Heimweh .. Ich will nur noch nachhause..

Hallo,

Ich bin seit 2 Wochen jetzt in England und ich will ehrlich gesagt schon seit 2 Wochen auch wieder nachhause… Ich hab so starkes Heimweh… Ich dachte am Anfang das es besser wird, wenn ich erstmal in der Schule bin aber ich hab immer Heimweh. Ich skype dann mit meiner Familie dann gehts mir auch wieder richtig gut ( das ist dann meistens abends) wenn ich aber nicht mit ihnen jeden Tag skype, halte ich das gar nicht aus… Ich weiß auch nicht… Ich dachte nie das das so hart wird. Eine Freundin von mir ist heute auch schon nachhause geflogen, weil es ihr auch so schlecht geht. Ich würde auch am liebsten Heim, aber meine Mutter lässt mich nicht. Klar ich weiß das dieser scheiß hier abartig viel geld kostet und was weiß ich aber mir gehts echt so schlecht, das mir das egal ist… Und jetzt bin ich auch noch Krank geworden und jetzt vermisse ich sie noch viel mehr. Der einzige Grund (von mir aus gesehen) warum ich noch hier bleibe ist der, das ich mich irgendwie schäme es abzubrechen und dann wieder in deutschland zu sein und naja halt es eben nicht durchgehalten habe… Aber wenn meine Mutter mir jetzt erlauben würde so in 3 Wochen oder so heim zukommen ( sodass ich vllt. wenns da dann besser ist doch da bleiben kann) würde ich das sofort annehmen… Mir gehts so schlecht hier… mein größtes Problem ist einfach das ich jetzt schon die Gastfamilie gewechselt habe und mir es aber immer noch nicht besser geht. Ich brauche eine Familie die mich halt komplett aufnimmt und hier wohne ich mit 2 anderen Austauschschülern zusammen und jeder macht sein eigenes Ding. Mein Gastvater hab ich das letzte mal vor 3 Tagen gesehen… Es ist schon ganz cool weil man halt alles machen kann aber ich bin ein totaler Familien mensch und ich brauch einfach eine familie denke ich… Aber ich trau mich nicht nochmal bei meiner Organistation EF anzurufen und sagen das ich nochmal wechseln will, weil ich jetzt ja theoretisch keine Gründe habe… Das Haus ist sauber, ich bekomm essen und hab ja alles was ich brauch… Nur eben keine Familie… Geht es euch auch so ? wenn ja was macht ihr dagegen ? Habt ihr ein paar Tipps für mich ? :frowning:

okay, ich habe nicht das gleiche problem wie du, aber ich will trotzdem versuchen dir weiterzuhelfen!
also, mit der familie, ich weiss was du meinst! meine hostfam ist auch so drauf. meine gastmutter kommt aends von der arbeit ist mit meiner gastschwester und mir und dann geht sie auhc eigentlich schon wieder. mich stoert das jetzt nicht so, cih finde das ganz entspannend.

aber vielleicht hilft es dir, wenn du nicht jeden tag mit deiner familie skypst?
auch wenn es hart ist, aber ich habe mit meinem vater seit ich hier bin (drei wochen) gar kein kontakt, und mit meiner mutter habe ich auch erst einmal geskypt. wir schreiben aber seit einer woche regelmaessig emails.

also das hoert sich doof an, aber wenn man nicht die ganze zeit damit konfrontoert wird, denkt man acuh nicht unbedingt daran und hat vielleciht nicht so grosses heimweh…

und ich wuerde mich viel mit freunden treffen! so ablenkungsmaessig, weiist du?

und wenn du es in drei eochen oder so immer noch nicht aushaelst wuerde ich nochmal mit deiner mutter sprechen.
ich kann mir gut vorstellen, dass sie agt sie laesst dich nach zwei wochen noch nicht gehen, das kann cih auch verstehen.

naja, ich hoffe cih konnte dir vielleciht ein bisschen helfen, und schreibe mal wie du dich letztendlich entscheidest, von wegen abbrechen…

