Hallo !
Leider kann ich dir nicht beschreiben, wie ich mich bei meinem ersten Flug gefühlt habe (war damals erst fünf Monate alt), aber vielleicht kann ich dir trotzdem ein paar Tipps geben. Ich bin schon sehr oft geflogen, insbesondere nach Großbritannien, weil ich da Verwandten habe.
Vor dem Start rollst du zunächst eine ganze Weile über das Rollfeld, bevor ihr auf die Startbahn kommt. Dann geht’s los – das Flugzeug wird zunehmend schneller, du wirst einige Sekunden stark in deinen Sitz gedrückt und dann hebt der Flieger ab. Einige Sekunden geht es steil bergauf, aber insbesondere bei Kurzstreckenflügen wie nach England ist die Flughöhe sehr schnell erreicht und der Flieger kommt in eine horizontale Position.
Es ist richtig, dass beim Starten und Landen manchmal ein mehr oder weniger starker Druck auf den Ohren vorkommen kann. Zu diesem Zweck kannst du dir Fruchtgummis, Kaugummis o.ä. mitnehmen und dann währenddessen kauen. Das vermindert oft diese Wirkung. Aber insgesamt ist es eigentlich nicht schlimm (außer du bist erkältet oder hast starke Zahnschmerzen, dann kann es richtig wehtun; falls das bei dir der Fall sein sollte, solltest du im Vorfeld vielleicht einen Arzt kontaktieren).
Wegen der Geschwindigkeit: Anders als bei einem Fahrzeug spürst du bei einem Flugzeug überhaupt nicht, dass du dich so extrem schnell fortbewegst. Nachdem du beim Start wie gesagt kurz in den Sitz gedrückt wirst, fühlt es sich, sobald das Flugzeug parallel fliegt, so an, als würdest du dich ganz normal auf dem Erdboden befinden. Und wenn du aus dem Fenster schaust, kommt es dir auch so vor, als würdest du dich ganz langsam fortbewegen.
Bei der Landung fliegt das Flugzeug dann aber nicht steil bergab, sondern verliert ganz langsam an Höhe und setzt dann auf. Das rüttelt dann manchmal ein bisschen, aber das ist nicht schlimm.
Dein Flug ist ja innereuropäisch und sehr kurz, daher brauchst du eigentlich keine besonderen Dinge zu beachten und auch nicht viel einpacken, um die Langeweile zu vertreiben. Das Einzige, was dir vielleicht in die Quere kommen könnte, wäre, dass dir schlecht werden könnte. Wenn dir bei Bus – und Autofahrten auch manchmal schlecht wirst, solltest du vor dem Flug einfach eine Reisetablette gegen Übelkeit nehmen (das mach ich zumindest immer – auf Langstreckenflügen bringt es nicht immer was, aber auf Kurzstreckenflügen hat es bei mir bisher immer was gebracht). Außerdem solltest du möglichst ausgeschlafen und fit in den Flieger steigen.
Ich kann verstehen, dass es einem komisch vorkommen kann, so hoch in der Luft zu sein. Mir kommt es manchmal immer noch verrückt vor, dass ein so tonnenschweres Ding mehrere tausend Meter hoch fliegen kann. Dazu kann ich dir nur raten, nicht dauernd darüber nachzudenken, wie hoch du jetzt wohl gerade in der Luft bist (auf Langstreckenflügen gibt es manchmal so einen Bildschirm, der anzeigt, wie hoch man fliegt, aber bei Kurzstreckenflügen nicht). Lenk dich am besten ab, mit Rätselheften, Büchern, Zeitschriften, Zeichnen, Geduldspielen … Außer bei Start und Landung kannst du auch mp3-Player hören oder andere elektronische Geräte nutzen (außer mit Handy telefonieren). Wenn du schlafen kannst, ist das natürlich auch gut.
Das Flugzeug ist nach wie vor um ein Vielfaches sicherer als jedes Fahrzeug. Um dich sicherer zu fühlen, solltest du den Infoflyer über die Sicherheit an Bord lesen und bei den Sicherheitsanweisungen der Crew zuhören (am Anfang des Fluges zeigen die immer die Notausgänge und wie man Sauerstoffmaske und Schwimmweste gebraucht und so) und am besten am Sitzplatz immer angeschnallt sein.
Manchmal kommt es zu Turbulenzen wegen Gewitterwolken o.ä. und es wackelt ein bisschen, aber das wirkt in den allermeisten Fällen schlimmer, als es eigentlich ist. Plötzlicher Druckabfall (Luftloch – Flugzeug sackt plötzlich ein ganz kleines bisschen ab) kommt sehr selten vor (habe ich bisher erst einmal erlebt) und wenn, ist es auch überhaupt nicht schlimm.
Abschließend sei vielleicht noch gesagt: Selbst wenn bei einem Flugzeug sämtliche Triebwerke ausfallen, kann es in der Regel immer noch über hundert Kilometer weit fliegen, bevor eine Notlandung nötig ist.
Ein lustiges und gleichzeitig informatives Buch, das dir die Angst vorm Fliegen vielleicht auch ein bisschen nehmen kann, ist „Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt – Kurioses aus dem Cockpit“ von Stephan Orth und Antje Blinda. Mir gefällt es jedenfalls sehr gut.
Das ist so alles, was mir spontan einfällt zum Thema Fliegen. Dann wünsche ich schon mal einen guten Flug und anschließend eine schöne Zeit in England
Viele Grüße,
Marie-Claire