Mein Austauschjahr!

Ich bin nach Deutschland gekommen, um mich in der deutschen Sprache zu verbessern. Das war zum Anfang mein Hauptziel. Aber heute realisiere ich, dass es sich um wesentlich viel mehr als die Lehre einer Fremdsprache handelt!

Am Mittwoch den 13. August 2003, ganz genau um 14.42 Uhr, betrat ich das deutsche Territorium. Endlich war ich da; endlich werden meine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen !

Dennoch hatte ich ein komisches Gefühl, an diesem langen und warmen Nachmittag; ein Gefühl, welches ich mit Wörtern nicht beschreiben konnte. Ich bemühte mich, locker und sicher zu wirken. Doch es gelang mir nicht... Es war, als wenn man ein unermesslich schweres Gewicht auf mein Herzen gelegt hätte. Ich kann mich heute (10 Monate später) noch ganz genau an dieses Gefühl erinnern, als ob es gestern wäre...

Wenn ich daran denke, kommen mir die Tränen... 10 Monate sind vergangen... 10 außergewöhnliche Monate, in denen ich soviel erlebt habe. Und nun ist es fast vorbei... Ich kann das einfach nicht fassen! In 27 Tagen werde ich im Flugzeug sitzen, und durch das Fenster einen letzten Blick über Deutschland werfen. Und das war’s!

Ich bin nach Deutschland gekommen, um mich in der deutschen Sprache zu verbessern. Das war zum Anfang mein Hauptziel. Aber heute realisiere ich, dass es sich um wesentlich viel mehr als die Lehre einer Fremdsprache handelt!

In diesem Jahr habe ich soviel erlebt, so viele positive (und auch negative) Erfahrungen gemacht, ich habe soviel über das Leben, die Menschen und vor allem über mich selbst erfahren... und ich denke, ich werde meinen Eltern, YFU und meiner Gastfamilie nie genug danken können.

Ich werde nicht sagen, dass dieses Jahr das beste meines Lebens war, aber es war auf jeden Fall das bereicherndste.Unter anderen schenkte mir dieses Jahr eine neue Weltoffenheit, eine andere Aussicht auf das Leben, eine Aufgeschlossenheit und vor allem einen neuen Beginn für ein neues Leben! Denn ich sehe die Sachen jetzt anders.

Ich werde mich immer an dieses Jahr erinnern! An das Zusammenleben in der Familie, an die mit Wurst und Käse belegten frischen Brötchen zum Frühstück, an das tägliche Warten auf den Bus zur Schule, an die langen und schönen Momente in der warmen Stadtbibliothek, ... Ich werde mich immer an den schrillen Klang des Weckers erinnern, und natürlich auch an das Schwatzen in der Klasse mit meinen deutschen Freunden, die Ausflüge mit meiner Gastfamilie, die tollen Seminare von YFU...