Heimweh... alles komisch und ach man ich weiss auch nicht...

Gerade sitze ich als teachers assistent in Chem und bin mehr traurig als bei der Sache. Ich bin schon seit August hier in den USA. Central PA, Martinsburg ein kleiner Ort mit etwa 2000 Einwohnern, einer Ampel und mehr Kuehen als Menschen.

Anyway… ich weiss einfach nicht mehr weiter ich bin fast nur noch am heulen. Mit meiner Gastfamilie ist eigentlich alles super. Wir hatten noch nie Probleme (bis auf das ich nicht immer dahin gefahren werde wo ich gerne moechte… ich vermisse Buse und Bahnen…) aber das ist nicht wirklich mein Problem, oder doch? Ich weiss es einfach nicht.

Ich fuehl mich hier immer allein, ich probiere auch auf Menschen zu zugehen aber ich habe das Gefuehl mir wird immer aus dem Weg gegangen… Ich frage Leute ob wir was machen wollen und naja die sagen ja auch ja aber ich bin so busy diese Woche, ach wir machen was das naechste Weekend, dann fragt man in der Mitte der Woche und dann wird gesagt ach ich hab schon was anderes vor.

Ich versteh das ja auch irgendwie, die kennen sich hier alle schon seit dem Kindergarten, und das man da zuerst an die Leute denkt, die man schon immer kennt und nicht den deutschen Austauschschueler wenn man am Wochenende etwas macht ist mir auch irgendwie klar. Aber ach Mensch, wir hatten auch Austauschschueler an meiner deutschen Schule und die ham wir auch einfach immer mitgeschleppt wenn wir was gemacht haben. Und naja ich dachte so in der Art wird es mir auch ergehen…

Ich weisss nciht, ob es wirklich Heimweh ist was ich habe, es ist einfach nur ich vermisse mein „normales“ Leben, etwas mit Freunden unternehmen. Rausgehen am Wochenende, naja hier in der Region ist nicht wirklich viel los, meine Gasteltern sind auch sehr sehr viel zuhause. =(

Also wir unternehmen auch nciht wirklich viel zusammen, beide arbeiten die ganze Woche und wollen am Wochenende einfach zuhause sein und entspannen, ich kann das ja auch verstehen, aber ich bin hier einfach immer gelangweilt =(

Heute faengt Track practice an… vielleicht hilft mir das ja weiter… ich moechte einfach nur nen paar Leute haben mit denen man mal was unternehmen kann - einfach ein normales Leben leben…

Ich bin super gern mit den anderen Austauschschuelern zusammen… leider ist das hier eine sehr sehr rural area… und wir wohnen alle sooo weit auseinander… da sind mal locker 45min zu fahren bis ich bei meiner Emika aus Japan bin…

In Deutschland war es mir immer moeglich einen Bus zu nehmen und einfach mal nach Berlin zu fahren - etwas zu unternehmen…

Ich bin einfach kraftlos zur Zeit… ich war immer eine Person, die den ganzen Tag ein Laecheln im Gesicht hatte…

ich war… es ist einfach nicht mehr da… ich bin zu muede und kraftlos zum lachen…

Ach man… naja mein Unterricht ist fast um kurz zum locker und dann ab zu Problems of Democracy…

Euer Torsten

hey ich glaube ich weiss was du meinst, ich hatte bis jetzt noch nich wirklich ne riesengrosse heimwehphase, bin aber auch schon seit 6 monaten hier, aber iwie fuehle ich mich von meinen freunden her nich ganz so zu hause, in deutschland hab ich einfach meine leute und wenn man wen neues kennenlernt unternimmt man auch immer was und hier isses so dass die meisten leute gar nich so viel macen oder man nich so viel davon mitbekommt.
ich will auf keinen fall eingebildet klingen, aber ich finde hier auch nich so die leute die auf meiner wellenlaenge sind und wenn ich small talk halte, denke ich mir manchmal ey was seid ihr denn fuer affen…
ich habe hier nur ein paar richige freunde, und langsam habe ich iwie so ne frustrierte phase wo ich auch gar keinen bock mehr hab auf leute loszugehen oder mich mit denen zu unterhalten… ich bin auch in track, habe heute meine erste practise =)
naja hoffe konnte dir bisschen helfen…
versuch einfach im hier und jetzt zu leben und hab nich die einstelllung „ja ich bin ja in 4 oder 5 monaten eh wieder in deutschland“, ich glaube das waere das schlimmste was man machen kann =)
was machstn du in track?

Ich kann ziemlich gut nachvoll ziehen wie du dich fuehlst. Die ersten 5 Wochen bin ich jeden Abend mit traenen eingechlafen und jeden morgen in der Dusche bin ich fast zusammen gebrochen, weil mich meine gefuehle innerlich fast aufgefressen hatten. Ich bin nicht so die Person, die auf menschen zu geht, okay, mitlerweile schon eher, weil man das hier echt lernt.Aber das was man hier am meisten lernt, ist stark zu werden. Ich kann nicht sagen, dass ich wirklich viel ammi freunde habe, aber das liegt nicht daran, dass ich nichts mit denen unternhemen mag oder so, dass liegt eher daran, dass ich da gefuehl hab das manche ammi kids uns exchange students einfach ignorieren oder nichts mit uns zutun haben wollen. So bekomme ich das an meiner schule manchmal zu spueren. Dazu kommt noch, dass ich fast alle von meinen Klassen mit freshmens habe und ich nen senior bin. Das groeste Problem ist halt einfach, das man nur fuer ein Jahr oder wie ich nur fuer 5 Monate in einen anderen land ist und dann ist schon wieder alles vorbei. Wenn man sich grad erst ein neues leben aufgeabut hat, wird es wieder zerstoert weil man wieder zuruck nach hause geht. Ich muss sagen, ich verstehe mich mit den anderen austausch schuelern eigentlich besser, als mit den ammis, weil die nicht wissen wie es ist von zu hause weg zu sein und nicht wirklich verstehen, wie man sich fuehlt.
Solangsam kommt bei mir die zeit, wo ich mich wieder auf zu hause einstelle, weil ich am 31. May schon wieder zurueck fliege. Und grade jetzt beginnt die Zeit, wo ich mich besser mit den ammis verstehe… Alles bloed, ich mag garnicht mehr weg gehn von hier