Spanien? Argentinien? Chile?

Hey,
ich möchte im Sommer für 1/2 Jahr in ein spanisch sprachiges Ausland, weiß aber noch nicht wohin, da meine Eltern Südamerika nicht so toll finden.
Ich würd gern was ehrenamtliches machen, z. B. was mit Kindern. Dabei stellt sich aber die frage, ob man sowas auch in Spanien machen kann, da es dort ja nicht so viel Armut gibt wie in Südamerika…
Könnte mir jemand ein südamerikanisches Land empfehlen?
LG

… willst du denn eigentlich machen im Ausland? Gehst du noch zur Schule und willst ein Auslandsschuljahr machen oder denkst du eher an so eine Art Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland? Das wäre dann ja von den Organisationen, Zielsetzungen, etc. ganz anders. Über ein Austauschjahr in Argentinien kannst du dich auf den Homepages meiner Kinder informieren, die da zurzeit sind: www.carlosaway.de.vu und www.austauschjahr-argentinien.de.vu - bei letzterer gibts auch Links zu anderen Seiten oder Blogs, auch einen zu der Seite eines Mädchens, das in Chile war. Grundsätzlich sind beide Länder vom Sicherheitsaspekt her kein Problem, anders als Mittelamerika, wo ich hinter ganz hohen Mauern gewohnt habe. Bei Spanien muss dir klar sein, dass in vielen Regionen gar kein Spanisch, sondern die jeweilige Regionalsprache gesprochen wird, die mit Spanisch nicht unbedingt was zu tun hat (wie Baskisch). Sabine

Im April werde ich mit der Schule fertig sein. Dann würd ich gern n halbes Jahr(vielleicht auch länger) ne Auszeit nehmen. Mir würde gefallen, etwas mit Kindern zu machen. Da hat man in Lateinamerika natürlich mehr Möglichkeiten, da es dort mehr hilfsbedürftige Kinder gibt. Meine Eltern wollen mich aber nicht so gern nach Südamerika schicken. Ich hab auch schon an Au-pair gedacht und werde mich wahrscheinlich auch dafür entscheiden.

Marie hat Recht, du lernst bei einem Freiwilligenjahr viel mehr und machst ganz andere Erfahrungen als als Au-Pair. Gerade von Spanien sollte dringend abgeraten werden. Leute, die sich dort ein Au-Pair leisten können, gehören meistens zu einer oberen Schicht und sind an den Umgang mit Dienstboten gewöhnt, zu denen auch das Au-Pair gehört. Wer sich ein bisschen in der Geschichte des Landes auskennt, weiß, wie die soziale Struktur bis vor gar nicht langer Zeit war und in manchen Regionen auch noch ist. Das sieht man nicht unbedingt, wenn man im Land Urlaub macht. Als Spanischlehrerin weiß ich, wovon ich rede. Ich würde meine Tochter niemals als Au-Pair nach Spanien lassen, aber immer als Freiwillige nach Lateinamerika. Es gibt übrigens auch kirchliche Hilfsorganisationen, die Freiwilligendienste vermitteln. Vielleicht schaust du mit deinen Eltern mal im Internet und kannst sie so überzeugen. Viel Erfolg
Sabine

Hallo Sabine,
Ich habe auch vor, Spanisch-Lehrerin zu werden, da passt es ja ganz gut, dass ich dich kennen gelernt habe.
Seit ca. 1/2 Jahr bin ich dabei, mich über ein Austauschjahr zu informieren. Dabei bin ich u. a. auf die Organisation „one world working“ gestoßen, die mir auf Anhieb gut gefallen hat. Diese Orga bietet auch an, Kinder zu unterrichten ( in Chile, Argentinien, Bolivien, Costa Rica, Mexiko und Peru) und ihnen Englisch bei zu bringen. Momentan tendiere ich sehr zu Chile, da ich eine Bekannte von dort habe und eine Spanischlehrerin kenne, die mir dieses Land sehr empfohlen hat.
Dies wäre eine tolle Vorbereitung auf mein späteres Berufsleben.
Leider sind die Kosten ziemlich hoch und meine Eltern wollen mich halt nicht so weit weg schicken. Ein Bekannter aus Argentinien meinte, dass es ein ziemlicher Kulturschock für mich sein würde, wenn ich die Lebensbedingungen in Süd- oder Mittelamerika sehen würde.
Vielleicht kannst du mir einige Tipps geben oder mir ein Land empfehlen. Wer weiß, vielleicht kann ich meine Eltern ja doch noch überzeugen…
Ann-Kristin

