Ein paar probleme...

hallo leute,
ich bin durch zufall auf dieses forum gestoßen und finde es eigentlich ganz gut um erfahrungen von jugendlichen im ausland auszutauschen.
nun möchte ich mal meine story erzählen.
bin seit 7 woche in wellington/neuseeland ich mache hier ein praktikum im maschinenbau und fahrzeugtechnischen bereich. dieses macht mir auch total spaß. die leute sind nett und können mir viel beibringen und der chef der firma ist auch total cool er „kümmert“ sich um mich und fragt mich auch wie es mir so ergeht bei meiner gastfamilie und da kommen wir auch schon zum ersten problem. am anfang fand ich meine gastfamilie eigentlich noch relativ cool, sie sind jung und spontan. da waren sie noch aufgeschlossen und haben mit mir geredet und gefragt wie mein tag war und all solche sachen halt. aber in den letzten 2 wochen werd ich das gefühl nicht los das ich eigentlich nur aufgenommen wurde damit mit dem geld meiner eltern das haus von denen abbezahlt wird. das heißt ich darf nur bestimmt sachen essen und der kühlschrank ist meistens nicht sehr voll und für frühstück und abendbrot muss man sich immer etwas aus den schränken zusammen kratzen damits passt. außerdem fehlt mir einfach das familien gefühl hier. meine gasteltern kommen und gehen ohne mir mal bescheid zu sagen wohin sie gehen bzw wann sie wieder zurück sind. deshalb hab ich im moment auch noch relativ viel heimweh. aber nur wenn ich zu hause bin auf der arbeit bin ich meistens glücklich weil mir die arbeit spaß macht. ich fühl mich hier irgendwie nicht geborgen.
ich kenn hier noch ein paar andere austauschschüler und die hatte noch schlechtere erfahrungen mit gastfamilien deshalb hab ich angst die familie zu wechseln und noch eine schlechtere zu erwischen. vor allem über weihnachten ist es schwer für mich ohne meine familie zu sein und ohne eine ansatzweise in neuseeland.
ich bin noch bis zum 20. märz hier und freue mich schon wieder sowas von auf zu hause obwohl ich weiß das ich diese zeit genießen sollte weil ich vielleicht nie wieder hier her kommen werde.

vielleicht könnt ihr mir ja ein paar tips geben

grüße Chris

Ich wuerde erst einmal mit deiner Gastfamilie reden, ueber das, was dich stoert, oder ob sie nicht vielleicht Zettel hinterlassen koennen, wenn sie wohin gehen.

Falls das nicht hilft, musst du halt an einen Familienwechsel denken und evtl. das Risiko einer schlechteren Familie eingehen.

Liebe Gruesse aus Minnesota!
Chiara

Hallo Chris,

ich bin seit vier Wochen in Wellington und mache hier auch ein Praktikum, bei einer kleinen Fernsehproduktionsfirma. Ich bin hier jetzt noch bis 25. April 2010 und werde bis dahin ebenfalls in einer Gastfamilie wohnen.
Ebenso wie du fuehle ich mich hier in der Familie auch noch nicht wirklich geborgen, in meinem Praktikum schon eher. Mein Chef ist ein waschechter Kiwi, ein bisschen verrueckt, aber total lieb.
Aber ich bin ja auch erst so kurz hier, vielleicht wirds ja noch besser mit der Familie.
Wenn du Lust hast, schreib mir doch mal, das wuerde mich freuen : )

Cheers,
Marie-Claire

hey,

ich bin zwar im aussieland aber es geht mir ähnlich.am anfang fand ich meine gastfamilie toll, aber leider sind meine gasteltern schon ziemlich alt, und meine gastmutter ziemlich krank, was mich echt fertig macht. Mein gastvater meint zwar ich sollte mir keine sorgen machen, tod gehöre schließlich zum leben dazu, aber doch nicht zu einem austauschjahr! und keiner weiß genau wie lange sie noch zu leben hat.
ich find es schon hart, dass ich überhaupt in diese familie gekommen bin, weil ja klar ist, dass über kurz oder lang, ich jemanden verlieren werde, mit dem ich gerade erst ein verhältnis aufgebaut hab und die diagnose auch schon bekannt war, bevor ich gekommen bin.
die familie wechseln ist natürlich ne möglichkeit, aber jetzt ist es irgendwie auch schon zu spät, weil ich sie ja schon kenne und mag, und außerdem musste ich meine erste familie schon wechseln( weil meine gastmutter krank geworden ist und ins krankenhaus musste. irgendwie scheine ich kein glück zu haben) und möchte eigentlich nicht nochmal neu anfangen müssen.
und ich will auf keinen fall,dass meine neue gastmutter hinterher an ihrem schlechten gewissen stirbt,wenn ich wechsle, weil sie wirklich ein mensch ist, der sich alles sehr zu herzen nimmt und bei ihrem zustand vielleicht ein einziges negatives ereignis ausreicht.
so wird aber mein alltag in der gastfamilie von ihrer krankheit und vor allem von ihren stark schwankenden Launen aufgrund ihrer Medikamente beherrscht, was meinen austausch auch nicht zu dem besten jahr meines lebens(haha:P) macht.

