Ich möchte mir hier Luft verschaffen!
Meine Tochter ist seit August 2015 in der U.K. zusammen mit einer ATS aus den Niederlanden.
Der erste Wechsel der Gastfamilie erfolgte schon nach einer Woche. Da es in der U.K. üblich ist, dass Gastfamilien Geld bekommen, die Familie aber hatte noch keines (bekommt man erst Ende eines Monats)bekamen die Mädchen nichts zu essen. Auch die hygienischen Verhältnisse (wir untertreiben jetzt) waren sehr schlecht und der Schimmel fühlte sich dort mehr als wohl.
Meine Tochter beschwerte sich und die Mitarbeiter vor Ort reagierten zum Glück sehr schnell, sodass die Mädchen zu einer neuen Gastmutter kamen.
Hier fingen die Probleme im Oktober an. Die Mädchen waren oft bei den Mitarbeitern der Orga um ihnen die Probleme zu schildern. In den letzten 2 Monaten spitzten sie sich jedoch so zu, dass es nicht mehr geht. Wie letzte Woche nun bekannt geworden ist, leidet die Gastmutter an einer Depression. Das erklärt ALLE Probleme die die Mädchen dort haben und hatten. Doch gibt es in der ganzen U.K. ich wiederhole es nochmal in der GANZEN U.K. KEINE (und ich sage noch nicht einmal vernünftige, sondern einfach)Gastfamilie laut der Organisation.
Die Mitarbeiter vor Ort tun ihr Bestes um die Mädchen immer wieder Aufzubauen und sie zu motivieren, doch irgendwann ist Schluss. Dieser Punkt ist nun bei uns erreicht.
Meine Tochter muss Abbrechen, es geht ihr psychisch schlecht und auch die Gastschwester wird abbrechen.
Eine Gastmutter die sich in ihr Zimmer zurückzieht, weil sie keine Menschen um sich haben mag, die ihre Probleme den Mädchen aufhalst, sie mit ihrer schlechten Vergangenheit konfrontiert, wie schlecht alle zu ihr sind, ist alles andere als geeignet.
Die Zielsetzung das das Programm möglichst glücklich und erfolgreich verläuft ist total gescheitert.
Ich frage mich ernsthaft, nach welchen Kriterien die Gasteltern in der U.K. ausgesucht werden.
Selbst die Mitarbeiter vor Ort haben bis zu 4 ATS bei sich wohnen, da es keine Gastfamilien gibt.(es sind ATS die zum Teil -ohne eigenes Verschulden- aus den Familien geschmissen worden sind)
Es liegt nicht daran das die Mitarbeiter vor Ort nichts unternehmen, es gibt einfach keine Gastfamilien.
Da die Organisation keine neue Gastfamilie hat, überlegen wir uns einen Anwalt einzuschalten da der Abbruch erfolgen muss um die Gesundheit der Mädchen nicht zu gefährden.
Ich habe meiner Tochter ein schönes Jahr gewünscht, dass sie neue und schöne Eindrücke erlebt. Doch wir sind enttäuscht, wütend, sauer und werden jetzt dafür kämpfen, dass wir unser Geld (wenn auch nicht alles) zurück bekommen. Denn die Orga hat es nicht geschafft eine angemessene (nach den Verhältnissen des Gastlandes) Unterbringung zu finden.
Eine Mutter