In den News von ausgetauscht.de stehen ein paar Infos über ein Assistant-Teacher Programm in Chile, bei dem du nur ein bisschen Geld bezahlst, aber dann in Chile sogar Lohn bekommst. Soweit ich mich erinnern kann ist das Angebot von Experiment e. V. und dem chilenischen Bildungsministerium.

LG Annika

Hallo Annika!

Danke für die Info, leider ist die Bewerbungsfrist schon abgelaufen, aber so etwas wäre genau das richtige für mich!
Schade, dass es nicht geklappt hat…

LG Ann-Kristin

Hallo, die Organisation, von der du schreibst, kenne ich leider nicht. Soweit ich weiß, muss man aber bei Assistant-Teacher-Programmen schon ein paar Semester studiert haben. Wieso du in Chile oder Argentinien einen Kulturschock kriegen sollst, weiß ich nicht. Natürlich gibt es dort Armut und schreckliche Slums, wer wollte das leugnen? Aber es gibt eben auch eine Mittelschicht, anders als in Mittelamerika, wo diese winzig klein ist und die Mehrheit brutal arm und ein paar ganz reich sind. Argentinien, Uruguay (und Chile) gehören zu den „europäischsten“ Ländern, was sehr angenehm ist, weil zwar viel, aber eben nicht alles ganz anders ist als in Europa. Durch die Einwanderung aus Europa haben sehr viele Menschen europäische Wurzeln. Die Hauptstädte sind wie südeuropäische Großstädte, das ist doch völlig anders als in Mittelamerika.
Die Jugendlichen, die zurzeit im Austauschjahr in Argentinien sind, haben keinen Kulturschock gekriegt, ich damals auch nicht, im Gegenteil. Nach den ersten Monaten konnte ich mir gar nicht vorstellen, noch mal in Deutschland zu leben, und auch jetzt habe ich oft Sehnsucht.
Vielleicht kannst du mit deinen Eltern ja folgenden Kompromiss aushandeln: Du fängst erst mal an zu studieren und versuchst dann, bei einer deutschen Schule ein Praktikum zu machen. Du wirst zwar nichts verdienen, musst aber auch keine teure Organisation bezahlen, wenn du dir den Platz selber suchst. Adressen der deutschen Schulen findest du im Internet oder beim Bundesverwaltungsamt.
Ich organisiere selber Austausch mit einer Schule in Patagonien/Argentinien, da fahren 17-Jährige hin. Wenn du dir so eine Schule aussuchst, können doch deine Eltern nichts dagegen haben.
Sabine

Habe mich mittlerweile mal weiter umgeschaut und mich intensiv mit AFS beschäftigt.
Gibt es hier jemanden, der schon mal mit AFS einen Freiwilligendienst (vielleicht sogar in Süd- oder Mittelamerika) absolviert hat? Ich wüsste nämlich gern, ob es empfehlenswert ist, mit dieser Orga zu fahren. Außerdem wüsste ich gern, ob man für einen Freiwilligendienst genau so ein Wochenende wie für ein ATJ machen muss.
Ich habe aber schon von einigen Seiten gehört, dass AFS eine seriöse Orga sein soll…
Vielleicht kann mir ja trotzdem jemand weiter helfen.:wink:

AFS ist auf alle Fälle eine seriöse Orga!
Du kannst mal auf deren Seite (www.afs.de) die Erfahrungsberichte von Freiwilligen lesen (anderer Dienst im Ausland auch als Zivi-Ersatz). Da sind ganz spannende Berichte! Als Freiwillige hast du, wenn du drüben bist nicht so ganz viel mit der Orga zu tun, denn du bist in einen Arbeitsprozess eingespannt und dein „Arbeitgeber“ vor Ort regelt da vieles.

Meines Wissens geht die Auswahl für den Freiwilligendienst auch über ein ganzes Wochenende - ebenso gibt es eine vernünftige und ausführliche Vorbereitung.