HiCo Education – nicht zu empfehlen!

Unsere Tochter Cara war von Januar bis Juni 2014 vermittelt von HiCo für einen High School-Aufenthalt in Seattle/USA. Leider haben wir hierbei mit HiCo und deren Korrespondenzorganisation in USA sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Dieser Post ist etwas lang, für schnelles Lesen kann man sich auch auf die TEILE IN GROSSBUCHSTABEN beschränken:

• IM VORFELD PRÄSENTIERTE SICH HICO IM ZUSAMMENSPIEL MIT DER PARTNERORGANISATION TRIGINER INTERNATIONAL EXCHANGE, LTD. FLEXIBEL UND BEMÜHT, UNSEREN WÜNSCHEN ENTGEGENZUKOMMEN

o Auswahl des Schuldistrikts in USA (Seattle) war mit HiCo möglich
o Triginer war bereit Schulen von der Platzierung auszuschließen, die bezüglich der Ausrichtung bzw. Zusammensetzung der Schülerschaft (zB Fokus auf verhaltensauffällige Kinder) und der geographischen Lage nicht geeignet erschienen (HiCo teilte unsere kritische Sicht auf diese wenigen Schulen)

• DIE VON HICO EMPFOHLENE LOKALE PARTNERORGANISATION TRIGINER ENTPUPPTE SICH JEDOCH LEIDER ALS UNPROFESSIONELL UND UNENGAGIERT.

o Die Sammlung der Bewerbungsunterlagen und -informationen erfolgte über das internetbasierte System einer Konkurrenzorganisation.
o Triginer erwartete die Bezahlung der Gesamtgebühr von 12.000 USD aufgrund einer lapidaren Rechnung, ohne dass irgendeine vertragliche Grundlage für die Gegenleistung bestand. Erst nachdem wir darauf bestanden, bekamen wir von HiCo dann doch eine schriftliche Leistungsbeschreibung, die offensichtlich extra für uns zusammengestellt worden war.
o Marta Triginer von Triginer International übernahm die lokale Betreuung vom 2,5 Autostunden entfernten Vancouver/Canada aus. Trotz der ausdrücklichen Zusage durch HiCo im Vorfeld wurde auch nach mehrmaligem Nachfragen durch unsere Tochter kein in der Nähe von Seattle wohnender Ansprechpartner für eine effektive Vor-Ort-Betreuung benannt.

• DIE GASTFAMILIE WAR - ENTGEGEN DER AUSDRÜCKLICHEN ZUSICHERUNGEN DURCH HICO IN DEN VORGESPRÄCHEN - WEDER BEKANNT NOCH ÜBERPRÜFT WORDEN.

Als unsere Tochter angekommen war, stellte sich heraus, dass …
o … die Gastfamilie per Annonce im Schul-„Newsletter“ gesucht worden war.
o … den Interessenten, die sich auf diese Annonce gemeldet hatten, ohne weitere Überprüfung, alle Unterlagen und Angaben, die wir im Zuge der „Bewerbung“ in Deutschland eingereicht hatten, zugemailt wurden. Insgesamt 24 Seiten inklusive der Reisepasskopien des Kindes und beider Eltern, den kompletten medizinischen Bericht und aller Zeugnisse. Dies rief bei den späteren Gasteltern bereits im Vorfeld großes Erstaunen hervor. Auszug aus einer Mail der Gasteltern: „grades, health information, passport scans—WAY more information about not only Cara, but also you than I would have been comfortable giving to a complete stranger unless I knew they had been through some sort of vetting process first.”
o … die von HiCo zugesagte systematische Überprüfung der Gastfamilie (der auch von den Gasteltern erwartete „vetting process“ – HiCo hatte im Vorfeld u.a. von einer Prüfung von Referenzen, dem polizeilichen Führungszeugnis und der Einkommenssituation gesprochen – nach Aussage der Gasteltern nicht stattgefunden hatte.
o … die „ausgewählte“ Familie, vor der Ankunft unserer Tochter nie von einem Vertreter der Austauschorganisation persönlich besucht worden war. (Zitat der Gasteltern: „We were astonished as well about the lack of personal involvement. We could have been people with bad intentions easily”)

• WÄHREND DES AUFENTHALTS GAB ES KEINE NENNENSWERTE BETREUUNG VOR ORT.

o Am dritten Tag des Aufenthalts erschien Fr. Triginer zu einem ihrer drei persönlichen Besuche in den fünf Monaten, um die Gastschülerin und gleichzeitig die Gasteltern kennenzulernen. Für das Zimmer der Gastschülerin interessierte sie sich nicht.
o Entgegen der Aussagen im Vorfeld gab es keine Aktivitäten vor Ort zur Einführung in das Gastland und die Situation als Austauschschüler. Zu unserem großen Glück waren die Gasteltern sehr ehrenwerte und engagierte Menschen, die sich sehr gut gekümmert haben und dabei auch Aufgaben übernahmen (mussten), die sie eigentlich von Triginer erwartet hatten (zB das Anmelden zu Kursen an der High School.)
o Obwohl versprochen, organisierte Fr. Triginer kein Treffen der im Umkreis befindlichen Austauschschüler.
o Der Kontakt mit Fr. Triginer über E-mail war schleppend und streckenweise aufgrund technischer Probleme gar nicht möglich.
o Auch zu der Frage vor dem Rückflug, wie am sinnvollsten Übergepäck verschickt werden kann (ein regelmäßiges Thema von zurückkehrenden Gastschülern) konnte Fr. Triginer nichts beitragen. Sie gab die Frage einfach an die Gastmutter weiter.
o Es passt in das Bild, dass sich Fr. Triginer auch nicht von unserer Tochter verabschiedete.

• AUCH VON HICO AUS FAND WÄHREND DES AUFENTHALTS KEINE AKTIVE BETREUUNG STATT.

o Die einzige proaktive Kontaktaufnahme während des fünfmonatigen Aufenthalts erfolgte per kurzer E-Mail ca. einen Monat vor dem Heimflug.
o Auch nach dem Austausch erfolgte keine Kontaktaufnahme durch HiCo, z.B. zum Einholen von Feedback. Erst nach Zusendung dieses Textes knapp drei Monate nach der Rückkehr kam ein Fragebogen.
o Es gibt auch keine Treffen von ehemaligen Gastschülern zum Erfahrungsaustausch und Networking, wie wir das von der Organisation kennen, mit der unsere ältere Tochter zwei Jahre zuvor unterwegs war.

FAZIT: Mit großem Glück war unsere Tochter bei einer sehr netten und engagierten Gastfamilie gelandet und hatte so ein insgesamt positives Austauscherlebnis. DIE LEISTUNG DER LOKALEN ORGANISATION (als Gegenwert für immerhin 30% der Gesamtgebühren, die nicht an die Schule und die Familie gingen) BEI DER AUSWAHL DER GASTFAMILIE SOWIE DER BETREUUNG UND PROBLEMLÖSUNG WÄHREND DES AUFENTHALTS WAR HINGEGEN EBENSO WENIG ERKENNBAR, WIE EINE LEISTUNG VON HICO NACH DER ANBAHNUNG DES AUSTAUSCHS.