Gastfamilienwechsel? Verwirrt. Nachdenklich. Unsicher.

Hallo,

ich bin inzwischen seit 4 Monaten in Texas. Vor etwa 5 Wochen habe ich mir das erste Mal darüber Gedanken die Gastfamilie zu wechseln. Meine Gründe waren/sind, dass ich mich einfach nicht als richtiges Familienmitglied fühle, nicht das Gefühl habe eine engere Bindung zu meinen Gasteltern aufbauen zu können und dass ich zudem das Gefühl habe, dass sie sich nicht unbedingt großartig für mich zu interessieren scheinen (d.h. zum Beispiel, dass sie mich fast nie fragen, wie mein Tag war oder wie es bei mir allgemein geht).

Wie gesagt mache ich mir darüber jetzt schon seit 4 Wochen ununterbrochen Gedanken. Die Sache ist bloß, dass ich einfach so unsicher bin… An einem Tag habe ich das Gefühl mich hier total wohlzufühlen und schon am nächsten Tag fühle ich mich total komisch und unwohl in meiner Gastfamilie. Es ist einfach ein ständiges Auf und Ab. Das liegt meistens auch an dem Verhalten meines Gastvaters, der an sich einfach eine sehr verschwiegene und manchmal auch abweisender Person ist. Auch wenn ich inzwischen schon 4 Monate hier bin, verhalten wir uns immer noch so, als ob ich erst vor wenigen Tagen/Wochen angekommen bin und ich habe das Gefühl, dass wir einfach nicht „warm“ werden. Meine Gastmutter ist da zwar etwas anders, aber reden tue ich mit ihr meisten auch nur über meine Aufgaben im Haushalt oder eben Smalltalk.

Vor meinem Auslandsjahr hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen. Das einzige was mir aber SEHR wichtig war und auch immer noch ist, war dass ich mich in meiner Gastfamilie zu 100% wohlfühle und mich auch als RICHTIGES Familienmitglied akzeptiert fühle.

Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt langsam mal zu einer Entscheidung kommen sollte, da mich das ganze Nachdenken und Abwägen von Pro- und Contra- Argumenten inzwischen immer mehr von meinem Leben hier abhält und ich fast immer nur am Grübeln bin.

Mir ist bewusst, dass es mich mit meiner Gastfamilie viel schlimmer hätte treffen können. Aber ich mache mir die ganze Zeit einfach über das „Was wäre, wenn…“ Gedanken.

Ist oder war jemand von euch vielleicht auch in einer ähnlichen Situation? Wenn ja, was habt ihr gemacht? Habt ihr euch entschieden zu bleiben & akzeptiert, dass es einfach nicht 100% passt oder habt ihr deswegen gewechselt?

Ach ja, zum Thema darüber reden: Ich habe mir schon so ift vorgenommen meine Gasteltern darauf anzusprechen, aber ich schaffe es einfach nicht, weil ich nicht das Gefühl habe mich ihnen anvertrauen zu können und wüsste auch garnicht wie…

Ich wäre euch wirklich sehr dankbar für Ratschläge! :slight_smile:

Liebe Carla,
ich bin seit 2,5 Monaten in meinem Gastland und habe schon gestern gewechselt. Allerdings hatte die Familie auch gravierende (Finanzielle) Probleme. Jetzt bin ich seit gestern in meiner neuen Gastfamilie. Leider musste ich auch Schule wechseln, aber ich denke mal, Die Gastfamilie ist ein wichtigerer Punkt!
Wenn du schon seit 4 Monaten da bist, solltest du dich, wenn du dich wirklich zu einem Wechsel entschließt, dich bei dir in der Schule umhören, ob dich jdn. aufnehmen kann.
Die Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen. Wie wäre es, wenn du dir vielleicht eine Liste mit Pro und Contras machst? Oder rede mit deiner Betreuerin und sehe, was sie dazu sagt. Vielleicht würde ein klärendes Gespräch auch helfen? Aufjedenfall solltest du nicht die ganze Zeit grübeln, sondern handeln, wie du es für richtig hältst:)

Lg

Hi, ja ich würde mal sagen ich bin in einer ähnlichen Situation… Ich bin jetzt bald seit 4 Monaten in Kansas. Ich musste ganz am Anfang meine Familie wechseln, nach einer Woche. Aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt bin ich bei einem älteren Ehepaar, welches schon 13 Austauschschüler vor mir hatte. Sie sind eigentlich nett zu mir und geben mir auch sehr viele Freiheiten, ich habe ein schönes Zimmer usw. Aber; sie machen nie etwas. Am Abend wenn meine Gastmutter von der Arbeit nachhause kommt (mein Gastvater ist pensioniert), lesen sie nur die Zeitung. Am Wochenende läuft auch gar nix. Dazu kommt halt noch, dass meine Schule auch nicht sehr einfach ist, zum Anschluss finden. Momentan würde ich am liebsten nachhause fliegen, aber das werde ich nicht machen, denn ich möchte für ein gutes Jahr kämpfen. Ich habe schon mit meinem Local Rep (Ansprechsperson) gesprochen und meine Gastfamilie hat auch gemerkt, dass ich hier nicht glücklich bin, was es natürlich für mich einfacher macht. Ich werde baldmöglichst in eine neue Familie wechseln, aber ich lasse mich nicht noch einmal irgendwo einquartieren. Ich möchte die Familie zuerst kennenlernen und sichergehen, dass ich irgendwo hinkomme, wo ich mich auch wohlfühle.
Nun zu deiner Situation: wenn du dich auch nicht wirklich wohl fühlst, was spricht gegen einen Wechsel? Sprich deinen Local Rep an! Es ist nicht sehr einfach zu wechseln, aber es lohnt sich, wenn du nachher an einem Ort bist, wo alles stimmt. Sag Bescheid, wenn du dich entschieden hast:) Ganz liebe Grüsse und viel Erfolg!! Patrizia :grinning:

Hey, ich weiß, die posts sind jetzt schon so zwei Monate her, aber ich glaube ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und hab mich im Moment relativ dafür entschieden versuchen zu wechseln. Ich wollte nur mal fragen was ihr jetzt alle gemacht habt? Ich hab nur Angst dass ich keine gastfamilie finde oder meine Koordinatorin findet, dass meine Situation kein Grund zum Wechseln ist…
Also, konntet ihr wechseln, war danach alles gut, habt ihr euch dagegen entschieden?
LG, Joana :smiley: