Probleme, Depressionen, Abbruch...

Hey Leute, das ist jetzt das erste mal, dass ich so ein Forum benutze, deshalb schreibe ich jetzt einfach mal alles so wie’s mir grad durch den Kopf geht.
Ich bin jetzt seit 2 Monaten in den USA in Wisconsin. Meine Gastfamilie ist einfach nur klasse, die haben mich schon total ins Herz geschlossen. Und die kennen sich auch mit dem Hosten aus (bin deren 8ter Austauschschüler) Ich habe hier auch schon ,Freunde" wenn man das nach 2 Monaten überhaupt so sagen kann. Ich bin auch im Crosscountry Team, habe also eig. immer was zu tun. Doch seit ca. einem Monat denke ich über einen Abbruch nach. Am Anfang dachte ich es wäre nur Heimweh und das wird schon wieder alles. Doch es wurde nur schlimmer und schlimmer. Inzwischen heule ich jede Nacht und schlafe wirklich jede Nacht nur noch 2-4 Stunden. Ich habe auch schon mit meiner Betreuerin geredet und war bei einer Ärzten, wegen Depressionen. Und die sagte, ja es sind Depressionen, und ich könnte solche Pillen dagegen nehmen, was ich aber absolut nicht will, da ich denke ein Austausch machen zu können, weil man jeden morgen solche Pillen schluckt ist nicht der richtige Weg. Außerdem sagte die Ärzten, dass ich für eine Therapie auch nach Deutschland gehen könnte. Um ehrlich zu sein habe ich mich vor 4 Tagen schon entschieden, dass ich sicher abbrechen möchte. Allerdings geht das nicht so einfach wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe schon mit meinen Hostelern geredet, und die wollen mich unbedingt hierbehalten, auch meine Eltern sind von einem Abbruch nicht sonderlich begeistert, doch sie kamen auch schon mit der Idee, dass meine Mum für 1-2 Wochen rüber fliegt, wir zusammen Chicago besichtigen, und dann gemeinsam zurückfliegen. Doch sie sind einem Abbruch eher abgeneigt. Da ich mich aber schon entschieden habe, warte ich einfach nur noch jeden Tag, dass etwas in Richtung Abbruch geschieht. Ich bin sogar schon kurz davor ein Foto mit einem Bier zu machen um zurückzukommen, denn dann hätte ich ein Flug in den nächsten paar Tagen.
Das einzige, dass mich davon noch zurückhält, ist das meine Eltern von mir enttäuscht wären. Ich weiß einfach nicht mehr weiter…
Und bitte kommt nicht mit sowas wie Familie wechseln an, da ich erstens meine Gastfamilie liebe, und zweitens für einen Neustart keine Kraft mehr hätte.
Danke schonmal für eure Antworten, und Denkanstöße.

Toby

Hi!
Hast du schon überlegt, ob du es bereuen würdest, wenn du abbrichst? Wenn du es sehr bereuen würdest, versuch nochmal ein bisschen durchzuhalten. Am einfachsten ist wohl der Gedanke, dass andere es schlechter haben, stell dir vor, du wärest in einem Loch voller Kakerlaken und Spinnen und Würmern gelandet und deine Gastfamilie wäre dein schlimmster Altraum!
Wenn das nicht hilft, lokalisiere das Problem und tu was dagegen, z.B. Ablenkung gegen Heimweh, lass den Computer aus und spiele stattdessen mit deinen Gastgeschwistern oder so.
Oder denke in kleinen Abschnitten, eine Woche beispielsweise. Und immer, wenn du eine Woche erfolgreich überstanden hast, gönn dir etwas, Schokolade oder eine Folge deiner Lieblingsserie.
Auch hilfreich: hör mit allem auf, was dich in irgendeiner Weise frustriert.
Zum Schlafen: Hast du vom Bett aus Sicht auf eine Uhr? Dann weg mit der Uhr! Und denk an was Schönes, z.B. Schafe, Schafe sind schön :slight_smile:
Und ja, Pillen sind nicht der richtige Weg. Zu einem schlechten Psychologen zu gehen aber auch nicht. Schulpsychologen verschlechtern oft nur die Lage (habe ich schon von einigen aus meinem Bekanntenkreis gehört) und diese Beratungsstellen sind auch oft nicht so toll, da ist es dann besser, man geht gar nicht hin.
Ich rate dir, noch abzuwarten. Aber wenn du unbedingt abbrechen willst, dann tu es, ist ja deine Entscheidung.
LG

Also das tut mir wirklich leid für dich. Am besten gibst du dir zwei Wochen indenen du wirklich versuchst nur positiv zu denken ,… wenn das aber nichts bringt ist es vielleicht doch besser abzubrechen die Gesundheit ist auf jeden Fall wichtiger.
Aber vielleicht schaffst du es ja bis Weihnaachten,dann hast du dein englisch wesentlich verbessert und du kannst danch sehr stolz auf dich sein. Überleg dir das flieg mitte Dezember zurück und freu dich auf Weihnachten in Deutschland verssuch dich in der Usa abzulenken. Wohnst du den sehr ländlich? Geh shoppen das hilft doch sicher !!! Hoffe konnte dir helfen

Ja ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht, und ich glaube nicht, dass ich es bereuen würde… und mein Problem kann ich garnicht so wirklich lokalisieren… Ich kann mir nicht vorstellen, noch einen Monat hier zu bleiben… ein, vlt. zwei Wochen aber das wars auch…
Das mit dem Abbruch ist nunmal nicht so einfach…
Ich werde wohl die Pillen erst einmal nehmen, das scheint mir als ein guter Weg zum abbruch. Aber im Moment erscheint mir ein Regelverstoß immer verführerischer… natürlich wären viele enteust von mir, aber das ist im Moment der einfachste weg, zurück nach Deutschland… Denn der Abbruch ist ohne Regelverstoß leider nicht nur meine Entscheidung…
Vielen dank für den Komentar.

Ich kann mir leider nicht einmal vorstellen noch einen Monat hier zu bleiben… ein paar Wochen vlt. aber das wars dann auch…:confounded:

Lieber Toby,

Heimweh ist Scheiße… Wirklich scheiße. Aber sei dir sicher das machen sehr viele Austauschschüler durch. Wenn du mal in dich herein hörst, wonach genau sehnst du dich? Was fehlt dir? Deine Familie zu Hause, deine Freunde zu Hause? Bei deiner Family daheim kannst du dir doch bestimmt super sicher sein, dass sie immer zu jeder Zeit, auch wenn sie weit weg sind, immer für dich da sind. Da brauchst du ja eigentlich keine Angst zu haben.

Oder liegt die Problematik doch in den USA begründet? Ist irgendwas passiert dass deine Zweifel ausgelöst hat? Ich meine kannst du dich erinnern wann das mit dem „Heimweh“ angefangen hat?

Wenn du wirklich glücklich bist mit deiner Gastfamily und auch mit deinen Freunden in den USA, dann versuch einfach so wenig Zeit wie möglich alleine zu sein. Wenn du nicht schlafen kannst geh abends noch so lange zum Sport, dass du im Bett gar nichts anderes machen kannst als schlafen. Versuch dir wenn das schlechte Gefühl wieder kommt ganz klar aufzuzählen was du in den USA liebst und was du sicher zu Hause wiederum vermissen wirst.

Du musst auf jeden Fall versuchen deine Gedanken auf die schönen Dinge zu fokusieren, schließlich scheint dein Unterbewusstsein dir echt eins Auswischen zu wollen :wink:

So ein Austausch kann ein ganz schön hartes Stück Arbeit sein. Ich hatte auch Phasen in denen ich mich allein und verlassen gefühlt habe und gedacht habe wenn ich nach Hause komme wird mir nichts bleiben… Aber als ich nach Hause kam waren alle meine Freunde noch da und das tolle ich hatte auch noch eine Familie am anderen Ende der Welt hinzu gewonnen.

Ich wünsche dir fest dass du lernst die Zeit zu genießen. Ansonsten würde ich wie mein Vorredner mir überlegen dir eine Deadline zu setzen. Sag dir du bleibst noch bis zum Ende des Jahres und fährst dann Heim und versprichst dir in der Zeit dich nur auf die schönen Erlebnisse in den USA zu fokussieren.

Halt durch, du schaffst das!
Anna