Hej Mila,
ich war 2003/2004 als Austauschschülerin in Kansas, USA, für ein High School Jahr. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, was ich für Zweifel hatte, nachdem ich meinen Vertrag bei EF unterschrieben hatte - denn plötzlich hörte & las ich nur noch Schlechtes von EF!
Ich kann nur für mich persönlich sprechen, es gibt tausend andere AustauschschülerInnen, bei denen es anders gewesen sein kann!
Ich hatte das Problem, dass ich in einer sehr kleinen Stadt war & mich in meiner Gastfamilie nicht wohlgefühlt hatte. Meine Betreuerin wohnte in einer anderen Stadt, weshalb ich ihr telefonisch mehrfach davon erzählt hatte, mit der Bitte, mich bei einem Gespräch mit meiner Gastfamilie zu unterstützen. Diese Bitte wurde abgelehnt, immer mit dem Hinweis, ich solle doch noch bis nach Weihnachten warten. Aber ich hielt es nicht mehr aus & teilte ihr mit, dass ich die Familie wechseln wolle & ihre Unterstützung bräuchte. Das war leider zu viel verlangt…
Ich suchte mir dann selbst eine neue Familie - Gott sei Dank hatte ich in der thailändischen anderen Austauschschülerin eine gute Freundin gefunden, deren Gastfamilie wiederum gute Freunde hatte, die mich dann aufgenommen haben. Meine Betreuerin hat sich nicht blicken lassen & so musste mich mein erster Gastvater mit Sack & Pack zu meiner neuen Familie bringen… :-/ Das war ganz furchtbar alle für mich.
Ich war & bin immer noch sehr enttäuscht von der schlechten Betreuung dort vor Ort! Es wird ganz anders hier in Deutschland darüber berichtet & einem wird versichert, dass man dort immer einen Ansprechpartner hat, der einem bei Problemen zur Seite steht. Dem war in meinem Fall nicht so! Und das finde ich eine Schande, denn ich war (wie wohl die meisten AustauschschülerInnen) zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt - & dann keinen Ansprechpartner, auf den man sich verlassen kann…?! Das geht gar nicht!
Im Nachhinein würde ich persönlich nicht mehr mit EF fahren - die Organisation ist viiiel zu groß, als dass sie sich sowohl im Vorfeld als auch vor Ort tatsächlich ausreichend um die AustauschschülerInnen kümmern könnte.
Freundinnen von mir sind teilweise mit ganz kleinen Organisationen ins Ausland gegangen & hatten auch hinterher noch engen Kontakt zu den Orga, bzw. haben dort dann auch ehrenamtlich gearbeitet. Kleinen Organisationen ist es vorrangig wichtig, wen sie hinschicken & nicht, dass sie möglichst viel Geld einheimsen!
Meine Empfehlung, auf Grund meinen Erfahrungen, ist eindeutig, sich eine kleine, gemeinnützige Organisation zu suchen, bei der man sich wohl- & gut aufgehoben fühlt & nicht das Gefühl hat, eine unter Tausenden zu sein, wie in einer „Massenproduktion“.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche, Entscheidung & natürlich ganz viele prägende Erfahrungen in den USA!
Liebe Grüße
Pauline