liebe gruesse, Luna

Hey, ich bin jetzt auch seit gut 3 Wochen in England.
Ich hab auch sehr starkes Heimweh… daher weiß ich genau, was du durchmachst.
In den ersten Tagen habe ich eigentlich nur geheult, weil ich nur Nachhause wollte.
Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, warum ich überhaupt hergekommen bin und war überzeugt, dass es die falsche Entscheidung war…
Ich wär am liebsten Nachhause geflogen, aber ich wusste, dass ich es im nachhinein bereut hätte.
Du solltest deinen Traum nicht so einfach aufgeben!
Ich wollte schon seit Jahren ins Ausland. Es war mein ganz, ganz großer Traum!
… und deswegen will ich nicht alles hinwerfen!
Klar, es ist verdammt schwer… ich kann nicht leugnen, dass ich immernoch oft mit mir kämpfen muss damit ich nicht sofort losheule.
90% des Tages fühl ich mich schlecht.
Ich fühl mich deplaziert, allein, fremd.
Alles ist neu: Neue Schule, neue Menschen, neue Familie, neue Sprache - quasi ein ganz neues Leben.
Ich fühle mich manchmal so, als hätte ich mein „perfektes“ Leben Zuhause gelassen… nur als ich Zuhause war, hab ich das nicht so gesehen.
Ich wollte weg… ich hatte solches Fernweh - deswegen bin ich ja hier.
Du solltest dir ins Gedächtnis rufen, WARUM du das hier doch so unbedingt wolltest.
Ein Auslandsjahr wird oft supereinfach dargestellt.
Doch das ist es nicht! Ganz und gar nicht!
Es läuft nicht alles von vorne herein super: Man hat halt nicht sofort Freunde oder beherrscht die Sprache perfekt.
Ich z.B. hab Probleme in der Schule. Meine Mitschüler ignorieren mich größtenteils… das tut wirklich weh.
… aber was hab ich denn erwartet? Das sie sofort auf mich zustürmen, meine besten Freunde sein wollen und so tun, als hätten sie Jahre lang auf mich gewartet?!
Nein, so ist es eben nicht. Das alles braucht Zeit… ich muss Geduld haben.
Geduld ist eines der Dinge, die ich hier lernen muss.
Sie haben ihr Leben hier geführt - und ich mein Leben in Deutschland.
Aber ich bin nunmal jetzt auch hier und nicht in Deutschland.
Ich habe die Chance bekommen, meinen Traum zu erfüllen - ich sollte sie auch nutzen!
Ich hab mir mein Auslandsjahr immer perferkt ausgemalt. Ich dachte, dass sofort alles super läuft.
Das war ein großer Fehler… man sollte nicht zu hohe Erwartungen an sich selbst und das ATJ haben.
Hier läuft nicht alles perfekt, aber das tut’s in Deutschland ja auch nicht immer!
10% des Tages bin ich glücklich.
Es sind einfach kleine Dinge, die mich glücklich machen.
z.B. wenn mich meine Gastmum „Sweetheart“, „Darling“ oder „Love“ nennt.
Oder, wenn wir zusammen beim Esstisch sitzen und über einen Witz lachen.
Ich lerne hier, die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen.
Und genau diese kleinen Dinge halten mich davon ab, Nachhause zu fahren.
Aufgeben liegt nicht in meiner Natur - ich kämpfe nun mal für das, was ich will!
Ich versuche micht über die kleinen Fortschritte zu freuen, die ich jeden Tag mache.
Egal, ob das ne kleine Unterhaltung mit meiner Sitznachbarin ist, oder, dass ich gelobt werde, weil mein Englisch so gut ist.
Schreib einfach alle schönen Dinge auf, die dir passieren.
Ich hab die Gründe, warum ich hier bin in ein kleines Büchlein geschrieben und, wenn es mir schlecht geht hol ich dies raus und lese darin :slight_smile:
Ich hab mir jetzt erstmal ne Deadline gesetzt: ich will bis Weinachten durchhalten.
Wie wäre es, wenn du dir auch eine setzt? Es muss nicht unbedingt bis Weinachten ein, aber wie wär’s noch mit 1 Monat?
Wenn es bis dahin noch nicht besser wird, kannst du ja immernoch abbrechen.
Der Abbruch sollte immer die letzte Option sein.
Ich werde alles dafür tun, damit ich hier glücklich bin. Nur, wenn ich alles getan habe und es nicht besser wird, werde ich abbrechen.
Das habe ich mir in de Kopf gesetzt.
Abbrechen kannst du später immernoch, aber wann hast du wieder die Chance ins Ausland zu gehen?
Klar, das klingt jetzt blöd, aber: Nicht jeder hat diese Chance bekommen. Du und ich haben sie - es liegt an uns, sie zu nutzen. Wir müssen versuchen, dass Beste daraus zu machen.
Es müssen nicht immer 100% sein… 70% oder 50% sind auch okay.
Ich will das hier durchziehen.
Ich will das hier durchziehen, damit ich stolz Nachhause zurückkommen kann.
Ich merke hier, wieviel ich doch noch lernen muss… nicht nur in der Sprache.
Austausch ist nunmal lernen - lernen, wie man lebt.
Nutze die Chance!
Be the best you can be!

Ich hoffe, ich konnte dir helfen :slight_smile: