das Gefuehl "nach Hause" zu muessen

ich habe einen tollen brief im internet gefunden, ich weiss nicht wer ihn geschrieben hat aber er spiegelt meine gefuehle fast exakt wieder, ich wette eine menge von euch auch:

A year has passed and now we stand on the brink of a returning to a world where we are surrounded by the paradox of everything and yet nothing being the same.
In one month we will reluctantly give our hugs and, fighting the tears, say goodbye to people who were once just names on a sheet of paper to return to the people we hugged and fought tears to say goodbye to, before we ever left. We will leave our best friends to return to our best friends.

We will go back to the places we came from and go back to the same things
we did last summer and every summer before.

We will come into town on that same familiar road, and although it has been months, it will seem like only yesterday.

As you walk into your old bedroom, every emotion will pass through you as you reflect on the way your life has changed and the person you have become.

You suddenly realize that things that were the most important to you a year ago, don´t seem to matter so much anymore, and the things you hold highest now, no one at home will completely understand.

Who will you call first?
What will you do your first weekend at home with your friends?
Where are you gonna work?
Who will be at the party on Saturday night?
What has everyone been up to in the past few months?
How long will be before you acctually start missing people barging in without calling or knocking?
Then you start to realize how much things have changed, and you realize the hardest part of being an exchange student is to balance the two completely different worlds you now live in, trying desperately to hold on to everything while trying to figure out what you have left behind.

We now know the meaning of true friendship.

We know who we have kept in touch with over the past year and who we hold dearest to our hearts.

We´ve left our worlds to deal with the real world.

We´ve had our hearts broken, we´ve fallen in love, we´ve helped our best friends overcome eating disorders, depression, stress, and death.
We´ve lit candles at the grotto and we´ve stayed up all night on the phone just to talk to a friend in need.
There have been times when we´ve felt so helpless being hours away from home when you know your family or friends needed you the most, and there have been times when we know we have made a difference.

One month from now we will leave.

One month from now we will take down our pictures and pack up our clothes.

No more going next door to do nothing for hours on end.

We will leave our friends whose random emails and phone calls brought us to laughter and tears this summer, and hopefully years to come.

We will take our memories and dreams and put them away for now, saving them for our return to this world.
Two months from now we will unpack our bags and have dinner with our families.
We will drive over to our best friends house to do nothing for hours on end.
We will return to the same friends whose random emails and phone calls have brought us to laughter and tears over the year.

We will unpack old dreams and memories that have been put away for the past year.

In one month we will dig deep inside to find the strength and conviction to adjust to change and still keep each other close.
And somehow, in some way find our place between these two worlds.

In one month…are you ready?

oh wirklich?? Danke danke, freut mich immer zu hoeren, wenn jemand meine hp gefaellt :wink::grinning:
gruesse, janine

Wirklich ein ganz toller Brief - zum Glueck habe auhc ich noch 7 Monate, bevor der letzte Monat anfaengt - und trotzdem schon Angst davor. Obwohl ich mir momentan immer mal wieder wuensche, zu Hause zu sein, wuerde es mir schon jetzt unglaublich schwer fallen, alles zurueck zu lassen!

warte ein paar monate und du wirst das meisste bei dir wiederfinden was in dem brief steht, du stehst ja noch ganz am anfang.
schoene zeit noch!!
gruesse janine

wollte den Brief mal wieder nach vorne holen und aufleben lassen, nun ist es bald so weit und das nächste Jahr ist zu Ende und eine neue Generation von Austauschschülern wird auf die verschiedensten Länder losgelassen…

ich finde den Brief einfach nur wunderschön :+1:

hey ya’ll,
bei mir gehts genau heute in einer woche zurueck, ich glaub ni das ich schon soweit bin hier alles zurueck zu lassen. gestern musste ich schon einen sehr guten freund verabschieden der mir so extrem wichtig geworden ist. ich weiss das daheim menschen sind die sich masslos auf mich freuen, und ich freu mich ja auch, aber es ist so schwer einfach sein leben hier hinter sich zu lassen und wieder von vorn anzufangen. es tut einfach so weh…


dann geht es fuer mich zurueck…
dann sind wirklich 10 monate vergangen. heute war mein letzter schultag. ja, traenen sind geflossen.
ich freu mich natuerlich auch irgendwo auf „zuhause“, aber mein zuhause ist nun mal jetzt auch hier.
ich kann mir nicht vorstellen, mein ganzes leben hier einfach hinter mir zu lassen. meine zweite familie. meine freunde. mein schulleben hier. einfach alles.
:cry:

Bei mir ist es noch ein bisschen hin bis, ich wieder nach Hause muss/kann/darf. Vorhin habe ich eine Diskussion gelesen, in der ATS vom letzten Jahr (klingt doof) beschrieben haben, wie sie sich nach einem halben Jahr gefuehlt haben. Das hat alles so 100%-ig auf mich zugetroffen.
Ueber die Zeit hat sich die Diskussion veraendert. Ploetzlich hatten alle gute, enge Freundschaften erarbeitet und wollten nicht mehr weg.

Mir macht das Angst: Werde ich die Einzige sein, die keine engen Freundschaften schliesst? (ich hab schon Freunde hier…)
ODer wird es mir genauso gehen, dass ich ab Januar es schaffe mich so zu oeffnen, dass ich die besten Freundschaften ueberhaupt hier geschlossen habe werde?
Irgendwie macht micht das traurig.

Ich koennte hier laenger bleiben, wenn ich will.
MEinen Abschluss hier machen. Ich will eigentlich, aber ich weiss nicht, ob ich mich traue…

Ich will hier aber auch nicht mehr weg.
Ich will nicht mehr in meine alte Schule, in die alte ‚Welt‘, in den alen Alltagstrott, weil ich Angst habe, dass dieser Alltag sich in meinen Augen zu stark veraendert haben wird - dass es genauso hart wird - vielleicht noch schlimmer- als es hier am Anfang war - und zum Teil noch immer ist.

Jetzt kommen die Weihnachtsferien. Ich hab zwar einiges vor, aber irgendwie hab ich Angst vor den Ferien.
Selbst die besten Freunde haben sich hier voneinander verabschiedet am letzten Schultag mit den Worten: ‚See you enxt year‘
Bedeutet das, dass man sich hier in den Ferien nicht trifft? Soll ich den ganzen Sommer daheim rumsitzen? Alleine in die Stadt gehen, sonnige Tage in der Buecherei verbringen anstatt mich mit Freunden zu treffen, die wohl alle zuhause zu sein scheinen.

Ich hatte ATS-Freunde, die auch unternehmungslustiger sind. Aber das sind Asiaten, die ueber Weihnachten nach Hause gehen - nach Asien.

Gerade haette ich am liebsten meine beste Freundin aus D-Land hier. Ich wuenschte, sie saesse auf meinem Bett, wuerde mich nerven, dass ich endlich mal gescheite Musik einlegen soll - nicht den Schrott, den ich immer hoere (-=
Dass wir uns stundenlang anschweigen, weil wir uns einfach schon alles erzaehlt haben. Dass wir zusammen ins Freibad gehen. dass wir uns gegenseitig ‚aergern‘, Mut machen und Spass haben.

ICh weiss, dass ich mich in diesen Gedanken nicht zu sehr reinsteigern sollte, weil ich sonst Heimweh bekomme.

Aber ich will ja nicht heim…
Ich habe Angst, dass all das, wovon ich jetzt traeume, was mich die schweren Momente ueberstehen laesst, nicht mehr so sein wird, wenn ich zurueckkomme.

Ich weiss, dass ich mit meiner Freundin noch immer super auskommen werde - aber D-Land ist mehr als diese Freundin (Auch wenn es das einzige ist, was mich in D-Land halten koennte).
Soviele Leute sagen, si fuehlen sich zwei Welten verbunden, aber ich fuehle mich im Moment keiner Welt verbunden…
Es gibt so viele kleine Dinge hier, die ich mag, von denen ich weiss, dass ich sie vermissen werde - aber waere das genug um hier zu bleiben?
es gibt soviele Dinge, die D-Land fuer mich zur Heimat machen - aber wird das alles noch so sein, wenn ich zurueckkomme?
Am meisten aergert mich allerdings, dass ich noch nicht mal richtig in meiner ‚neuen Welt‘ angekommen bin und schon wieder ueber die 'Heim’kehr nachdenke. :confounded:

Ich habe kurz vor Ende meines Austauschjahres auch genau diesen Brief von einer Freundin als Email erhalten und damals auch echt geheult. Ich hatte mich in Kanada total wohlgefühlt, hatte ne super Gastfamilie und auch nen Freund da fiel der Abschied echt schwer. Noch bevor ich wieder zurück bin, habe ich meinen Eltern diesen Brief gefaxt um ihnen zu helfen, mich auch besser zu verstehen wenn ich zurück bin.
Als ich zurück kam, kam ich mir die ersten 2 Tage vor wie in einer anderen Welt, so ganz weit weg, aber dann war 4 Tage später der riesige 50. Geburstag von meiner Mutter mit allen Verwandten und so, da musste ich dann zum Glück alles eben nur einmal geballt erzählen und am nächsten Tag bin ich mit Freunden für ne Woche nach Prag gefahren, hab da dann auch einfach so viel neues erlebt, dass es danach dann einfacher war wieder anzukommen.
Und was ich vor allem bemerkt habe war, wer meine besten Freunde sind und vor allem wer die wahren Freunde sind. Mit meiner damaligen besten Freundin lief es dann noch ne Weile ganz gut weiter aber irgendwann war klar, da ist jetzt ein mega Unterschied zwischen uns und ich hab sie wohl mit meinen Erfahrungen eher gelangweilt. Aber da dann ja die Stufe auch neu zusammengewürfelt ist, also alle Klassen zusammen plus Realschüler (ich hab die 11 nicht nochmal gemacht) konnte ich mich dann auch recht schnell neu integrieren und auch andere Leute besser kennen lernen. Und die, die auch nach dem Austauschjahr noch wirklich zu mir hielten, die sind auch jetzt, nach dem Abi und 4 einhalb Jahre nach meiner Rückkehr immernoch meine Freunde.

Ich wollte nur allen sagen, die Angst vor der Rückkehr haben, ja es ist schwer und es tut wahnsinnig weh aber auch diese Erfahrung bringt einen weiter, ich stehe jetzt temporären Abschieden von Familie, Freund, Freunen etc. einfach gelassener gegenüber. Und Kopf hoch das klappt schon mit dem Wiedereinleben. Genießt lieber die Zeit die euch noch bleibt bis zur letzten Sekunde und wenn ihr dann im Flugzeug sitzt dann könnt ihr euch Gedanken über das Wiederankommen machen!

Mir ging es ganz genauso im Dezember. Noch im Februar habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, das Jahr abzubrechen, da ich mich nirgendwo zugehörig fühlte, ich habe Nächte lange geweint, wenig gegessen und mich nur elend gefühlt. Aber ich wollte meine Eltern und vor allem mich nicht enttäuschen. Naja und irgendwie gabs dann plötzlich nen Ruck ich habe angefangen in der Schule Theater zu spielen und da dann richtig gute Freunde gefunden (und auch meinen Ex-Freund kennen gelernt), habe dann noch richtig super 5 Monate verbracht und hatte auch überlegt, dazubleiben, aber mit 17 konnte ich diese Entscheidung nicht treffen. Jetzt mit 21 würde ich anders handeln.
Und das Gefühl, die einzige zu sein, die keine Freunde findet kenne ich nur zu gut! Mit mir waren aus meiner Stufe noch 5 andere Leute ein Jahr weg, alle in Amerika und alle wurden irgendwie ganz anders aufgenommen, hatten oft Gastgeschwister die sie integriert haben, haben total viel unternommen etc. naja und ich, ich saß in diesem Kaff in Kanada fest, wo man eben einfach nicht so viel macht aber trotzdem alles ein Erlebnis ist, ich habe lange gebraucht, bis ich aufgehört habe mich mit anderen zu vergleichen und einfach mein Jahr so für mich akzeptieren konnte wie es war. Und jetzt 4 einhalb Jahre nach meiner Rückkehr bin ich noch in Kontakt mit meiner Hostmum und 3-4 meiner Freunde da und ich finde mehr kann man doch auch einfach nicht erwarten.
Ich würde den Kopf noch nicht in den Sand stecken, auch wenn ich weiss, dass das für dich bestimmt grade total schwer ist. Wenn du magst und es dir wieder schlecht geht, dann meld dich, vielleicht kann ich dir dann weiterhelfen!

Genieß die Zeit und ich hab die Erfahrung leider zu spät gemacht, geh einfach auf Leute zu und frag sie ob sie in den Ferien was machen wollen und auch was sie Silvester machen! Ich drück dir die Daumen das es klappt!

