Austauschschülerin angekommen

Hallo ihr

Gestern ist unsere Austauschschülerin aus Lettland bei uns angekommen. Ich bin 24 und sie ist fast 18 Jahre alt. Nun, ich habe keine Freunde, da ich sehr schüchtern und zurückhaltend bin. Ich habe mir gedacht, dass ich von der Austauschschülerin quasi lernen kann. Mit ihr mich unterhalten und verschiedene Dinge unternehmen kann unter anderem auch, weil ich dachte, sie könnte meine Freundin werden. Nun ist sie da und ich habe Angst, dass ich ihre Erwartungen nicht erfüllen kann. Mir ist klar, dass sie in der Schule Freunde finden wird und so, aber sie ist so selbstbewusst und ich nicht. Ich weiss nicht, was ich mit ihr den ganzen Tag jetzt´in den Ferien machen kann. Ich bin immer zu Hause und nun ist sie da und möchte bestimmt unterhalten werden. Ich habe einfach Angst, dass sie sich nicht wohlfühlt und ich mich mit ihr überfordert habe.
Wie war das denn bei euch? Die ersten Tage und so.
Danke

…ich hab zwar ka erfahrung mit langzeit austausch jedoch war bei uns vor nem halben jahr ne französin für 2 wochen. die hat sich mit mir prima verstanden so lang se noch net da war und wir nur briefe gschrieben haben aber als se dann da war hat se mit mir kein wort mehr geredet (obwohl die briefe echt super warn) naja und da ises uns a schwer gefallen mit ihr was zu unternehmen. aber wenn deine nicht so schüchtern ist dann frag sie doch einfach was sie gerne mal sehen würde und fahrt dann halt gemeinsam mit dem zug dorthin. mehr als nix sagen kann se net. bei mir war bloß des problem dass se selbst da nix gesagt hat und wir uns halt überhaupt net viel dann zu sagen gehabt ham. aber die briefe nach ihrer abreise warn wieder echt genial. also den brieffreundetest hat se gewonnen.

machs gut
du packst das schon

lg
Conny

Hallo

danke für deine Antwort. Mails schreiben war auch bei uns okay.
Aber sie fragt nichts, spricht nicht viel und sitzt entweder in ihrem Zimmer , vorm Fernseher oder vorm Internet und schein keinerlei interesse an uns als Familie und an dem Land an sich zu haben.

Hallo Nikola,
ich als Gastmutter kann dich gut verstehen…
Seit 2 Wochen ist unser ATS da, er spricht von sich aus nichts, wenn ich nach seinen Wünschen frage, blickt er hilflos in die Runde, unbekannte Wörter schaute ich !!! im Wörterbuch nach, von unserer Stadt weiss er gar nichts, er spricht niemanden mit Namen an usw. Hausaufgaben macht er nicht, dafür surft er stundenlang im Internet, ich bin ziemlich sauer. Wir haben jetzt beschlossen nicht mehr im Wörterbuch nachzusehen und warten auf fragen. Schließlich lernt er seit 6 Jahren Deutsch in der Schule und könnte sich auch einmal äußern, oder? Ich meine auch es ist sehr unhöflich seinen Gastgebern gegenüber. Schade wir rechneten mit einem interessierten Jugendlichen und nun ist ein baby gekommen…
lass uns das Ganze mal beobachten
lg
Gastmutter

Ich weiß nicht, wie gut ihr mit eurer Familienbetreuerin steht, aber das ist eigentlich gleich ein Fall für ein Gespräch mit ihr!
Die Ent-Täuschung, die durch solch ein Verhalten entsteht, führt leider nicht allzu selten dazu NIE wieder einen Gastschüler aufnehmen zu wollen…und das wär SOOOOOO schade!!
Tatsächlich kann dieses Verhalten eures ATS verschiedene Gründe haben:

