Ortswechsel, Schulwechsel, Familienwechsel oder doch verkürzen?

Hallo zusammen

Also ich fasse kurz mal meine Lage zusammen. Ich bin nun seit zwei Monaten in Amerika. Mit meiner Gastfamilie versteh ich mich eignentlich ganz gut. Dennoch haben wir keine Gemeinsamkeiten und ihre Ideale und Morale lassen mich zum Teil erschauern. Zum Beispiel, dass ein Kindergartenkuss eine Sünde sei oder dass man Homosexuelle Ehen in ihrer Kitche aufjedenfall nicht anbieten solle. Ausserdem sind sie auch gegen Abtreibung, die ganzen christlichen Ansichten eben. Ich kann mich da überhaupt nich damit identifizieren. Ja, beim Auslandsjahr geht es um die Anpassungsfähigkeit aber ich denke nicht, dass ich mich jemals 100% wohl mit ihnen fühlen werde. In der Schule rede ich mit vielen Menschen und ich bin jetzt auch schon ein paar mal mit der einen oder anderen Person etwas machen gegangen, aber es haben sich noch keine grossen Freundschaften daraus entwickelt. Alles in allem fühle ich mich nach wie vor ziemlich alleine. Ausserdem wohne ich im Wald ohne Internet. Die Schule und „Stadt“ ist 30 Autominuten von meinem zu Hause entfernt. In der Stadt gibt es gerade mal eine Bowlingbahn und eine Eisbahn. Wir haben keine Mall und das Kino haben sie diesen Sommer abgerissen. Nach der Schule irgendwo draussen rumzuhängen oder allgemein draussen zu sein ist hier auch nicht wirklich angebracht, da es kalt ist. Wir bekommen hier am meisten Schnee in ganz Amerika, dennoch haben wir leider kein Skigebiet wegen den nicht vorhandenen Hügeln bzw. Bergen. Es gibt nicht viel zu machen hier. Meine Freunden ist es von meiner Organisation her untersagt mich zu grösseren Orten zu fahren. Das „Fahrterritorium“ Jugendlicher Fahrer umschliesst die Stadt und die Strecke von meinem Haus zu der Stadt. Ich bin ziemlich gelangweilt und fühle mich unproduktiv und nutzlos. Ich denke darüber nach, nach sechs Monaten heimzugehen. Da ich einfach keinen Sinn darin sehe mich die ganze Zeit zu langweilen. Dennoch möchte ich nicht einfach kampflos aufgeben und versuchen so vieles wie möglich zu ändern, so dass ich es wenigstens versuche. Meine Gastfamilie werde ich aufjedenfall wechseln aber ich frage mich ob ein Ortswechsel vielleicht auch angebracht wäre?

Liebe Grüsse

Hey!
Ich hoffe dir geht es gut. Am Anfang erstmal : Ja, ein Austausch bedeutet sich einer neuen und meist fremden Kultur anzupassen. Aber wie du das beschreibst scheint es ja wirklich sehr extrem zu sein. Und wenn man dann natürlich mit dieser Familie zusammen lebt und man selber wirklich nicht der selben Meinung über ''alltägliche" Sachen ist, ist es klar dass es da nicht wirklich klappen kann. Und du hast wahrscheinlich versucht dich anzupassen aber manchmal stimmt dann die Chemie nicht. Also mach dir deswegen keine Gedanken. Das zweite Problem scheint die Lage zu sein und wenn dass wirklich so ist wie du es beschreibst, würde ich gleich mit der Familie auch die Gegend wechseln! Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen😉. Gerade mag die Situation vielleicht etwas aussichtslos scheinen, aber warte etwas bis du deine neue Familie hast und in einer „spannenderen“ Gegend bist ! Dann wir auch dein Austausch noch eine wunderschöne unvergessliche Zeit!
Aber gibt nicht auf und verkürze oder breche ab!
Wenn du Fragen hast oder ähnliches schreib mir einfach eine Mail oder Nachricht!
LG,
Tami