Austauschjahr abbrechen nach 5 Monaten, und dann...?

Hallo meine lieben, ich bin jetzt seit 5 Monaten in den USA. Nach 2 Monaten musste ich das erstemal meine Gastfamilie wechseln. Das Haus war extrem klein, die Familie hatte Geldprobleme und das Ehepaar lag schwer im Streit. Ich bin in eine andere Familie, die ich jetzt jedoch wieder wechseln muss. An meiner Schule hat sich ein Schuler sehr offentlcih versucht das Leben zu nehmen und ist dann auch 2 Tage spater gestorben. Mein Gastbruder hat alles gesehen und deshalb verwendet meine Gastmutter alle ihre Kraft auf ihn und die Situation war wahnsinnig gespannt. Deshalb musste ich ausziehen. Meine Betreuerin ist uberhaupt keine Hilfe eine neue Gastfamilie zu finden. Meine Nationale Managerin sucht nun nach einer Familie in der ganzen USA. Nach alle dem was passiert ist und mit dem wissen, dass ich nur bis Weihnachten einen Ort habe wo ich wohnen kann, mochte ich eigentlich nach Hause. Meine Akku ist einfach vollig aufgebraucht und damit auch meine Bereitschaft nocheinmal KOMPLETT (neuer Staat, neue Schule, neue Leute, neue Gastfamilie). Nun stellt sich mir jedoch die Frage was soll ich, sollte ich nach Hause fahren 6 Monate lang in Berlin machen, denn die Schule ware sinnlos, da ich das gesammte Jahr(selbst wenn ich das zweite Halbjahr machen sollte) wiederholen muss.
Jetzt weiss ich nicht ob ich nach Hause fahren soll oder nicht?! Und habt ihr eine Idee womit ich dann die nachsten 6 Monate verbringen kann? Hat damit jemand Erfahrung?
Uber schnelle Antworten wurde ich mich echt freuen! E.S.

Ich würde an deiner Stelle erst einmal abwarten. Ich verstehe dich, dass du nach allem was du durchgemacht hast, am Ende deiner Kräfte bist. Aber du weißt ja noch gar nicht, wie es woanders wäre. Ich meine, vielleicht kämst du in eine super Gastfamilie, fändest an deiner neuen Schule total schnell Freunde und alles wäre viel einfacher und schöner für dich. Wenn du jetzt gehst wirst du dich sicher später noch oft fragen wie es wohl geworden wäre, wenn du doch noch geblieben wärst. Ein Atj abbrechen ist eine Entscheidung, die man nicht leichtsinnig und voreilig treffen sollte. Das ist ein großer Schritt der oft noch lange Folgen mit sich bringt. Du musst mit nicht gerade verständnissvollen Reaktionen von Freunden und Bekannten rechnen und auch damit, dass du selbst Gewissensbisse hast. Und ich meine, 6 Monate in Deutschland rumzusitzen und nichts zu tun haben, während alle deine Freunde ihr geregeltes Leben haben, ist auch nicht einfach. Das würde ja auch heißen, mehr Zeit zum Nachdenken zu haben und ich glaube nicht, dass das so gut für dich wäre.
Ich würde dir raten, einfach nochmal zu warten, wie deine neue Gastfamilie und deine neue Schule ist und danach kannst du immer noch entscheiden. Ein Atj ist ja nicht dazu da, dass es einfach wird. Und wenn du später auf diese Zeit zurückblickst, wirst du vielleicht sagen dass genau in der Phase, in der du jetzt steckst, am meisten gelernt hast.
Ich hatte zum Beispiel in der Zeit vor meinem Atj eine schwierige Zeit, weil ich eigentlich absolut nicht mehr weg wollte und total Angst vor allem hatte. Aber dann wurde alles so genial und ich bin so froh, doch nicht alles hingeschmissen zu haben. Und jetzt denke ich, dass mir die Zeit vor meiner Abreise im Grunde sehr viel gebracht hat, auch oder gerade deshalb weil es eine sehr schwere Zeit für mich war.

Hey, mir gehts ähnlich wie dir.
Ich stehe wahrscheinlich kurz vor einem Regionen-Staatenwechsel, ich mache das so, sobalt ich da bin versuche ich da klar zu kommen, und vllt gefällt es mir ja super da und ich finde schnell freunde und so, wenn nich dann fahr ich halt wieder nach deutschland, dann hätte ich ungefähr 7 monate im ausland verbracht, ich versuche jetzt einfach alles positiv zu sehn, ist zwar nicht immer einfach, hatte auch schon gastfamilienwechsel etc., aber man muss sich manchmal einfach in den Arsch treten,„thats what its all about!“.
Und dann kann man immer noch sagen ich bin weg :wink:

oh du hattest ja Pech :grimacing: , 2 Gastfamilien und jetzt vieleicht noch die 3. Ich kann mir nicht vorstellen, was ich machen würde. Na ja warte erstmalst ab, vieleicht wird ja die neue Familie besser, wenn es aber nicht so sein wird, dann fahre nach Hause.

Mir gehts auch ähnlich. Meine erste Gastfamilie bestand aus einem älteren Ehepaar (75&80) und deswegen war es oft ziemlich langweilig, weil ich ja besonders in der ersten Zeit auch noch nicht so viele Leute gekannt habe, mit denen ich was hätte machen können. Und die selber haben nur am Anfang was mit mir unternommen und an langen Wochenende saßen wir irgendwann einfach nur noch zu Hause rum. Ich wohne ziemlich nah an NYC und das wäre wirklich was gewesen um das an einem Wochenende zu unternehmen und jetzt endlich nach fast 4 Monaten war ich auch endlich mal dort. Ich kann ja verstehen das ältere Leute das nicht so gerne hinfahren, aber ich hätte eigentlich mit deren Söhnen oder Enkeln fahren könnnen…Jedenfalls hatte ich irgendwie Probleme mit meinem Gastvater, er wollte nicht dass ich weiterhin Soccer in meiner Schule spiele, weil das ja so viel meiner Zeit einnehmen würde und ich mich nicht um die Schule kümmere, was aber ja nichtmal stimmte. Dann hatte er Probleme mit meinen Freunden und wollte mich nicht zu Treffen mit denen hinfahren. Und er hat Lügen, wie dass ich in der Schulzeit immernoch bis 12 im Internet bin und nicht schlafen gehen würde, meinem Area Rep erzählt, wodurch ich auch erstmal schlecht da stand. Als ich eh schon beschlossen hatte, dass ich wechseln würd, musste meine Gastmutter durch einen Schlaganfall ins Krankenhaus. Am nächsten Tag bin ich gleich zu einer Freundin gezogen, weil ich mit meinem Gastvater auch nicht alleine sein wollte. Dort bin ich dann 1einhalb Monate geblieben und mir hats total gut gefallen. Ich hab mich einfach als Familienmitglied gefühlt. Leider konnten die mich nicht behalten, weil meine Gastschwester in einem Travelteam von Volleyball ist und so die meisten Wochenenden nicht zu Hause und das wär ja auch nicht so toll. 2 Wochen vor Weihnachten bin ich zu einer anderen Freundin gezogen, mit der ich in der Schule aber nicht wirklich was zu tun hatte und halt auch nicht richtig kannte. Hier bleibe ich bis Anfang Februar und hoffe dass bis dahin eine Familie hier im Umkreis gefunden wird und ich den Rest des Jahres dableiben kann. Sonst frag einfach Freunde, ob die dich aufnehmen können oder ob die jemanden kennen, der daran interessiert ist. Dann kannst du wenigstens an der Schule bleiben und musst nicht wieder ganz vorne anfangen. Mir gings auch oft so, dass ich mich gefragt hab wieso ich das eigentlich überhaupt mache und am liebsten nach Hause wollte. Aber das waren nur Phasen und jetzt freue ich mich eigentlich auf eine neue Familie, eigentlich ist es ja auch interessant, verschiedene Familie kennenzulernen, weil ja allle unterschiedlich sind und man schon mehr über die Kultur des Gastlandes lernt. Sieh es einfach positiv, diese Chance hast du nur einmal und vllt bereuhst (ich hab gerade keine Ahnung wie das geschrieben wird ;D → regret) du es später mal es nicht ausprobiert zu haben. Also versuch es am Besten einfach, es können nur bessere Zeiten kommen :wink: