Auslandsjahr verkürzen????????

Hi :slight_smile:
Ich bin jetzt seit zwei Monaten in Kanada, Ottawa, und eigentlich geht es mir auch relativ gut. Ich habe direkt am Anfang die Schule gewechselt, und fühle mich auf meiner „Neuen“ Schule auch ziemlich wohl und hab auch ein paar Freunde gefunden.
Meine Gastfamilie ist auch total nett zu mir, allerdings machen wir eigentlich nichts, weil ich 1. bei Rentnern (65&69) lebe und mein Gastvater eigt. immer vorm Fernseher sitzt und meine Gastmutter ein paar gesundheitliche Probleme hat (Fibromyalgie???) und 2. meine taiwanesische Gastschwester nicht in die Sonne geht. Allerdings verstehe ich mich mit ihr ansonsten richtig gut.
Jetzt zu meinem Problem: Am Anfang hatte ich richtig dolles Heimweh, das ist wahrscheinlich auch normal. Ich wollte auch die Familie wechseln weil hier einfach nichts passiert ist, vor allem nicht in den zwei Wochen Sommerferien die ich hier zunächst verbracht habe. Nach einiger Zeit wurd das dann aber besser, was meine Eltern auch sehr gefreut hat. Hat aber leider nur ca. zwei Wochen angehalten, dann war ich wieder total down, was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich dabei war eine Erkältung zu bekommen. Da habe ich dann angefangen darüber nachzudenken ob es wirklich die richtige Entscheidung für mich war, für ein Jahr wegzugehen oder ob ein halbes Jahr nicht besser gewesen wäre.
Nach kurzer Zeit ging es mir wieder richtig gut, im Moment auch, aber trotzdem denke ich die ganze Zeit darüber nach, ob ich vlt auf ein halbes Jahr verkürzen sollte…
Das liegt vor allem daran, dass ich meine Großeltern (76&83) richtig doll vermisse, da ich bei ihnen fast meine gesamte Freizeit verbringe.
Mir ist mittlerweile aufgefallen, dass ein Jahr länger ist, als ich vorher gedacht habe. Die Zeit die ich insgesamt in Kanada verbringen werde ist sozusagen von Weihnachten 2012 bis jetzt. Wenn ich dann im Sommer nach Hause kommen würde, würde ich noch zwei Jahre zur Schule gehen und wäre dann entgültig aus dem Haus.
Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich richtig vile Zeit mit meinen Großeltern verpasse, das mag sich jetzt vielleicht echt komisch anhören, aber sie sind für mich wie zweite Eltern.
Klar vermisse ich auch meine Freunde, obwohl ich hier schon Kontakte geknüpft habe,aber lezttendlich nicht sooo doll.
Es ist nichtmals so, dass ich quälendes Heimweh habe oder dass es mir durchgehend scheiße geht, mir geht es hier im großen und ganzen ziemlich gut sogar. Mir fehlen einfach die gewohnten Dinge in Deutschland so sehr und vor allem das Essen, obwohl das hier auch sseeeeeehr lecker ist…
Ich kann das eigentlich nicht wirklich beschreiben was ich fühle… Einerseits will ich nicht verkürzen, da ein Auslandsjahr schon immer mein Traum war und ich Angst habe, dass mich andere (vor allem da mein Cousin auch ein Auslandsjahr macht) und ich mich selber im Nachhinein für schwach halte bzw. dass ich mich ärgern würde.
Andererseits ist der Gedanke, in einem halben Jahr wieder zu Hause zu sein auch sehr verlockend. Ich habe einfach das Gefühl, dann weniger zu Hause zu verpassen…
Ich hoffe, irgenein ATS der sein Auslandsjahr schon hinter sich hat, hatte ähnliche Gefühle und Gedanken und kann mir vlt Tips geben was ich machen kann…
Im Moment denke ich einfach nur sehr viel nach, was meinem Schlaf nziemlich schadet…

Wäre echt toll, wenn mir jemand helfen könnte!!!

Leonie

Ja, da hab ich halt auch schon dran gedacht bzw. meine Eltern fänden das auch gut, da sie finden, dass das Familienleben hier sehr gering ist (und irgendwie stimmt das auch)… Allerdings habe ich ewig gebraucht bis ich mich hier eingelebt habe, und habe es sozusagen grade geschafft, dass ich mich wohlfühle. Wenn ich jetzt die Familie wechseln würde, dann würde das alles nochmal von vorne anfangen, und ich weiß nicht ob ich das durchstehe. Ich weiß zwar dass andere ATS die Familie viele Male wechseln, aber die fühlen sich dann meistens auch richtig unwohl, was bei mir jetzt nicht so der Fall ist… Ich habe einfach das Gefühl, dass mich son Familienwechsel jetzt total fertig machen würde…