Angst, Zweifel

Hallo, ich hatte vor kurzen meine Abschiedsfeier und seid dem habe ich mich total verändert im Punkto Auslandsjahr. Ich habe schon eine Gastfamilie und es ist komplett sicher das ich gehe. Jetzt sind es noch genau 6 Wochen und ich habe einfach jetzt so extrem bammel wie noch nie. 10 Monate sind soo lange. Ich habe so Angst vor Heimweh und das es nicht so wird wie ich es mir vorstelle. Man kann ja auch nicht einfach mal so schnell zurück.
Ich möchte die Zeit hier einfach nochmal richtig genießen, nur ich weiß nicht wie am Besten?!

Es hört sich so an, als wäre ich total ungeeignet für ein Auslandsjahr. Aber ich bin schon super viel vereist, liebe neue Herausforderungen und war mir echt sicher das das genau das richtige für mich ist und jetzt zweifel ich daran.

Hallo!
Ich glaube, dass man vorher Angst bekommt & einem Zweifel aufkommen, ist vollkommen normal! Es gibt ja schon soo viele threads, wo es darum geht, dass gerade, wenn dein ATJ so ‚real‘ wird, man Zweifel kriegt.
Aber wenn ich deinen Post so lese, dann finde ich, dass der letze Absatz doch klar macht, dass du es eigentlcih wirklich willst! Wenn du weißt, dass ein Auslandsjahr genau das Richtige für dich ist - dann mach es!
Schließlcih warst du doch Monate lang davon überzeugt, & deine Eltern zum Beipiel auch; also lass dich jetzt nicht verunsichern!
Wenn du dich also entschließt zu fliegen & dein mulmiges Gefühl immer noch nicht weg ist, dann kannst du ja immer noch abbrechen. Falls du aber vorher „aufgibst“, dann wirst du dich vielleicht immer fragen, ob du es nicht doch gepackt hättest!

Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung für dich!
Liebe grüße

Hallo !

Ich denke, solche Phasen kennen wir alle, es ist vollkommen normal, dass du nun, wo alles sicher ist, Zweifel hast. Mir ging es vor meinem Auslandsjahr genauso - als ich ins Programm aufgenommen war, kamen mir auch viele Zweifel, ob ich das alles schaffe, ob es wirklich die richtige Entscheidung war … Es war bei mir aber nie ansatzweise so schlimm, dass ich darüber nachgedacht hätte, alles abzubrechen. Schließlich war es jahrelang mein größter Traum und ich habe mich wahnsinnig gefreut.
Bei mir war es auch so, dass ich mir vorher einfach nicht vorstellen konnte, dass ich bald alleine ohne Familie und Freunde sechs Monate lang auf der anderen Seite der Welt verbringen würde, das ging über meine Vorstellungskraft hinaus. In Neuseeland konnte ich mir dann anfangs nicht vorstellen, dass ich so lange dableiben sollte, anfangs kam es mir sehr lang vor und ich hatte große Stimmungsschwankungen - mal war ich super glücklich, mal kam es mir wieder ewig vor. Nach einiger Zeit hörte das aber auf und alles verging total schnell.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir nochmal vor Augen führst, warum du das alles machen möchtest, z.B. indem du ein Blatt nimmst und darauf die Gründe aufschreibst, warum du dich dafür entschieden hast. Vielleicht kannst du so deine Motivation auffrischen ?
Ich habe es so gemacht, dass ich mir kurz vorher meine Gründe aufgeschrieben habe (also in der Phase, wo ich Zweifel hatte) und zusätzlich auch all die Dinge, die ich dort machen / erreichen wollte (Ziele). Wenn ich dann gerade wieder große Zweifel hatte, habe ich es durchgelesen und dann ging es mir gleich wieder besser. Das Blatt habe ich dann auch mit nach Neuseeland genommen. Wenn ich dort dann gerade wieder dachte, dass es noch so ewig dauert, bis ich wieder zurück bin, habe ich mir meine Gründe nochmal intensiv durchgelesen. Dann habe ich mir meine Ziele durchgelesen und mir überlegt, was ich davon alles schon erreicht habe und wie toll das ist, und wie ich meine anderen Ziele noch umsetzen kann.
Vielleicht hilft dir sowas ja auch ein bisschen.

Da dir vorher offenbar nie Zweifel kamen und du ja von deinen Erfahrungen und deiner Einstellung her offenbar gut geeignet bist und das ja auch lange selbst geglaubt hast, würde ich an deiner Stelle so kurz vorher nun nicht mehr abbrechen. Wahrschienlich würdest du es später sehr bereuen und es wäre ja auch organisatorisch schwierig und vermutlich auch sehr teuer, so kurz vorher alles abzusagen.

Aber klar, letztlich kannst du nur selbst entscheiden, wie schlimm es wirklich ist.

Alles Gute,

Marie-Claire