Hallo ihr lieben!
Sorry dass der Text so lang geworden ist aber ich musste mir das alles einfach einmal von der Seele schreiben.
Ich hoffe ihr lest ihn trotzdem.
Ich werde im August Deutschland für ein Jahr verlassen und mit Rotary nach Mexiko fliegen.
Ich möchte schon seit langem ein Auslandsjahr machen, aber jetzt wo alles konkret wird bekomme ich irgendwie Panik. Mit meinen Freunden und meiner Familie kann ich darüber nicht reden, sie würden sich nur sorgen machen und es fällt ihnen sowieso schon nicht leicht mich ziehen zu lassen. Deswegen wende ich mich hier an euch, in der Hoffnung dass mir jemand helfen kann mir wieder sicherer zu werden, meine Balance wiederzufinden und mich besser zu fühlen.
Die Panik hat angefangen als ich meinen Distrikt bekommen habe, er liegt leider nicht so wie ich es mir gewünscht hatte, nicht am Meer und vermutlich wird es im Winter kalt sein. Da wurde mir wirklich klar worauf ich mich eingelassen habe.
Weil ich mein Auslandsjahr in der Q1 mache, werde ich eine Klasse wiederholen müssen. (Mit 15 wollte ich noch nicht weg) Das ist meine erste Angst. Wenn es mir nicht gefällt wäre also alles umsonst gewesen, ein Jahr quasi für nichts.
Dann bin ich im moment für wegen einem Stipendium für einen Monat in Asien, jetzt bin ich grade seit 8 Tagen hier. Mir geht es nicht schlecht, alle sind nett und ich habe auch schon Kontakte und Leute die mit mir etwas unternehmen. Zwischendurch bin ich sehr glücklich. Auch die Gastfamilie ist nett, aber seit ich hier bin muss ich die ganze Zeit daran denken, dass ich bald ein ganzes Jahr weg bin und es macht mir wahnsinnige Angst!
Ich vermisse einfach mein zu Hause jetzt schon, meine Eltern, meine Schwester, meine Freunde. Die Gastfamilie ist einfach kein Ersatz, obwohl ich alle mag. Ich kann kaum schlafen und will nie dass der Tag vorbei ist, weil ich weiß, dass ich am Abend wieder unglücklich bin und kaum schlafen kann.
Zwischendurch habe ich zwar auch Momente in denen ich mich auf das Jahr freue, aber meinstens überwiegt die Angst.
Auch der Gedanke dass ich alles was ich in den Gang gesetzt habe nicht mehr einfach so abbrechen kann macht mir echt zu schaffen.
Wir nehmen schließlich auch einen Gastschüler auf und noch viel wichtiger: ich wäre ja trotzdem nicht glücklich!
Vielleicht kurzfristig, aber ich würde es nachher in Wellen sehr bereuen und abwechselnd erleichtert sein, so wie ich jetzt panik habe und mich wieder beruhige. Aber trotzdem, manchmal wünsche ich mir nichts sehnlicher als nie auf diese Idee gekommen zu sein, ich habe doch mein leben zuhause in dem ich so glücklich bin und das ich in vier Monaten aufgeben muss.
Ist es das wirklich wert?
Und warum habe ich solche Angst, während alle anderen Austauschschüler die mit mir weggehen gar keine Zweifel kennen?
Ich bin doch Kontaktfreudig, ich finde schnell Menschen die ich mag und ich male eigentlich auch nicht alles schwarz!
Diese Unsicherheit macht mich so fertig!
Bitte, helft mir!!
Liebe Grüße aus Asien:bulb: