theme wechseln?“. Dein(e) Freund(in) wird das verstehen und muss es aktzeptieren, wenn nicht, ist es die Person nicht länger wert das man überhaupt mit ihr spricht.
Du musst versuchen aus dieser traurigen Stimmung rauszukommen. Es gab bei meinem halben Jahr auch ein paar Momente in denen ich wie ín eine Art Loch gefallen bin. Ich hab dann verschiedene Dinge gemacht. Meine Lieblingsmusik gehört, ein Bild gemalt, meditiert. Auch Spaziergänge an der frischen Luft oder irgendwo am Wasser können helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Ich weiß nicht, ob du etwas davon hälst, aber ich beschäftige mich sehr mit homöopathischer (rein-natürlicher) Medizin ( also keine Nebenwirkungen). Ich kenne zwei Mittel die man bei Trauer und Niedergeschlagenheit anwendet:
Damiana und Ignatia, es gibt diese Mittel in jeder Apotheke und oft auch Drogerien. Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen (Anteil des Wirkstoffes). Bei dir würde ich sagen von Damiana nimmst du Potenz D3 oder D4 und von Ignatia D7 oder D8. Es sind Kügelchen oder Tropfen. Wie viele du nehmen solltest steht auf der Verpackung. Ich würde 3-5 Kügelchen pro Tag empfehlen.
Ich weiß nicht, ob ich dir mit all dem etwas weitergeholfen habe. Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute !
Bye !!! 
Hallo,
ich weiß zwar auch nicht, wie genau so ein Abbruch aussieht, aber ich würde mir über die Zeit zurück in Deutschland noch keine Gedanken machen. Ich finde es super, dass du zu deiner Entscheidung stehst und sie mit allen positiven und negativen Seiten durchziehst, das Jahr abbrechen zu wollen und nicht im Gastland immer trauriger wirst. Ich finde dieser Schritt erfordert eine ganze Menge Mut die eigene vermeindliche Schwäche einzugestehen. Bei uns in der Stufe hat auch eine abgebrochen, aber viele haben es gar nicht bemerkt und die anderen haben einfach gesagt, es ist schön, dass du wieder bei uns bist. Auch wirst du wahrscheinlich lernen, wen du zu deinen wirklichen Freunden zählen kannst und wen nicht. Diejenigen die dich nicht verstehen brauchst du nicht und sie wissen überhaupt nicht, wie sich so eine Situation anfühlt.
Ich war in meinem ATJ auch einmal kurz davor abzubrechen und meine wirklichen Freunde hätten das auch akzeptiert und sich auf mich gefreut.
Ich wünsche dir nun ganz viel Glück, dass sich deine Situation schnell klärt und du in Deutschland zu deinem alten Leben zurück findest.
Ich finde das super mutig von dir und ich bin mir sicher es ist die richtige Entscheidung denn sowie du schriebst scheinst du positives und negatives sehr genau abgewegt zu haben und nicht spontan zu entscheiden.
Weswegen hast du dich zu einem Abbruch deines ATJ entschieden und hast du es deiner Gastfamilie schon gesagt?
Ganz viel Glück:confounded:
Ich nehme auch dir Ignatia, hilft wirklich 