Ich würde gern nächstes Jahr nach Argentinien, aber die Orga, der ich geschrieben hab, sagt, dass man wahrscheinlich mit ihnen in den Großraum Buenos Aires kommt. Jetzt wollt ich fragen: Wie is es denn da??
Ich hab gelesen, dass die Stadt 3mal dichter besiedelt sein soll, als ne deutsche Großstadt und ich leb halt eher auf dem Land, ich weiß nicht ob ich das aushalten könnt, in so ner Riesenstadt. Hat die dann überhaupt noch was südamerikanisches an sich???
… habe da 5 Jahre gelebt, ist schon 'ne Weile her. Also zunächst mal die Frage, mit welcher Orga du gehst. Viele deutsche Orgas (into, Camps, Eurovacances, GLS u.a.) arbeiten mit Coined zusammen, die in Córdoba ihren Hauptsitz hat und die ATS über das ganze Land verteilt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Orga hauptsächlich nach Buenos Aires schickt, denn dort sind die Grundstücke, Häuser, Schulen, Lebenshaltungskosten höher als im Inland, d.h., viele Leute wohnen recht beengt und können nicht unbedingt einen Gast aufnehmen. Wahrscheinlich wirst du also in einem Außenbezirk landen, der schon recht ländlich sein kann und von dem aus man ca. 1 Std. oder noch länger in die Stadt braucht. Da merkt man die Millionenstadt nicht wirklich, die Leute leben in ihren Vierteln und fahren höchst selten ins Zentrum. Der Begriff „Großraum“ umfasst eben nicht nur die eigentliche Hauptstadt mit ca. 3 Millionen Menschen, sondern alles drumrum, also nochmal ca. 11 Millionen dazu. Ganz im Noreden des Großraums, im Tigre (Delta des Paraná), ist es schon fast wie auf dem Land, reiche Innenstadtbewohner haben hier ihre Wochenendhäuser.
Ich habe Bs. As. immer geliebt und liebe es noch, fahre sehr gerne hin, bin allerdings auch immer ein Stadtmensch gewesen. Ich weiß nicht so genau, was du mit „südamerikanisch“ meinst. Bunt gekleidete Indios mit Panflöte gibt es in Argentinien sowieso nicht. Wenn du ein tolles Land mit offenen, freundlichen Menschen suchst, bist du in Arg. richtig.
Falls du wirklich lieber aufs Land willst, bewirb dich doch bei einer anderen Orga. Von den ATS, die jetzt da sind, sind einige auf dem Land oder in kleineren Städten. Meine Tochter z.B. wohnt in Rosario, was die drittgrößte Stadt des Landes ist (ca. 2 Mio. Einwohner), aber sie wohnt so weit draußen, dass sie davon wenig mitkriegt und ein Bus auch nur ab und zu vorbeifährt. Hier einige Seiten von Leuten, die gerade da sind:
www.austauschjahr-argentinien.de.vu
www.carlosaway.de.vu
www.ayoka.de.vu www.anneschoen.wobistdujetzt.com
Sabine
Wenn ich nach Argentinien gehen darf, dann mit „ICU“. Diese Orga finde ich billig und trotzdem seriös. Wir können uns eine andere Orga überhaupt nicht leisten und außerdem finde ich es super, dass sie will, dass man sich sozial oder ökologisch engagiert. ICU hat mir geschrieben, dass sie wegen ihrer persönlichen Kontakte hauptsächlich nach Buenos Aires vermitteln und mit südamerikanisch meinte ich eigentlich keine bunten Buschmänner sondern eher die Lebensweise der Menschen, die Werte etc., wenn die so europäisch geprägt sind, wie alle sagen, würde ich nämlich lieber nach Costa Rica oder so gehen, das ist dann noch ursprünglicher und ohne die ganzen Einflüsse. (Sogar in Südafrika haben wir jeden Morgen Kellogs gegessen:wink:). Aber ich bin voll froh, dass mit Buenos ein so großes Gebiet abgedeckt ist, da lande ich dann vielleicht nicht unbedingt im 20. Stock eines Hochhauses:grinning:. Außerdem gewöhnt man sich an sowas bestimmt auch schnell.
