ich bin seit ende juli in amerika.
eig gehts mir echt gut nur ich fühl mich immer so alleine. habe noch keine freunde gefunden mit denen ich was machen könnte nach der schule und wenn ich heim komme bin ich erstmal alleine 2-3 stunden bis meine gastmom kommt. ich habe nur eine gastmom und eine gastschwester aber die ist auf der uni also seh ich die so gut wie nie. und wenn meine gastmom heim kommt sitzt sie am PC die ganze zeit. würde mich gerne dazu setzten um iwie ein gespräch anzufangen aber die hat ihren laptop in der küche und da ist nicht viel platzt. und wenn sie dann mal ihn ausmacht geht die iwo hin oder es kommen freunde zu ihr und machen einen filme abend mit pizza und ich komm mir dann immer vor das die mich nicht dort haben will weil sie immer gleich die tür schliest.
sie ist eig echt nett und wir kommen auch echt gut mit einander aus wenn wir mal in einem gespräch sind.
und so kommts das ich jeden tag die ganze zeit mit meiner besten freundin schreibe und ich weis das man nicht so viel kontakt nach hause haben sollte.
hey
ich bin seit ende juli in den staaten und fühle mich auch sehr oft allein. ich gebe mir große mühe, freundschaften zu schließen, nur leider sind die amis schon ziemlich oberflächlich. in der schule sagen sie „i love you, you’re my best friend ever“ und „we need to hang out“, aber wenn man sie mal fragt, ob sie ins kino, shoppen oder zu einer party gehen wollen, haben sie natürlich keine zeit. viele sind auch einfach uninteressiert, weil ich nächstes jahr eh nicht mehr da bin. meine gastfamilie liebe ich dafür sehr. am anfang haben wir sehr viel unternommen, aber beide eltern arbeiten und ich sitze oft stundenlang zu hause rum. einen sport oder ein anderes hobby hätte ich ja sehr gerne, aber erstens bin ich nicht sehr talentiert und kam zu spät zu den tryouts und zweitens ist es total teuer. vielleicht wird es nächstes semester was. dazu kommt noch, dass meine familie in deutschland mir immer schreibt, was sie tolles unternehmen oder auch, wie sehr sie mich vermissen und was alles schief läuft. meine freunde aus deutschland melden sich unregelmäßig und wenn sie sich melden, sagen sie, wie sehr sie mich vermissen und machen mir vorwürfe, wollen dass ich sofort zurück komme. das kommt für mich gar nicht in frage, weil es mein größter traum ist und trotz ‚emotionsachterbahn‘ wundervoll sein kann. außerdem hab ichmich fast ein jahr lang abgemüht und meine eltern haben sehr viel geld und zeit investiert, nur damit ich dieses jahr hier sein kann. viele austauschschüler sagen aber, dass sie erst nach 5 oder 6 monaten richtige freunde hatten, das gibt mir mut. es ist ja auch nicht so, dass ich gar keine freunde hab, die menschen hier verstehen halt was anderes unter freundschaft.
es tut gut, sich hier mal auszujammern. hört sich jetzt alles sehr negativ an, das ist nicht so. ich hoffe, bei dir wird es noch besser
