Heimweh & und meine Familie versteht mich nicht !

Hallo!
Ich hab rießen Probleme. Ich bin seit 2wochen in Finnland und weine nur noch. Ich hab mir mein Austauschjahr besser vorgestellt, die sachen die man mir erzählt hat würden dann doch nicht war. Ich finde hier keine freunde, Ich rede ab und zu mit jemanden aber wirkliche freundschaft wird da nicht raus. Ich bin für die finnen nur ein kleiner smaltalk.
Die schule ist jetzt auch nicht die beste, alle rauchen dar. Und fühle mich dort richtig unwohl.

Meine Familie versteht mich nicht, vorallem meine mutter. Sie wirft mir vor ich würde mir keine mühe geben. Sie weiß garnicht was ich alles gemacht habe. Denn sie war jetzt eine woche im urlaub und so hatte ich keinen kontakt zu ihr. Deshalb hab ich mit meiner Tante überalles gesprochen. Wir hatten die vereinbarung, noch 2wochen und dann weiter schauen.
Meine mutter wiederum sagt ich bleibe bis zum herbst. Ich schaff das aber nicht. Ich bin verzweifelt. Niemand merkt das.
Ich werde als ein hysterische kleines mädchen abgestempelt. Aber das es mir wirklich schlecht geht merkt niemand.

Ich wünschte ich könnte in mein altes Leben zurück. Mir ist es egal ob mich jemand auslacht weil ich nur so kurz hier war. Ich mach das doch für mich, und ich bin stolz darauf wenn ich das geschafft habe.
ich bin am ende und verzweifelt, fühle mich von meiner familie nicht mehr willkommen in deutschland.

Kann jemand mir helfen :´(

liebe grüße.

Hallo !

Es ist vollkommen NORMAL, dass die ersten Wochen schwer sind. Es ist kein bisschen ungewöhnlich. Die erste Zeit ist schwer, das kennen wir alle, einige mehr, andere weniger.
Ich konnte mir am Anfang auch nicht vorstellen, ein halbes Jahr in Neuseeland zu bleiben. Wegen des langen Fluges ging es mir vor allem körperlich anfangs sehr schlecht und alles war so ungewohnt und verwirrend. Ich habe zwar zu keiner Zeit auch nur ansatzweise über einen Abbruch nachgedacht, aber trotzdem war die erste Zeit schwer für mich, was aber völlig normal ist.

„Ich hab mir mein Austauschjahr besser vorgestellt, die sachen die man mir erzählt hat würden dann doch nicht war.“

Erstens ist jedes Austauschjahr anders und verläuft anders. Dinge, die andere erlebt haben, müssen nicht eintreten, es ist dein Jahr und nicht ihres. Und zweitens bist du erst zwei Wochen (!) da, wie kannst du dann sagen, du hättest dir dein Austauschjahr besser vorgestellt ? Du hattest ja noch gar keins. Nur der Anfang ist eben anders, als andere dir berichtet haben, was völlig normal ist.
Vielleicht haben die Berichte anderer auch falsche Erwartungen in dir geweckt ? Oder du bist generell mit einigen falschen Erwartungen an die Sache herangegangen.

„Ich finde hier keine freunde, Ich rede ab und zu mit jemanden aber wirkliche freundschaft wird da nicht raus. Ich bin für die finnen nur ein kleiner smaltalk.“

Es ist absolut normal, dass du nach so kurzer Zeit noch keine Freunde gefunden hast. So etwas braucht sehr viel Zeit. Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht in Neuseeland, bis ich die richtigen Leute getroffen habe. Und selbst dann hat es lange gebraucht, bis es richtige Freunde waren.
Bei dir kommt vermutlich auch die Sprache dazu ? Oder sprichst du schon fließend Finnisch ? Damals bei einem kurzen Schüleraustausch nach Spanien mit der Schule konnte ich auch kaum Spanisch und habe mich sehr allein gefühlt. In den ersten Tagen ging es mir richtig schlecht, aber dann wurde es besser und nun ist es eine der schönsten Erinnerungen meiner Schulzeit für mich.

„Deshalb hab ich mit meiner Tante überalles gesprochen. Wir hatten die vereinbarung, noch 2wochen und dann weiter schauen. Meine mutter wiederum sagt ich bleibe bis zum herbst.“

Zwei Wochen (!) sind viel zu kurz, um danach über einen Abbruch nachzudenken. Gib dir mehr Zeit !

„Ich wünschte ich könnte in mein altes Leben zurück.“

Diesen Gedanken haben ganz viele Leute irgendwann man während ihres Austauschjahres.
Das ist völlig normal.

„Mir ist es egal ob mich jemand auslacht weil ich nur so kurz hier war. Ich mach das doch für mich, und ich bin stolz darauf wenn ich das geschafft habe.“

Du hast Recht, es ist keine Schande, abzubrechen. Aber vorher sollte man alles versucht haben, zunächst dort, wo man gerade ist.
Und wenn gar nichts mehr geht, solltest du doch zuerst über einen Gastfamilienwechsel und Schulwechsel nachdenken, bevor du abbrichst ? Abbruch ist das allerletzte Mittel. Hier im Forum findest du viele Beiträge von Leuten, denen es anfangs schlecht ging und die sich dann sehr gut eingewöhnt haben, und von Leuten, denen es nach einem Wechsel viel besser ging.

Wie verstehst du dich eigentlich mit deiner Gastfamilie ? Du schreibst, dass deine Schule dir nicht gefällt, aber über deine Gastfamilie schreibst du nichts. Wie verstehst du dich mit ihnen ? Interessieren sie sich für dich und interessierst du dich für sie ? Haben sie dir schon die Gegend gezeigt ? Verbringt ihr viel Zeit zusammen und redet viel miteinander ? Vor allem: Wissen sie, wie es dir geht ? Versuchen sie, dich zu unterstützen ?
Und wie gefällt dir dein Wohnort ? Was gibt es dort zu unternehmen (Museen, Kino, Sport, Parks etc.) ? Gibt es Jugendtreffs, wo du vielleicht noch andere Leute kennenlernen kannst als in der Schule ?

Wenn ich mal davon ausgehe, dass Gastfamilie und Wohnort für dich okay sind, kann ich dir nur raten: Von Selbstmitleid wird die Sache nicht besser. Setz dich mit deiner Umgebung auseinander, erkunde deinen Wohnort und was du dort vielleicht machen könntest und wo du vielleicht neue Leute kennenlernen könntest. Rede viel mit deiner Gastfamilie, interessiere dich für sie, unternimm was mit ihnen, stell ihnen viele Fragen.
Wenn du noch keine Kontakte geknüpft hast, such dir selbstständig Beschäftigungen. Schreib vielleicht auch Tagebuch, das hat mir auch geholfen in Neuseeland am Anfang. Oder nimm dir ein Blatt und schreib dir nochmal deine Gründe auf, weshalb du das Austauschjahr wolltest. Es war sicher ein großer Traum für dich ? Vielleicht kannst du so deine Motivation auffrischen.
Schaue, welche Angebote es vielleicht in der Schule noch gibt (Sport, andere Nachmittags-programme etc.).

Du schreibst gar nichts davon, was all die Leute um dich herum zu deiner Situation sagen. Wissen sie alle nicht, wie es dir geht ? Wenn du Probleme hast, wende dich damit an deine Gastfamilie, die Betreuerin deiner Organisation, den Vertrauenslehrer an der Schule etc., aber ruf nicht ununterbrochen zu Hause an. Deine Familie ist nicht bei dir, sie kann die Situation nicht einschätzen, sie kann dir viel weniger helfen, als die Leute vor Ort.

Entdecke die positiven Dinge um dich herum, auch wenn es dir im Moment schwer fällt - was, wie gesagt, absolut normal ist. Und wenn doch gar nichts mehr geht, kannst du wie gesagt einen Gastfamilienwechsel anstreben. Abbruch sollte die allerletzte Lösung sein. Wenn es dazu kommt, ist es eben so, aber dann solltest du wirklich alles versucht haben. Und nicht nach zwei Wochen schon aufgeben.

Abschließend kann ich dir nur raten: Gib nicht jetzt schon auf. Es ist absolut normal, dass die erste Zeit dir schwerfällt. Gib dir mehr Zeit !
Nimm die Sache in die Hand und versuche, dein neues Leben aktiv wahrzunehmen.
Denk daran, du wirst noch unzählige Jahre in Deutschland verbringen. Dieses Jahr dagegen kommt nur einmal.
Ganz wichtig: Vergleich dich selbst nicht mit anderen und dem, was sie dir erzählt haben über das Austauschjahr. Dein Austauschjahr ist das, was du daraus machst !

Alles Gute,

Marie-Claire

Freunde findet man nicht so schnell, dass kann durchaus ein paar Monate dauern. Versuch etwas zu unternehmen, fang irgendetwas neues an (sport, kunst).
Ansonsten gebe ich deiner Gastmutter recht, du sollest es zumindest ca. 3 Monate probieren, dem Land, deiner Schule, der Gastfamilie und dir die Chance geben.
Die ersten Wochen, manchmal sogar Monate sind hart! Dafür lernt man aus ihnen unglaublich viel!!! Gib dir die Möglichkeit zu lernen und die schönen seiten des ATJ kennenzulernen.

Hallo,
Mir geht es aber auch um meine Familie, ich fühl mich von denen nicht ernst genommen. Vielleicht geht es mir wirklich schlecht. Mir ständig sachen anhören, dadurch fühle ich mich nicht besser.

