ich weiss nicht was ich falsch mache

ich bin jetzt seit ueber 3 monaten hier in costa rica. wenn ich mir vorstelle jetzt zu gehen zu muessen, ich koennte nicht sagen, dass mir mein austauschjahr besonders gut gefallen hat. und mir bleiben noch ca. 7 wochen… ich will nicht, dass mein austauschjahr weiter so verlaeuft, wie es bis jetzt war. ich hab keine ahnung was ich falsch mache, aber ich fuehl mich hier einfach nicht wohl. meine gastschwester ist ne hexe, ich gehe mit ihr in die gleiche klasse. in der schule hab ich teilweise freunde gefunden, aber das hier ist alles so oberflaechlich… deshalb bin ich am ueberlegen die gastfamilie zu wechseln. ich will dann auch versuchen in die stadt zu kommen, wo ich moeglichkeiten hab, was zu unternehmen… bin naemlich in einem doerflein gelandet, und die leute machen einfach nichts. weiss nun gar nicht was ich machen soll. hab die hoffnung wenigstens in den letzten 7 wochen mein austauschjahr geniessen zu koennen…

Liebe Maria,

um mit dir gemeinsam eine Antwort auf deine Situation zu finden, ist sicherlich schwierig und auch ein Grund für dein Unbehagen ist schwer zu finden aus der Ferne. Doch möchte ich EINEN Erklärungsansatz versuchen.

Mit fünf Monaten gehört deine Austauscherfahrung noch eher in den Bereich mittelfristiger Austauschprogramme. Viele Organisationen sprechen dieses Thema zwar nicht an, aber es gibt große Unterschiede zwischen

  1. kurzfristigen (so alles bis drei Monate)
  2. mittelfristigen (meist Semsterprogramme) und
  3. langfristigen Schüleraustausch (meist Austauschjahr)

Während kurzfristiger Austauschprogramme muss man sich meist nicht integrieren. Vor allem, weil die Gastfamilie im Zweifelsfall denkt, na ja, in drei Wochen ist der/die Schülerin eh bald wieder weg, und ähnlich ist es sicherlich bei dem Schüler. Es entsteht meist kein Anpassungsdruck bzw. keine große Notwendigkeit, sich einzugliedern und sich und sein Verhalten zu hinterfragen und an die Bedingungen des Gastlandes anzupassen und in das Leben dort einzutauchen.

Bei dir könnte es schon anders sein. Du bist vielleicht drin in dieser Anpassungsphase. Darin ist es sehr verbreitet, sich schlecht zu fühlen - alles wird anders, man hat erkannt, dass der Orientierungsrahmen der eigenen Kultur hier wenig taugt, muss sich selbst hinterfragen und kann sich unwohl und traurig fühlen, weil alles schwerer fällt, und das schon seit Wochen. Nichts ist so einfach und leicht, wie in der Heimat. Dieses Erlebnis wird oft auch Kulturshock genannt (und nicht etwa die ersten Tage).

Nun, aus diesem Tal kommt man wieder heraus. Noch einmal - diese Erlebnisse der Desoriientierung und Traurigkeit kommen bei vielen vor und sind - zumeist - ganz normale Symptome der fortschreitenden Veränderung und Anpassung an das neue kulturelle Umfeld!

Wenn das auch bei dir der Grund für deine GEfühle sind, dann sei froh, dass du sie hast - dass heißt dann nichts anderes, als dass DER AUSTAUSCH WIRKT, er trägt Früchte :o)

Ob es sieben Wochen vor Ende deines Austauschsemsters gut ist, noch einmal die Gastfamilie zu wechseln, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass man in dieser ZEit die ganze Welt grauer sehen kann, den MEnschen manchmal auch unrecht tut. Bei mir war das so.

Alles Gute

Bent

:grinning:

danke fuer deine antwort. letztendlich habe ich doch die familie gewechselt, gehe jetzt auch in eine andere schule. und ich bin mir sicher, dass das eine der besten entscheidungen meines lebens war. ich fuehl mich ploetzlich so wohl, ich hab gar keine mehr zurueck nach deutschland zu gehen… in meiner neuen gastfamilie fuehl ich mich wie ein teil der familie und die leute in meiner klasse sind mir viel sympatischer, und wir machn viel zusammen. ausserdem wohne ich jetzt naeher an der stadt, d.h. langeweile hab ich auch nicht mehr so viel.
ok, wuerde trotzdem jedem der einen austausch machen will raten, laenger als ein halbes jahr zu gehen. bei mir ist es jetzt zu spaet.
machs gut, liebe gruesse, maria

echt. Espero que te vaya muy bien,

Bent

Me gustaria estudiar espanol!!!
:confounded:
Asha

El comienzo me parece hecho :+1:

in audita en realidad :wink:
…es gibt so wunderbare online-Wörterbücher…lol