Ich gehe jetzt erst seit zwei Wochen hier in die Schule, aber ich erzähls dir auch mal. Vielleicht hilfts ja
Also erstmal gehe ich auf ne „Public School“ und die sind nicht so schlecht, wie man immer sagt. Meine jedenfalls nicht.
Das Gebäude, eher die Gebäude (weil es auf dem Schulgelände viiele verschiede Gebäude gibt und man sich deshalb Anfangs nicht wirklich gut zurechtfindet) sind zwar schon älter aber jedes Klassenzimmer hat einen Beamer und es gibt auch viele Computerräume, die auch alle voll ausgerüstet sind. Bei mir zu Hause in DL ist das nicht so.
Ich gehe hier, auch wenn ich mit 16 Jahren ein Jahr jünger bin als die Anderen, in die „Sixth Form“, also die englische Oberstufe. Die ist schon n bischen anders als die anderen Klassen, weil sie nicht verpflichtend ist und deshalb an meiner Schule nur knapp 30 Leute in die „Sixth Form“, also die 12. und 13. Klasse gehen. (zur Erklärung: die 12. hier entspricht der deutschen 11.)
Ich konnte mir aus 5Blocks jeweils ein Fach aussuchen und hab jetzt vier davon. Wozu ich dann 5 hab wählen müssen, ist mir aber nicht ganz klar. Jedes Fach hab ich 4 Stunden pro Woche (1 Stunde hat 60min, pro Tag von 9-3 Uhr Schule, 5 Stunden) und zusätzlich noch zwei Stunden „General Studies“, also ein verpflichtendes Fach für Jeden, in dem man so n bischen was über alles lernt.
Außerdem hab ich ziemlich viele Freistunden.
Ich konnte aber in der ersten Woche auch noch die gewählten Fächer wechseln, wenn sie mir nicht gepasst haben.
Die Leute hier sind total offen. Klar, in verschiedene Gruppen eingeteilt, aber du kannst mit Allen reden. Hier gibt es z.B. die „PE-Leute“, die „13. Klasse“ und die „Normalen“. Ich bin meistens bei den „PE-Leuten“, was vllt daran liegt, dass ich auch PE, also Sport gewählt hab, aber auch bei den „Normalen“. Ne andere Austausschülerin hier, die auch so alt ist wie ich, ist immer bei den Leuten aus der 13. Was ich damit sagen will ist, dass du in jeder Gruppe herzlich aufgenommen wirst. Nicht so wie es immer über die englischen Public-Schools gesagt wird.
Die Lehrer sind auch total anders als in Deutschland. Die Schüler hier haben ein total entspanntes Verhältnis zu ihren Lehrern. Da wird auch mal im Science-Unterricht über Chinesische Restaurants diskutiert.
Und auch zu unserem „Head of Sixth Form“ haben alle ein total gutes Verhältnis. Der ist auch schonmal während des Lunch zu uns gekommen und hat spaßeshalber gesagt, wenn ich meinen Freunden zu Hause von den englischen Jungs erzähle, sollte ich doch bitte nicht die Leute aus dem PE-Kurs beschreiben.
Außerdem kann es auch ruhig mal vorkommen, dass ein Lehrer erst viel zu spät im Unterricht auftaucht oder nur Anfangs kurz vorbeischaut und sagt, dass er die Stunde nicht in der Klasse ist, ein Arbeitsblatt austeilt und dann garnicht mehr auftaucht.
Was sonst noch ziemlich anders ist als in Deutschland ist, dass nach dem Unterricht, wenn jeder im Bus sitzt, ein Lehrer durch den Bus geht und kontrolliert, ob jeder angeschnallt ist. Und da gibts dann auch keine Wiederworte von den Engländern sondern jeder schnallt sich an.
Warscheinlich ein viel zu langer Text, aber was solls
LG
P.S. Hätt ichs doch fast vergessen: Ich besuche die Millom Public School