AFS oder EF?

Leute, ich brauche dringend eure Hilfe!
Ich bin am verzweifeln, eigentlich war geplant, dass ich mit AFS für ein Jahr in die USA gehen sollte doch ein Freund meines Vaters war so freundlich und sah sich nach einer Gastfamilie um.
Er wurde fündig. Eine total lieb aussehende Familie mit einer Tochter die so ca. 17-18 ist. Also das würde ja genau passen. Das einzige entäuschende ist, dass sie im Norden von Alabama leben. Irgendwo im nirgendwo.
Die Schule die meine Gastschwester besucht nimmt jedoch nur Austausschüler die mit der Organisation EF kommen auf.

Jetzt muss ich mich also entscheiden. Entweder ich gehe mit EF mitten in die Pampa jedoch kenne ich meine Gastfamilie schon (ich müsste mich aber erst bewerben also alles nochmal auf Anfang), oder ich gehe mit AFS (wo ich schon lange angemeldet bin) irgendwo hin in die Staaten.

Ich persönilch hasse Entscheidungen und ich hoffe ehrlich das ihr mir ein wenig weiterhelfen könnt…

Überraschen lassen oder eine sichere liebe Gastfamilie?

Ich wär euch eeeeeeeeeeeeeeeeeeeecht dankbar wenn ihr Ehrfahrungen ect. für mich hättet.

-Tina

Achja, mit der Gastfamilie in Alabama bin ich schon in Kontakt und die scheinen eeeeeeeeecht lieb zu sein. Macht die Entscheidung jedoch noch schwerer! :confounded:

mit AFS zu gehen, bedeutet sich auf eine völlige Ungewissheit einlassen, denn der AFS hat keinerlei Qualitäten oder Garantien zu bieten. Man kann einfach Glück oder Pech haben und AFS hilft nicht dabei, schlechte Situationen zu verändern oder verbessern, die Schülerinnen und Schüler die nicht klar kommen, weil miese Schule/Familie, die müssen einfach wieder nach Hause. Der AFS ist nur am Geld interessiert. Ich kann absolut nur abraten!

Ich würde dir raten, vielleicht einige Erfahrungsberichte hier im Forum zu lesen.

Die Organisation EF ist kommerziell und hat einen ziemlich schlechten Ruf, es kommt überdurchschnittlich oft zu Problemen. AFS hat hingegen allgemein einen sehr guten Ruf, ist gemeinnützig und die allermeisten Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich.
Natürlich kann man dennoch Probleme mit AFS oder ein gutes Jahr mit EF haben.

Würdest du dich dann bei EF anmelden und dabei die Gastfamilie, die du dir nun ausgesucht hast, im Vorfeld angeben? Möglich ist das bei EF ja grundsätzlich.

Was die Gastfamilie angeht, solltest du dir selbst überlegen, was dir wichtig ist, aber allgemein landen sehr viele Austauschschüler in den USA in einem sehr kleinen Ort im „Nirgendwo“, das kann dir mit AFS ganz genauso passieren wie mit EF. Das ist in den USA eben so. Es bringt dir auch nichts, wenn dir dein Wohnort gefällt, aber du mit der Familie nicht klarkommst. Viele Austauschschüler, die anfangs wenig begeistert von ihrem Kaff im „Nirgendwo“ waren, hatten eine tolle Familie und ein tolles Jahr.

Langsam reicht es jetzt mit diesen Attacken gegen AFS, ich finde es ein bisschen unangemessen. Es ist absolut nicht wahr, dass AFS keine Qualitäten zu bieten hat. Im Gegenteil, AFS hat sogar ziemlich gute Qualitäten zu bieten! AFS ist auch nicht „nur am Geld interessiert“, dann wäre AFS nämlich eine kommerzielle Organisation. Ich weiß ja nun, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Aber wer sagt denn, dass es bei anderen Organisationen, z.B. EF anders gelaufen wäre?