Yo, nochmal vielen Dank an Sie!!DIe Homepages hab ich mir durchgelesen, die warn wirklich interessant und es stand viel wichtiges drin, super!!
wenn du nach Buenos Aires und nicht nach CR kommst! Ich will jetzt wirklich nicht schlecht über CR reden, es ist ein schönes Land, aber ich fand in Mittelamerika (war in CR und Nicaragua) die Lebensweise viel us-amerikanischer als im Conosur. V. a. die Mittel- und Oberschicht orientiert sich nämlich an den Gewohnheiten des nördlichen Nachbarn, während im Süden die Menschen aufgrund ihrer Vorfahren ihre kulturelle Identität eher in Europa suchen (sie sind sehr antiamerikanisch in Arg.), aber von Europa auch wieder recht weit weg sind (geographisch und zeitlich), so dass sie eine sehr eigene Identität entwickelt haben. Klar, zur Dritten Welt gehört auch immer die Abhängigkeit von der Ersten, also findest du auch in Arg. Kelloggs, aber es gibt eben auch heimische Industrien, also eigene Lebensmittelproduktion (und viel weniger McDoof), während in Mittelamerika z.T. sogar die Marmelade aus den USA eingeführt wird (schmeckt voll eklig!).
Außerdem fand und finde ich es wunderbar, in einem Land zu leben, in dem ich nicht schon 10 m gegen den Wind als Ausländerin auffalle! Man bewegt sich einfach anders und wird anders behandelt, wenn man eben rein theoretisch auch Einheimische sein könnte - und das ist in Arg. der Fall, weil es auch blonde Leute gibt, blauäugige, dunklere, einfach alles. Ich habe leider eine sehr helle Haut und bin trotzdem erst als Ausländerin erkannt worden, wenn ich meinen Mund aufgemacht habe, jedenfalls am Anfang. Ich fand es trotz allem „fremd“ genug.
Deine Orga kenne ich gar nicht, hört sich aber interessant an. Haben die eine Internetadresse? Da ich Lehrerin bin, werde ich von Schülern und Eltern manchmal nach dem ATJ gefragt.
Sabine
(Bleib ruhig beim in diesem Forum üblichen „Du“ ).
Hab die Seite schon gefunden, hört sich wirklich interessant an! Weißt du, wann da jeweils Bewerbungsschluss ist?
Wenn du wirklich nach Arg. kommst: Sofort Termin beim Konsulat machen (sonst gibts keine Termine mehr, ist im Sommer immer eng), möglichst zeitnah vor Abflug;
nicht über die hohen Visakosten ärgern (2oo Euro Verwaltungsgebühr + 100 Visum + ca. 50 Übertragung des Sorgerechts), das Land selber ist nicht teuer (meine Kinder haben ca. 130 Euro im Monat Taschengeld); sofort Flug buchen (oder macht das die Orga?): Man kann alle Airlines nehmen und die wählen, die das billigste Jahresticket hat (Iberia, Lufthansa, LANChile, Swiss, AirFrance, auch Aerolíneas Argentinas, sind keine Never-come-back-airlines … Bloß Allitalia fand ich so furchtbar, dass ich nie wieder mit denen fliege).
Sabine
Danke für deine super Antwort!! Das mit dem Flug und Visakosten und so sind echte Insidertips . Jetzt bin ich vollkommen von Argentinien überzeugt, aber leider ist inzwischen mein Opa gestorben und die Bestattungskosten waren dermaßen hoch, dass wir uns einen Auslandsaufenthalt einfach nicht mehr leisten können , kann ich nix dran ändern. Meine Mum ist dagegen, dass ich jobben geh und ich finde auch nichts richtiges. Ich probier trotzdem mal mein bestes, vielleicht kann ich dann in der 11. Klasse (bin jetzt noch 9.) nach Ghana (klingt sehr interessant ) oder Argentinien (klingt logo genauso interessant:grinning:), aber das is wohl noch laaaang…
Also nochmals danke!! Ich finds toll, wenn sich Austauschmütter so in den Foren engagieren!!
, kann ich nix dran ändern. Meine Mum ist dagegen, dass ich jobben geh und ich finde auch nichts richtiges. Ich probier trotzdem mal mein bestes, vielleicht kann ich dann in der 11. Klasse (bin jetzt noch 9.) nach Ghana (klingt sehr interessant 