Ich will nicht! Ich will nicht! Oder doch? ... was will ich eigentlich?!

Ich will es einfach nicht glauben! Ich habe es schonmal geschrieben, aber als ich jetzt hier all die Beritaege von den Leuten gelesen habe, die erst diesen Sommer losfliegen und noch alles vor sich haben, erinnere ich mich daran, wie das letztes Jahr bei mir war, kriege ich wieder so eine richtige Panik!

Ich weiss, dass ich mein Jahr ausgenutzt habe! Ich habe eine hammertolle neue Familie gefunden, ich bin ein richtiges Familienmitglied geworden! (Und ich weiss, dass das nicht alle ATS von sich behaupten koennen!) Mein Englisch hat sich total verbessert, manche haben sogar schon gesagt, dass man gar nicht mehr hoeren kann, dass ich aus Deutschland komme, und ein Freund meinte auch „I love it how you speak fluent English!“ Ich habe so viele tolle nette Leute kennengelernt, ich habe so viele umwerfende Dinge gesehen, so viel erlebt! Ich habe eine ganz andere Kultur kennengelernt, den amerikanischen Schoolspirit erlebt, neue Ideen fuer meine Zukunft bekommen, neue Ansichten gewonnen, in einem fremden Land gelernt, und, und, und!

Und jetzt? Jetzt soll ich einfach wieder nach Hause gehen, und da wieder in das ganz normale Allltagsleben reinrutschen??? Das geht doch nicht!
Auch wenn ich mich natuerlich total auf meine Familie, meine Freunde und einfach auf Deutschland im Allgemeinen freue, DER GEDANKE MACHT MIR ANGST!!! Ich habe Angst, dass ich nicht mehr in mein Leben in Deutschland passe. Ich habe Angst, dass es anders wird, als ich es erwarte. Ich habe Angst, dass mich keiner versteht, weil ich mich so sehr veraendert habe, die anderen aber nicht.

Mein Austausch, die Leute hier in den USA, das Land, sind so ein riesiger und wichtiger Teil meines Lebens geworden! Werden meine Leute in Deutschland das verstehen und akzeptieren?
Ich kann doch mein Leben hier nicht einfach so liegen lassen und so tun, als ob gar nichts passiert waere (uebertrieben ausgedrueckt!)

Hat jemand eine Idee, was ich machen kann??
Ich habe so eine schreckliche Angst… Ich will nicht eine meiner zwei Familien enttaeuschen, in dem ich mich falsch vehalte…

Helft mir, bitte!!!

Danke schonmal,… Caro (:

also erstmal kann ich dich total gut verstehen. mir ging es ziemlich ähnlich als ich letztes jahr wieder zurück musste. ins normale alltagsleben will man garnicht mehr zurück, so ging es mir zumindest. aber es liegt total an dir ob du darein zurückrutschst oder nicht. wenn du dich wirklich so doll verändert hast wird sich dein leben sowieso verändern, allein schon weil du viel selbstständiger bist. und am anfang wenn du zurück bist solltest du garnicht darüber nachdenken ob du jetzt wieder in deinem alten alltagsleben drin bist oder nichtm sondern einfach alles erstmal so nehmen wie es halt kommt. du wirst merken dass nciht nur du dich entwickelt und verändert hast, sondern auch alle deine freunde und familie die hier geblieben sind. Man gewöhnt sich aber super schnell wieder aneinander, gerade mit den freunden, so war es zumindest bei mir. mit meinen eltern hat das alles ein bisschen länger gedauert weil es für uns beide schwierig war unsere leben wieder aufeinander abzustimmen. und ich kann mir vorstellen dass meine mutter es auch nicht immer prickelnd fand dass cih immer ‚meine mutter…äääh gastmutter‘ gesagt habe wenn cih von meiner gastmum geredet hab.

und dazu ob die leute hier es akzeptieren und verstehen dass die USA so ein großer teil deines lebens geworden sind(bei mie ist es genauso): akzeptieren werden sie es, aber erwarte nicht von allen deinen freunden viele nachfragen über dein auslandsjahr. denn verstehen tuen es wirklich nicht alle. zum einen die, die hiergeblieben sind, die die neidisch auf dich sind weil sie sich selbst nicht getraut haben, und auch vorallem die von deinen freunden die auch im ausland waren, aber nicht´ganz so guten anschluss gefunden haben. damit meine ich nicht dass sie keine freunde oder so hatten, nur einfach die die nicht ganz so ‚close‘ mit allen im ausland waren, wenn du weißt was ich meine. diese solltest du am besten acuh nicht mit deinen tollen erfahrungen überhäufen, auch wenn du denkst ‚das sind doch meine freunde, die können das ab und freuen sich für mich‘… ja das tun sie vllt. aber e kann ihnen trotzdem auch wehtuen. viele werden auch sachen denken wie’ ach, der gefällts doch nur in den usa besser weil sie hier nicht 200 freunde hat’… aber lass sie das einfach denken. es gibt immer genügend die sich wahnsinnig für dich freuen und alle details hören wollen :slight_smile:

soo. ich muss jetzt los. ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen… :slight_smile:
lieben gruß, sophia

… was mir grade noch einfällt: du wirst keine deiner 2 familien enttäuschen weil die doch wissen dass es 2 komplett uterschiedliche welten sind in denen du jetzt lebst. und die zu verbinden ist einfach so gut wie unmöglich. ich habs mal versucht und mit einer freundin aus den usa telefoniert und ihr am lautsprecher eine von meinen freundinnen hier vorgestellt und so… abe es ist einfach nur komisch dann. macht auch garkeinen sinn, die 2 welten zu verbinden. also für einen selbst natürlich schon aber für den rest… naja.

Hey Sophia!

Vielen vielen Dank fuer deinen Beitrag! Es ist schoen, mal was von einer echten Ehemaligen zu hoeren! Ich denke leider immer viel zu viel ueber alles nach, aber ich hoffe, dass ich das trotzdem hinbekommen…
Tatsaechlich sind 2 meiner besten Freunde gerade auch in den USA, aber auch das werden wir hinbekommen…
(:

Eine Frage noch: Ich wuerde supergerne in den USA studieren, einfach, weil ich hier die Schulen viel geiler finde, mit dem Schoolspirit und den Sportteams und so weiter… Ich weiss aber nicht, wie meine Mutter das aufnehmen wird, denn bevor ich abgeflogen bin, hat sie immer geweint und meinte, dass ich nach meinem ATJ ja sowieso immer nur wieder weg ins Ausland bin und dann gar nicht mehr zu Hause bin… Naja, und so ist das jetzt wirklich ein bisschen… Ich will nicht meiner Mama das Gefuehl geben, das mein ATJ mich ihr „weggenommen“ hat und das ich Deutschland nicht mehr so als mein Zuhause ansehe, wie frueher…
Ich weiss ja nicht, ob du das auch gerne machen wuerdest, aber wie auch immer, weisst du, was ich da machen koennte??

LG, Caro

haha mir gehts ähnlich wie dir, ich würde auch wirklich gerne in den USA studieren, aus den gleichen gründen wie du…und weil die leute halt auch viel offener sind … du weißt schon.
Hm, also für meine eltern ist das alles nciht so das große ding. erstmal will ich eh hier noch ein einhalb jahre die schule fertig machen, so lange bleibe ich ihnen also noch, und in der zeit denke ich können sich eltern(z.B. deine) auch an den gedanken ‚gewöhnen‘ und sich mit ihm anfreunden… also meine eltern wissen dass ich nach der schule erstmal auf jeden fall ein jahr ins ausland will, egal was. als animateurin arbeiten oder was weiß ich. und sie nehmen das total gelassen auf. klar nur äußerlich, ich weiß auch dass meine mutter mich viel lieber hier hätte. aber sie freuen sich halt total für mich, und sind stolz und so. und ich kann mir gut vorstellen dass es deiner mutter ähnlich geht. du musst ja nciht direkt am tag deine heimkehr ihr erzählen dass alles da viel toller ist und du zurück willst und da dein leben verbringen willst. :smiley:
warte ersteinmal ab wie sich hier so alles entwickelt und wenn so der ‚normalzustand‘ wieder eingekehrt ist kannst du ja mal anfangen sie zu fragen was sie davon hält wenn du ein semester im ausland studierst… taste dich einfach langsam vor wenn du meinst dass es sie verletzen könnte. und sag ihr natürlich dass du das nicht machst um von ihr wegzukommen, sondern von dem hässlichen deutschen schul-und studenten-system oder was auch immer. wie es halt wirklich ist. sie wird sich schon denken könnend dass es dich wieder nach der schule ins ausland ziehen wird, einfach auf Grund der art und weise wie du über dein ATJ ihr erzählst/erzählen wirst. sie kriegt ja mit dass du da eine tolle zeit hattest, und wie du über den school spirit schwärmst. und dass du auch ein zweites zuhause gefunden hast. so war es zumindest bei mir… :slight_smile:
und ich glaube eltern sind doch acuh immer stolz wenn ihr kind sich traut so lange alleine ins ausland zu gehen und so. das wird deine mutter auch sein, aber logischerweise auch traurig. sei einfach verständnisvoll und erklär ihr wieso und dass dein jetziges zuhause auch immer dein zuhause bleiben wird(wenn du es so siehst :wink: ) sie wird das schon verkraften, schließlich hat sie dich auch jetzt grade ein jahr (oder ein halbes?) weg gelassen :smiley:

Ich hoffe ich konnte dir wieder ein bisschen helfen. halt mich aufm laufenden :slight_smile: und ich bin weiterhin gerne offen für fragen :wink:
lieben gruß, sophia

Danke nochmal (:

Ich hoffe ich bekomme das alles hin… Ach mensch, warum koennen nicht einfach die zwei Kontinente zusammenutschen oder so was… :confused: :smiley:

Ich glaube, der Abschied ist der schwerste Teil meines austauschjahres…

…das kann gut sein.

Hi Caro,

du weisst ja, dass es mir so aehnlich geht wie dir.

Ich habe hier einfach soooo viel erlebt … Ich habe mehrere Monate tausende Kilometer entfernt von meinem Heimatland, meiner Familie und meinen Freunden in einer anderen Familie gelebt, eine andere Kultur hautnah erlebt, grossartige Menschen kennengelernt und in der Stadt Wellington eine zweite Heimat gefunden. Ich habe die atemberaubende Natur auf der Suedinsel kennengelernt, mein Englisch hat sich sehr viel verbessert, ich bin viel selbststaendiger und aufgeschlossener geworden, habe viele neue Ansichten gewonnen, bin mir jetzt klarer ueber meine Zukunft geworden und und und …

Einerseits freue ich mich schon sehr auf meine Familie, meine Freunde und generell Deutschland, aber andererseits kann ich mir wie du auch nicht vorstellen, mein Leben hier einfach so zu „verlassen“ und in Deutschland einfach da weiterzumachen, wo ich vor einem halben Jahr aufgehoert habe und wieder in den Alltag reinzukommen.

Letzte Woche habe ich mit einer meiner besten Freundinnen zum ersten Mal seit drei Monaten telefoniert und sie hat sich total gefreut, wollte gar nicht aufhoeren zu reden … Sie hat mir alles Moegliche erzaehlt, aus Deutschland, aus der Schule, von Leuten, die ich ueberhaupt noch nicht kennengelernt habe und und und … Ich mache mir auch viele Gedanken, ob ich mich noch mit meinen Freunden verstehe, wenn ich wieder da bin, weil ich mich so veraendert habe.

Aber was soll man machen … Ich versuche jetzt, die letzten Wochen so gut es geht zu geniessen und dann … mal sehen, was kommt.

Irgendwie schaffen wir das schon :wink:

Liebe Gruesse,

Marie-Claire