Ich hab mit meiner Gastfamilie und Organisation gesprochen, aber so richtig geholfen wird mich nicht. So ist mein Gefühl.

3 Monate sind für mich grad sehr viel, sogar zwei wochen ist eine zeit die sich ewig anhört. Ich hab einfach die Reife nicht und ich merke es jeden Tag, wenn ich mich quäle aufzustehen.

Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. -.-

Eben, deine Familie ist nicht bei dir und kann deine Situation nicht richtig einschätzen, deswegen meine ich ja, dass du weniger Kontakt nach Hause haben solltest. Es ist echt eine unglückliche Situation, aber du sagst ja selbst, es geht dir davon nicht besser, wenn du sie anrufst und sie dich dann nicht verstehen können.

Wie wissen ja nicht, wie dir dein Organisation hilft oder nicht hilft und wie du dich mit deiner Gastfamilie verstehst. Es is schwierig, so richtig einzuschätzen, wie dir zu helfen ist.

Wie gesagt, ich würde erst alles andere versuchen, bevor ich abbrechen würde. Viele Leute sind in den ersten Wochen und manchmal sogar Monaten mit der Situation überfordert und haben das Gefühl, sie schaffen das alles nicht, aber letztlich sind sie daran gewachsen und hatten ein fantastisches Jahr.
Aber wir können echt nicht einschätzen, wie schlecht es dir tatsächlich geht. Ich würde dir nur raten, dich weiterhin an deine Gastfamilie und besonders deine Organisation oder einen Vertrauenslehrer zu wenden und zu versuchen, dir helfen zu lassen. Und den Kontakt nach Hause vielleicht einzuschränken.

Du tust mir gerade richtig leid. Ich hoffe, du findest einen Weg, um deine Situation zu verbessern.

Hi!

Ich war selbst ein Jahr in Finnland und dachte ich helf dir mal ein bisschen :wink:
Also, du bist ja erst 2 Wochen da, da kann ich den Anderen nur recht geben, da findet man nicht so schnell Freunde. Außerdem sind die Finnen ja noch mal ein bisschen schüchterner als die Deutschen :wink:

Ich nehme an, dass du noch kein Finnisch kannst. Konnte ich auch nicht am Anfang. Ich kam mir auch total verloren vor und hatte kaum jemanden, besonders weil die Finnen ja nicht so gerne Englisch sprechen.

Ganz kleiner Tipp um schneller Kontakte zu kriegen: facebook. Die Finnen sind privat total schüchtern und trauen sich nicht, wenn du sie aber einfach mal anschreibst auf facebook wirst du merken, die trauen sich schon. Und wenn du erst ein paar mal mit wem gechattet hast, dann ist es für dich auch viel leichter ihn oder sie in der Schule anzusprechen und auch die Finnen sind dann viel lockerer, wenn sie dich schon über facebook „abgetastet“ haben. Ich habe auch erlebt, dass sie sich dann total gefreut haben, wenn man auch mal ein paar Wörter auf finnisch gesagt hat, und sei es nur „kiitos“ oder „moikka!“

Ich finde deine Eltern haben total recht, du solltest das Ganze erst mal abwarten und Kontakte suchen. Die Finnen treffen sich leider ja nicht so viel, aber noch ist es einigermaßen warm und dann ist es leichter mal ins café zu gehen oder so! Klar, ich habe mich auch immer total dumm gefühlt dass ich diejenige war, die immer gefragt hat was geht und ob man was unternehmen will, aber das ist am Anfang einfach so. Und mit der Zeit wird das ja auch besser. Wenn du öfters mal dabei bist, dann fragen sie dich natürlich auch ob du mitkommst und so :wink:
Du kannst dich auch ruhig einach an jemanden so ein bisschen dran hängen, der die nett erscheint. Habe ich auch gemacht, und sie war kein bisschen genervt, hat sich eher viel mehr gefreut, dass sie mir „ihr“ Finnland zeigen kann und über sie habe ich dann auch ganz viele Leute kennen gelernt.
Richtige Freunde habe ich auch erst so um Weihnachten rum gehabt. Freundschaft braucht ja auch Zeit sich zu entwickeln, das darfst du nie vergessen. Und die Finnen brauchen ein bisschen, bis das Eis gebrochen ist und sie sich jemandem öffnen. Aber wenn ein Finne erst mit dir Freundschaft geschlossen hat, dann ist es auch eine gute Freundschaft und nichts Oberflächliches.

Kopf hoch und das wird alles noch! Ich bin sicher dein ATJ wird noch geselliger :wink: Ich hoffe du hast noch eine tolle Zeit, weil Finnland ist einfach ein total schönes Land!

Geht es dir mittlerweile denn schon ein bisschen besser ???