Sie ist gestartet...

… kann mir mal einer sagen wie ich das aushalten soll??? Wir kommen gerade vom Flughafen zurück, unsere Tochter (15 Jahre) ist für ein Jahr in die USA gestartet. Ich habe die ganze Zeit dahinter gestanden und sie kommt auch zu einer (scheinbar) sehr sehr lieben Gastmama… aber aufeinmal glaube ich es nicht aushalten zu können. Es ist so leer hier… Es tut weh… Ich vermisse sie…!!! Ich hätte im Leben niemals mit so einer heftigen Reaktion von meiner Seite gerechnet. Das soll ich jetzt bis zum Mai/Juni nächsten Jahres schaffen??? Ich habe das Gefühl sie sofort zurück holen zu müssen…

M.S.

Hallo,
uns steht der Abschied nächste Woche noch bevor. Aber schon jetzt, wenn Bekannte nach meiner Tochter fragen kommen mir schon manchmal die Tränen in die Augen.
Ich hoffe mal, dass das am Flughafen nicht ganz so schlimm wird.
Mein Mann und ich fliegen kurz nach unserer Tochter für ein paar Tage weg - so sind hoffentlich die ersten Tage etwas erträglicher. Aber der „Schock“ kommt dann bestimmt, wenn auch wir wieder daheim sind.
Ich hoffe mal, dass unsere Tochter ein tolles Jahr in den USA verbringt und die Zeit für uns daheimgebliebene schnell vergeht.
Kopf hoch - das wird schon!
Liebe Grüße
Silvia

Letzes Jahr ging es mir genauso. ich glaube, ich war wie traumatisiert und musste ständig an sie denken und weinen.
Mittlerweile ist es fast 13 Monate her. Sie ist seit 2 Monaten wieder zu Hause.
Ich habe im September angefangen, meine persönliche Liste von Highligts abzuarbeiten und hatte auch ein tolles Jahr.
Im August habe ich mir eine Liste erstellt, was ich schon immer mal machen wollte, mindestens 2 Punkte waren Pflicht.
Ganz leicht angefangen mit Leute treffen, bei denen es mir leid tat das der Kontakt eingeschlafen ist.
nun kann ich sagen, meine Zeit war auch toll. Ich war in Amsterdam und Berlin und habe das gemacht, was ich schon immer wollte.
Ich habe Karneval in Köln erlebt, mit Prunksitzung und Straßenkarneval. War ich in Amsterdam noch alleine (Tagesausflug im November mit der Bahn-keiner meiner Freunde hatte Zeit und Lust), in Köln waren wir schon eine lustige Truppe. Ich bin stolz auf mich, dass ich das so durchgehalten habe und hoffe nur, dass ich öfter mal an mich denke und diesen neuen Freundeskreis halten und auch den alten weiter pflegen kann.
Mit meiner Tochter ist es wie vorher. War sie wirklich 10 Monate weg? Wir hatten beide eine tolle Zeit, allerdings auch kaum Kontakt.
Da meine Tochter eine Gastschwester aus den Niederlanden hatte, die nach noch nicht mal vier Wochen ihr Austauschjahr abgebrochen hat, weil sie und ihre Mutter mit der Trennung nicht klar gekommen sind, stand für mich fest- das will ich nicht!

Hallo M.S. und alle Zurückgebliebenen,

oh ich kann dich nur zu gut verstehen.
Seit gestern ist auch unser Sohn zu seinem großen Abenteuer aufgebrochen.
Bis zum letzten Tag waren noch so gefühlte 1000 Dinge zu erledigen bei denen ich ihn euphorisch und voller Freude dass er diese Möglichkeit hat unterstützt habe.
Da habe ich den Abschied noch gar nicht gesehen. Doch jetzt wo mir klar wird - ich sehe ihn jetzt 10 Monate nicht- bin ich ohnmächtig. Das halte ich nicht aus. Es krampft in mein Herz und meinen Magen.
Er ist gestern gut gelandet und hat dem Anschein nach eine wirklich nette Gastfamilie. Sein Gastbruder ist in seinem Alter und sie werden die selbe Schule besuchen.
Unser Sohn hat seine GF erst vor 14 Tagen bekommen. Bis dahin stand der Termin noch auf der Kippe und die Warterei war nervig.
Zwischenzeitlich fragte er sich, ob ihn niemand wollte.
Ich bin froh, dass wirklich alles bestens funktioniert hat.
Er hat ein Stipendium, er hat eine GF, er ist zum ersten Termin geflogen und gut angekommen- alles Punkte die mich glücklich stimmen, aber im Moment erstickt mich die Sehnsucht. Ständig breche ich in Tränen aus.
Im Januar ist mein großes Kind ausgezogen. Das war auch sehr komisch und es hat ein wenig gedauert, sich an das Gefühl zu gewöhnen, dass sie in ihr Leben aufgebrochen ist. Aber es ist ein ganz anders Gefühl, wenn so eine Strecke dazwischen liegt und man weiß, dass man sich nicht sehen oder in den Arm nehmen kann.
Ich hoffe, dass dieses Gefühl ganz schnell aufhört und ich mich nur noch freuen kann, dass es ihm dort drüben gut geht, er nette Leute um sich hat und fürs Leben lernt.
Wie ich das schaffe - ich weiß es nicht.
Klar eine Beschäftigung oder neues Hobby suchen - aber selbst da hat mich die Ohnmacht noch im Griff.

Uns ging es vor ziemlich genau einem Jahr auch so… Aber die Tatsache, dass unser Sohn total glücklich war, dass es ihm gut ging und in einer ganz lieben Gastfamilie aufgenommen war, hat uns dann über den ersten Trennungsschmerz hinweg geholfen. Und vielleicht ein kleiner Trost: Die 10 Monate vergehen so schnell!!!