  1. Zwei Wochen ist noch eine SEHR kurze Zeit und der ATS kann hoffnungslos überfordert sein mit den auf ihn einstürmenden Eindrücken. Hinzu kommt vielleicht auch Heimweh, was Jungs ja auf ne ganz andere Weise „zeigen“ (bzw. möglichst nicht zeigen). VIELE ATS machen am Anfang den Fehler, immer alle Situationen mit ihrem Heimatland zu vergleichen. Da hat natürlich kein Gastland (und die Familie) eine Chance! Das kann eine Weile dauern, bis er „schnallt“, dass er sich mit dem Vergleich selber keinen Gefallen tut. Ist halt eine Erfahrung, die die Kids erst machen müssen und danach wird auch das Interesse für das Gastland erst so richtig zum Tragen kommen. Hinzu kann eine anfänglich durchaus übliche STÄNDIGE Müdigkeit kommen. (Unsere ATS hätte am liebsten in den ersten Wochen rund um die Uhr NUR geschlafen…ist auch in der Schule oft eingeschlafen!) Das ist die anfängliche Belastung der Umstellung, 24h in einer anderen Sprache zu leben und in nichts auf eigene Gewohnheiten zurückgreifen zu können.

  2. Der ATS hat vielleicht tatsächlich wenig Interesse an euch und möchte lieber mehr seine Kontakte außerhalb der Familie aufbauen. Das muss nicht unbedingt an euch persönlich liegen, sondern kann auch die Art und Weise sein, wie er „Familienleben“ gewohnt ist! Wenn DU nach seinen Wünschen fragst…und er dir nicht IRGENDWIE antworten kann…dann fordere ihn auf, im Wörterbuch nachzuschlagen…und sonst wirst du eben seine „Wünsche“ (wie immer die sein mögen) nicht erfüllen! Ein bisschen „Auflaufen lassen“ in Maßen wirkt manchmal Wunder! Für das Einsteigen in Hausaufgaben würde ich eine Frist setzen…in ca. 4-6 Wochen müsste er daran gehen! Danach würde ich darauf BESTEHEN!

Die Zeit für das Internet würde ich IMMER generell ganz klar beschränken! (Empfehlen auch die meisten Orgas …aus gutem Grund). Eigentlich ist pro Tag ca. 30 Min. genug, um emails zu schreiben und mal mit jemandem zu chatten. Aber da kann man die Zeit auch der Situation anpassen (vielleicht ist auch 1 Std täglich ok). Solange der Junge stundenlang surft, hat er auch nicht die Notwendigkeit, sich mit seiner neuen Situation auseinanderzusetzen.

Als Gastfamilie sitzt man immer zwischen den Stühlen von Verständnis einerseits und dem normalen Tagesablauf der eigenen Familie. Das ist oftmals eine Gradwanderung zwischen „so lassen, wie er ist“ (damit er auch seine eigenen Erfahrungen machen kann) und der „Forderung nach mehr Integration“. Die ersten Monate sind sowohl für den ATS als auch für die Gastfamilie wirklich anstrengend! Wenn dann aber erst mal der Knoten beim ATS geplatzt ist, ist es wunderschön!

um noch konkreter zu werden. Hier einige Info’s.
Er ist Franzose, fast 18, hatte bevor er zu uns kam 4 Wochen Intensiv-Sprachkurs und schoon in einer Fam. gelebt, dort übrigens die gleichen verhaltensmuster!Er hat sein eigenes laptop dabei! Kann ich dann trotzdem verbieten, dass er es benutzt (wir haben eine flatrate) Heute kommt die Betreuerin, bin gespannt, es ist eine junge Frau ca 24. Jahre, war selbst ATS.
Werde berichten, wie er sich verhalten hat.
lg
Gastmutter

hallo

Wie läuft es mit euren ATS?
Bei uns ohne besserung. Ich habe das Gefühl, dass sie an nichts interesse hat und habe sie deswegen mal gefragt, wie sie auf die Idee kam, einen austausch zu machen. Ihre gastschwester hat es ihr empfohlen und daraufhin ihre eltern, sie wurde quasi überredet.

Wir haben zu zeit überhaupt keine Lust mehr auf einen ast.

Hi,
ich war letztes jahr in der sleben Situation. Zu uns kam zwar ein ATS, die schon vorher 6 Monate in D war, aber sie hatte das selbe Verhalten wie eure ATS. Wir dachten auch, dass läge am Stress wegen dem Wechseln oder daran, dass sie Angst hatte, dass sie wieder Pech mit der Familia hat.
Letztendlich hatte meine Familie aber das ganze jahr nur Ärger und sie eine schöne zeit, weil sie sich auf diesem „ATS-sein“ immer ausgruht hat, sie meinte nach 1 jahr immer noch sie könne nichts mit unsmachen weil sie müde sei wegen der sprache, der Höhe etc…Wir haben leider auch nie wirklich mit ihr drüber reden können und haben es dann auch nicht über uns gebracht sie nochmal wechseln zu lassen.

Deswegen würde ich euch raten, mit euren ATS zu reden und ihre Gründe für das ATS herauszufinden, was sie sehen wollen, und sagt ihnen ruhig dass ihr wollt, dass sie mehr mit euch machen und mehr interesse zeigen ( Bzw. fragt sie, ob sie überhaupt Interesse an der Familia haben). Es sind nun Familienmitglieder und sollten auch Interesse an der familie zeigen, wenigstens versuchen euch kennenzulernen. Sonst geht das vielleicht noch länger so weiter.

ich kenne diese Situation leider auch. stundenlanges chatten und surfen, oder telefonate mit zu Hause, kaum mal das Bedürfnis mit uns zu reden, wenn wir unterwegs sind, kommt sie zwar mit, läuft aber immer einen halben Meter hinterher. Und leider kann ich nicht alle Wünsche von den Lippen ablesen, man muss sich schon artikulieren. Ich finde das sehr traurig, das viele ATS das nicht können. Wurden sie so schlecht vorbereitet?
Wenn man ein ATJ macht, dann sollte man soviel wie möglich mit den Menschen dort Kontakt haben. Vom „Computern“ lernt man die Sprache nicht. Nach 4 Wochen Bemühen gebe ich jetzt auf. Leider, aber es bringt nichts. Die Fam. aus dem Orientierungskurs (4 Wochen) hatte leider die selben Erfahrungen und dann ist es besser für ATS und Fam. noch mal woanders neu anzufangen.
Die Beteuerin hat sich sehr intensiv mit meiner Gasttochter auseinander gesetzt und ich hoffe es fruchtet, damit sie wirklich neu anfangen kann und noch ein schönes und interessantes jahr erleben kann. Das wünsche ich ihr.

also ich habe die ganze letzte woche mit einer gruppe von 8 letten verbracht und ich kann nur sagen (muss nicht immmer so sein) das alle acht verdammt schüchtern waren, wenn sie nicht in der gruppe waren.
Ich würde versuchen ihr zu erklären, wie es dir damit geht und sie fragen worauf sie denn mal lust hätte, oder einfach als überraschung mit ihr irgentwohin fahren.
also ich hatte selbst noch keinen ats bei uns zuhause und ich bin auch noch kein ats aber ich kann mir vorstellen das es ihr hilft.
ich hoffe ich konnte dir helfen
liebe grüße
Jana

hallo, wir erwarten in 7 wochen auch unsere allererste gastschülerin aus den usa! wir sind schon sehr aufgeregt aber die freude auf das mädchen überwiegt natürlich. unser gastkind hat mit uns schon per mail kontakt aufgenommen und mitlerweile chatten wir fast täglich mit ihr per icq. vielleicht hast du ja auch schon diese möglichkeit nutzen können? ich würde mich jedenfalls an deiner stelle nicht fertig machen! deine host schwester ist bestimmt nicht enttäuscht von dir! ich glaube zu viele eindrücke auf einmal könnten sie eher erschrecken! also mach dich locker, geh doch am anfang einfach nur mal mit ihr in eure stadt und zeig ihr die gegend. bestimmt wird es trotz verständigungsproblemen am anfang recht lustig werden. also viel glück und halt uns auf dem laufenden.

Hy

Danke für deine Antwort, aber mein Post ist schon vom letzten Jahr, die Austauschschülerin kam in eine andere Familie, da es einfach nicht funktioniert hat. Mittlerweile ist sie wieder in Lettland.
Grüße