Tipps für Gastfamilie

Hallo,

ich würde gerne wissen, wer von euch schon selbst Erfahrungen als Gastfamilie gesammelt hat. Was macht eine gute Gastfamilie aus? Gibt es irgendwelche Tipps und Ratschläge, die man sich generell oder speziell zu Anfang beherzigen sollte? Für die ATS: Was fandet ihr von eurer Gastfamilie blöde oder hättet ihr euch gewünscht?

Bevor ich nach Chicago im August fliege, werde ich erst einmal selbst zur Gastschwester einer 18-jährigen Amerikanerin. Sie kommt in weniger als zwei Wochen für vier Monate zu uns und wir sind alle schon mächtig aufgeregt. Bis jetzt haben wir nur Erfahrungen mit kurzzeitigen Schüleraustausch (England, Israel), d.h. für weniger wie zwei Wochen.

Über zahlreiche Anregungen freue ich mich.

LG, Lisa

Ich habe zur Zeit eine Gastschwester aus Estland. Nicht gerade wahnsinnig berauschendes Erlebnis, aber es hat schon zeiten, in denen es voll cool ist mit ihr. So fies es tönt: ich habe von ihr gelernt, was man im ATJ NICHT tun sollte:
-Sich genervt zeigen, wenn man korrigiert wird (nervt mich EXTREM, ich mein, sie kann jetzt noch nicht sehr gut deutsch, weil wir sie nicht mehr korrigieren wollen, weil sie dann die Augen verdreht, seufzt und „jaaaaaa, das weiss ich“ sagt)
-Die ganze Zeit im Zimmer rumhocken
-Nichts sagen (!!!)
-Unhöflich sein und nicht im haushalt mithelfen
Lg malina

Hallo,

uns so schnell trifft man Gleichgesinnte. Ich glaube du hast es genau auf das reduziert, was ich im Moment feststellen muss. Die Erfahrungen scheinen überall gleich zu sein. Meine Gastschwester verbringt auch ihre Freizeit permant vor dem Computer, um zu chatten/E-mailen/telefonieren. Bis jetzt hat sie außer ihren Teller abzuräumen noch nichts im Haushalt gemacht, geschweige denn gefragt, ob sie helfe könnte. Deutschvokabeln lernen will sie nicht, dafür hat sie aber auch keine Lust mit mir Englisch zu sprechen. Bei mir kommt noch hinzu, dass sie sich zu Schade für die Schule ist bzw. kein Interesse zeigt, d.h. sie geht keinen Tag mehr wie drei Stunden in den Unterricht. Ich kann nicht verstehen, warum das die für Austausch zuständige Lehrer billigt, aber ich werde mich nicht einmischen. Durch die wenigen Schulstunden (sie belegt Mathe, Physik, Englisch, Geschichte, Sozialkunde, WR auf Englisch), keine Hausaufgabenpflicht und Noten hat sie noch mehr Zeit, die sie wieder damit verbringt, sich an ihre Familie/Freunde daheim zu binden statt sich zu lösen und neue zu finden. Manchmal ist echt anstrengend und ich schwebe in dem Gefühlszustand zwischen genervt sein und sich super verstehen. Ich bin mal gespannt, was die weiteren Monate noch bringen…

Wie lange ist dein neues Familienmitglied schon in Deutschland?

Liebe Grüße,
Lisa-Marie

Ich wohne in der Schweiz, d.h. in Zürich. Sie ist schon seit dem 16. August hier! Und eben, Integration ist wohl ein fremdwort für sie. Das schlimmste finde ich, dass sie immer so von oben herab auf unsere familie runter schaut. (Beispiel: Sie ist extrem gut im triathlon, wir sind nicht so sportlich=)) Ich habe irgendwie das gefühl, diesen austausch hat sie nicht aus überzeugung heraus gemacht, und sie wirkt auf mich ziemlich arrogant. Das tollste fand ich, dass sie nicht einmal wusste, wie die Schweiz auf deutsch heisst! Hat michein bisschen schockiert. Von wo in Amerika kommt denn deine?
Lg Malina

also, wir haben im moment ne ats bei uns und sie ist mittlerweile echt meine zweite schwester geworden. von anfnag an hat sie sich eig. bemüht sich in die family zu integrieren und auch in die schule is sie jeden tag gegangen:+1:ach ja und deutsch kann sie auch…am anfang war das zwar ein bissl schwierig, aber wenn man geduldig ist und ihr hilft geht das auch…
also alles in allem: ich bin totaaaaal froh, dass sie da ist:grinning:
ok, es gibt tage, an denen streiten wir uns, aber dann gibt es wieder tage, die sind einfach nur schön
ich denke, dass wir echt glück hatten mit unsrer ats, aber als tip kann ich meiner vorrednerin nur zustimmen: zeig ihr, dass sie sich zuhause fühlen kann!!! dadurch hat sie auch weniger cheu sich zu integrieren…
ich hoffe bei dir wird der austausch auch so toll wie bei mir, denn ich möchte diese erfahrung auf keinen fall missen!!!
lg, anna

das klingt total super!!!

finde ich toll dass es so super läuft:+1:

joa,wollt ich nur mal sagen,mehr kommt nich:grin:

lg antje

…dass ich nicht die einzige bin, die sooooo super gute erfahrungen als gastfam gemacht hat!!! vllt liegts ja auch an der südamerikanischen mentalität, dass sie so offen sind…gestern ist meine ats gefahrn un es war schrecklich…wir haben sie zum flughafen gefahrn und als wir uns verabschiedet ham, ham wir alle geheult…´das war echt schrecklich, aber als sie gesagt hat, dass wir die beste familie für sie wären, war das schon ein tolles gefühl, weil wir uns echt bemüht haben, dass sie deutschland positiv kennen lernt…
un jezz isses soooo still im haus, das hält man nicht aus, keinen gesang, kein türenknallen, alles still…
ich kann aba sagen: nur noch 105 tage und wir sehn uns wieder, da ich mein ats in ihrer familie verbringen werde…ich freue mich so drauf, aba gleichzeitig erscheint es noch viel zu weit entfernt…sie ist ja erst seit gestern weg…

tja, ich bin echt traurig heut…ich hoffe das wird jezz auch bald bessser…ich mein es fehlt was, sie ist jezz wirklich meine 2. schwester!!!

lach das kommt mir irgendwie bekannt vor… wir hatten ab Mitte Dezember einen Amerikaner (23-jährig) für 5 wochen in unserer familie und er hatte das ats-dasein auch nicht so drauf. er war zwar nicht wirklich als ats und zum deutsch sprechen hier hin gekommen, sondern um hier son projekt aufzubauen, aber bevor er hier hin kam sprach er kein wort deutsch. statt sich dann aber hier mal darum zu bemühen deutsch zu lernen, hat er uns immer dazu aufgefordert englisch zu sprechen, was wir auch brav gemacht haben. Aber sobald ich mal mit ner Freundin deutsch gesprochen habe und er stand dabei, hat er so lange genervt, bis wir auf englisch umgesprungen sind, obwohl ihn das eigentlich nichts anging. Im Haushalt hat er auch nur seinen Teller auf die Spüle gestellt, und ich, die ich mir mit ihm mein Bad teilen musste konnte die Dusche jedes Mal erst putzen, bevor ich geduscht habe. Ich weiß auch nicht, ob bei ihm die Farbe abging (er ist dunkelhäutig), oder warum die immer so dreckig war.

während der weihnachtsferien hat er, wenn er nicht an den PC konnte, weil meine Mama da auch mal was machen musste, nur geschlafen. Auf Unternehmungen außer Brettspiele spielen hatte er keine Lust. Ansonsten hat er eigentlich pausenlos Mädels aufgerissen, die er aber zum Glück nicht mit nach Hause gebracht hat oder mit seiner amerikanischen Freundin telefoniert.
Gemeldet, wenn er mal später nach Hause kam als geplant hat er sich allerdings nicht, was zu ner ziemlich nervenaufreibenden Sache wurde. Denn er hat immer wieder gesagt, dass wir ihn hier nicht alleine irgendwohin schicken dürfen, weil er überhaupt keinen Orientierungssinn hat und sich verläuft.

Letztendlich war es aber schon nen ganz cooler Typ und ne lustige Zeit, wobei ich aber wirklich gemerkt habe, wie ich mich auf keinen Fall verhalten sollte.