ich würde gern wissen, was ihr davon haltet und ob ihr irgendwelche hilfvorschläge habt? vielen dank erstmal fürs lesen:)

Hi Chris,

wegen deiner Probleme - also ich hab auch das Problem, dass der Kuehlschrank oft nicht besonders voll ist und das Abendessen sowie auch das Fruehstueck und das Mittagessen bestehen auch oft aus „zusammengekratzten“ Sachen. Zu Beginn hab ich mir deshalb manchmal selbst Erdbeeren, Bananen usw. gekauft, aber das kann man natuerlich kein halbes Jahr durchziehen.
Ich habe meiner Gastmutter dann eine Liste mit Dingen geschrieben, die ich gerne esse, und meistens fragt sie mich auch, ob ich etwas brauche, wenn sie einkaufen geht. Vielleicht solltest du auch so eine Liste machen und sie deiner Gastmutter persoenlich geben. An ihrer Reaktion darauf und daran, ob sich dann wirklich was aendert, merkst du dann sicherlich, ob sie sich fuer dich interessiert. Ausserdem wuerde ich mal versuchen, bewusst das Gespraech mit deiner Gastfamilie zu suchen. Frag sie abends mal, wie ihr Tag so war und wenn sie irgendwo hingehen, frag sie danach, wo sie hingehen. Stell ueberhaupt alle moeglichen und unmoeglichen Fragen ueber Wellington, was es hier so zu tun gibt etc. Wenn sie darauf immer nur ganz kurze Antworten geben und du das Gefuehl hast, dass du sie total nervst, dann bist du vermutlich wirklich nur wegen des Geldes aufgenommen worden. Dann solltest du vielleicht wirklich uebers Wechseln nachdenken.
Ueberlege dir, ob du dich an die Verhaltensweisen deiner Gastfamilie gewoehnen kannst oder ob es dir wirklich grosse Sorgen bereitet. Wenn du wirklich ungluecklich mit der Situation bist, solltest du wechseln.

Weihnachten wird auch fuer mich ohne meine Familie und ohne Weihnachtsmarkt und ohne Schnee seltsam werden, aber im naechsten Jahr bin ich ja wieder bei meiner Familie.
Ich freu mich auch schon sehr auf Zuhause, aber ich sage mir auch immer, dass ich die Zeit hier wirklich geniessen sollte, weil sechs Monate rueckblickend echt nicht lang sind und Neuseeland ja auch nicht gerade um die Ecke ist. Wer weiss, wann oder ob ich ueberhaupt nochmal herkommen kann.

Alles Gute fuer dich,

Marie-Claire

ja mittlerweile ist mir meine gastfamilie auch relativ egal ich mach mein eigenes ding hier und bin auch recht unabhängig, weil ich ein eigenes auto hab ( zum glück).
Ich sag mir auch immer so schlecht gehts dir eigentlich nicht. du wohnst in nem coolen haus, hast nen eigenes zimmer und auto(!), die arbeit macht spaß, bist in nem geilen land wo es viel zu entdecken gibt, kennst ein paar leute mit denen du abends was machen kannst aber trotzdessen ist es manchmal echt verdammt schwer für mich vor allem fährt meine gastfamilie über weihnachten weg und bin die woche allein zu hause ich versuch zumindestens am weihnachtsabend einen kumpel ins haus zu holen und irgendwie nen filme abend zu machen, was hoffentlich gut ablenkt.
als ich letztens das paket von meine familie mit briefen und so bekommen habe musste ich so weinen, weil ich sie eigentlich so doll vermisse aber ich darf mir die restlichen 16 wochen jetzt nicht dadurch verderben. mein boss in der firma is auch voll in ordnung ich fahr nach weihnachten über silvester für 2 wochen zur coromandel halbinsel und kann da auf seinem grundtück campen darauf freu ich mich schon. ist zwar ne lange fahrt aber wird schon werden. im ferbruar kommt dann meine schwester mich für 2 woche besuchen und wir machen ne rundreise auf der südinsel und 4 wochen später sitz ich dann schon wieder im flieger auf dem weg nach hause.
diese ganze selbständigkeit die mit dem aufenthalt kommt war doch relativ überraschen für mich und damit muss man erstmal klar kommen wenn man von ner gut organisierten und intakten familie kommt :slight_smile: aber ich pack das und muss die sachen positiv sehen.

so jetzt hab ich erstmal mein gefühlsschwall niedergeschrieben tut mir leid für den etwas längeren text :confounded: und danke für eure antworten

grüße chris