Geniesse noch was dir bleibt nimm Alles mit was dir in den Weg kommt sage nicht nein zu Chancen sich weiter zu entwickeln und fuers Leben zu lernen :slight_smile:

Gruss Janine

Hallo,
bei mir ist es zu ende. Morgen fahre ich nach madrid und übermorgen fliege ich wieder nach hause.
Heute hat meine familie angerufen, war total schlimm. Ich will im moment nichts von der schweiz wissen und freue mich überhaupt nicht, nach hause zu gehen. Und fühle mich deswegen schuldig… Ich hoffe, die freude kommt noch.
Ich denke, ich muss einfach realisieren, dass dieses jahr einfach ein sehr spezieller abschnitt meines lebens ist, aber dass es ein ende hat. Ich denke, die meisten von uns haben unser austauschjahr sehr intensiv gelebt, jeder hat sich seine eigene kleine „Welt“ im ausland geschaffen, mit mehr oder weniger problemen, und jetzt müssen wir nach hause, wo wir sozusagen einen festen platz in unserer umgebung haben.
Es wird nie mehr das gleiche sein, aber das muss nichts schlechtes oder trauriges sein. Ich habe hier so viel gelernt und erlebt, und ich glaube, die hier gesammelte lebenserfahrung wird mir helfen, meine beiden welten irgendwie simultan aufrecht zu behalten.
Ich bin nicht mehr nur schweizerin und ich habe nicht mehr nur eine heimat und eine familie, und das ist gleichzeitig extrem schön und sehr schwierig und schmerzhaft.
Das wärs. Ich musste einfach ein bisschen meine gefühle ordnen.
Wünsche allen viel glück.

hallo du,
ich habe deine text gelesen und ehrlich du hast recht so wird es mir auch gehen.
ein sehr schoener text.
ciao fredi

Als ich deinen Text gelesen habe, fühlte ich mich auf einmal total verstanden und gleichzeitig habe ich so eine riesige Traurigkeit gespürt.
Ich bin jetzt schon seit 2 Wochen wieder „zu Hause“ in Deutschland und mir geht es schrecklich. Ich fühle mich hier so eingeschlossen und nicht zurfrieden. Meine Gastfamilie und besonders meine Freunde in Frankreich fehlen mir wahnsinnig.
Hier in Deutschland hat sich nichts verändert, außer ich. Ich war ein halbes Jahr weg und schon nach 2 Wochen habe ich das Gefühl, ich seie nie weggewesen. Hier ist alles so langweilig und es ist allesl Routine. Jedes Wochenende hängt man mit den gleichen Leuten ab, man geht zur Schule, macht seine Hausaufgaben… Im Gegensatz zu den anderen habe ich das Gefühl, mich total zu verändert zu haben. Mit meinen allerbesten Freundinnen verstehe ich mich überhaupt nicht mehr, ich bin angenervt von ihnen und gerate immer öfter mit ihnen aneinander.
Wenn ich mit meinen Freunden über diese Gefühle rede, versteht mich keiner :frowning:

Ich bin zwar nur für zweieinhalb Monate hier in Australien, aber der Gedanke an den immer näher rückenden Abschied (nur noch ca. 2 Wochen) macht mir zunehmend Angst. Ich mein, natürlich freu ich mich auch, heimzukommen, aber ich glaube, dass es mir so gehen wird wie du beschrieben hast.
Ich versteh dich voll, denn bei mir hat es - wenn ich so darüber nachdenke - sogar schon vor dem Austausch angefangen, seit ich mich entschieden hatte zu fahren. Mit meiner besten Freundin hab ich mich immer weniger verstanden und war von den Gesprächen über soo unwichtiges Zeug in meiner Clique genervt, genauso wie von dem Schulalltag. Mann, wen interessiert es ob wir heute in Latein ne Ex schreiben werden oder nicht? Welche Note ich in der Matheschux hatte?
Also wollte ich was Neues machen, andere Leute kennenlernen, die "große weite Welt"entdecken. Und das hab ich auch, ich hatte hier eine geile Zeit.
Ich finde es so schade, dass alles jetzt schon wieder vorbei sein soll, und will nicht wieder in den Alltag zurück.
Aber ich glaube, es wird sich etwas verändern. Weil WIR uns verändert haben.
Ich glaube, wir werden Freunde finden, die uns verstehen, und ich glaube, das wird nicht unsere letzte Reise sein.