Also ich kann AFS empfehlen !
dadurch, dass es eine gemeinnützige Orga ist und viele Freiwillige dort mithelfen, sind sie eben nicht nur am Geld interessiert. EF ja schon eher, da die ja was dran verdienen wollen.
Außerdem hab ich hier im Forum schon einiges schlechtes von EF gehört, von fehlender Betreuung im Gastland usw., von AFS noch nichts, außer vielleicht, dass das Bewerbungsverfahren manchmal etwas kompliziert ist, aber das hast du ja schon hinter dir !
Außerdem hast du eine echt gute Betreung im Gastland mit AFS, denn wenn du z.B. wirklich Familie wechseln willst, dann geht das innerhalb von 48h und du kommst aus der Familie raus. Und die Gastfamilien sind auch alle geprüft.
Und bei AFS würde ja auch noch eine Rücktrittsgebühr anfallen…
Warum geht es denn nicht, dass du einfach mit AFS in die schon von dir gefundene Familie zu gehen ? Kann man das nicht mit der Schule irgendwie regeln ? Was macht denn das für einen Unterschied für die Schule ?? Oder kriegt die von EF dann mehr Geld gezahlt (was auch komisch wäre )?

also ich kann dir AFS nur empfehlen, von EF rate ich allgemein eher ab.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen

LG TT

Hey Tina,

ich persönlich würde auch mit afs gehen. Natürlich gibt es ebenfalls schlechte Erfahrungsberichte von Austauschschülern dieser Organisation, jedoch habe ich von EF öfters negatives gelesen/gehört.

Hoffentlich triffst du für dich die richtige Entscheidung! LG

Hey,
naja also ich persönlich bin mit AFS total zufrieden, auch wenn bei der Organisation einiges schief gegangen ist. Das mit der Gastfamilie bei EF ist natürlich wirklich schwierig. Gibt es denn gar keine Möglichkeit auf eine andere Schule zu gehen, die vielleicht auch Schüler von AFS nimmt?
LG

…worum es Ihnen geht ist offensichtlich, aber finden Sie es richtig, anderen ATS die Freude zu verderben und ihnen die Chance auf eigene Erfahrung zu nehmen? Diese Art der Schlammschlacht wird Ihnen nicht helfen Ihre persönliche Betroffenheit mit dem Aufenthalt Ihrer Tochter zu verarbeiten. Professionelle Hilfe wäre sicher hilfreich.
Ich habe AFS inzwischen auf Ihre Art der Beiträge aufmerksam gemacht, da ich es unqualifiziert und extrem unfair aktuellen und zukünftigen ATS gegenüber empfinde.

Es tut mir sehr leid, was Ihrer Tochter passiert ist. Nicht desto trotz gibt es sehr sehr viele glückliche AFS Austauschschüler.

G.P. :(((

Sie haben es doch nicht selbst erlebt oder ?
Vielleicht hat ihre Tochter auch einfach durch verhaltensauffälligkeiten die ihre Frau Mama nicht kennt die Organisation in schlechtes Licht gerückt was weder die Gastfamilie noch die Organisation will.
Zudem wenn AFS Unprofessionell wäre würde sich der deutsche Bundestag ja nicht AFS für das Parlamentarische Partnerschaftsprogramm aussuchen Sondern eine der vielen anderen Organisationen.
Nur weil ihre Tochter Pech hatte sich vielleicht auch einfach Regenbögen und Einhörner eingestellt hat heißt das nicht das es für andere auch sein muss.(jeder sieht die Sachen verschieden)
Gott weiß was ihre Tochter gemacht hat und ganz ehrlich ein Kind erzählt meistens seinen Eltern bei unangenehmen Dingen selten die Wahrheit.(was ich jetzt mal vermute)
Wenn sie ein Problem mit AFS haben klären sie es mit den Ansprechpartnern und ziehen die Organisation nicht unnötig durch den Dreck zu ziehen und den Jugendlichen die jetzt fahren den Spaß zu verderben. ein Erwachsener Mensch sollte keine hasstiraden austeilen wie ein trotziges Kind und Man sollte aufpassen was man sagt sonst hat man schnell einen Anwalt am Hals

Super gemacht :smiley:
Habe auch schon überlegt AFS darüber zu informieren was hier abgeht hab es mittlerweile eine Antwort ?

Also ich bin bei AFS und es läuft super. Klar, bei einer Gastfamilie, so zufällig, ist es ja auch immer ungewiss. Aber die werden dort ja genau wie die Austauschschüler geprüft. Von EF habe ich bisher nur Mist gehört. Schlechte Betreuung von den Mitarbeitern in den USA und so…
Liebe Grüße, Lina

über ef weiss ich wirklich nicht viel, aber ich kenne zwei, drei leute, die mit afs gereist sind oder reisen und alle sind sehr zufrieden. natürlich kann man es auch weniger gut treffen, aber das kann bei jeder orga vorkommen
ich an deiner stelle würde vermutlich nach alabama. immerhin kennst du schon die familie und wenn sie ja auch so nett sind, umso besser. alabama ist bestimmt ein cooler staat, auch wenn du vielleicht in der pampa lebst, dann kannst du mit den leuten in der gegend umso besser kontakte knüpfen

also das mit der schule konnte leider nicht geregelt werden. so ganz hab ich das auch och nicht verstanden aber ich hab mich schlussendlich dazu entschieden mit AFS zu gehen :slight_smile:

aber danke, deine antwort hat mir ehrlich geholfen :grinning:)

Freut mich, dass ich dir helfen konnte :slight_smile:

Ich finde die Ef Mitarbeiter total lieb aber man hört ziemlich viel schlechtes…
Die meiste Kritik liegt gegenüber den schlecht ausgesuchten Gastfamilien… Aber wenn du schon eine Gastfamilie hättest, dann gibt es ja dabei garkein Problem. Ich finde vorallem Ef ist in Deutschland eine der best Organisiertesten Orgas. Sie machen voll oft info treffen, und das sogar in kleineren Städten.
Also das ist bloß meine Meinung. Aber wenn du sagst mit AFS ich erinnere dich bloß daran das du dort auch irgendwo in die größte Pampa von Texas kommen kannst :smiley:

Um dir deine Entscheidung leichter zu machen, berichte ich einfach mal ausführlich von meinem eigen Austauschjahr mit EF. Was überzeugt mehr als persönliche Erfahrung einer anderen deutschen Schülerin? Ich war im Schuljahr 2011-12 als Stipendiatin im Rahmen eines High School Jahres in den USA.
Obwohl ich zuvor noch nie in den Vereinigten Staaten war, hatte ich von vornherein im Gefühl, dass es genau das richtige Land für mich sei.
Mein Abschied von Deutschland fiel mir überraschend leicht, einfach weil ich mich so sehr auf das Kommende freute. Mitte Juli ging mein großes Abenteuer los. Die erste zwei Wochen lang war ich in einem Language& Culture Camp in Rhode Island, in dem wir viele Ausflüge, beispielsweise nach Boston, machten und zum anderen auf unser amerikanisches Leben vorbereitet wurden. Dann ging es weiter zur Gastfamilie.
Es verschlug mich nach Napoleon in Ohio (Buckeye State), einen Staat, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Napoleon ist eine Stadt mit laut Wikipedia 9300 Einwohnern, was mir übrigens äußerst übertrieben vorkommt. Meine Gastfamilie besteht aus 5 liebenswerten Mitgliedern, nämlich meinen Gasteltern und meinen kleinen Geschwistern Ethan, Christian und Sarah, die damals alle noch zur Grundschule gingen. Im kleinen Napoleon wohnten wir auch noch sehr außerhalb des Dorfes, was unser Straßenname, County Road Z, schon andeutet. Dort leben sie auf einem großen ehemaligem Farmgelände, umgeben von Maisfeldern.
Das Vorurteil, Amerikaner seien äußerst offen, gastfreundlich und herzlich, hat sich für mich allseits bestätigt. Es wurde auf mich zugegangen und ich wurde von allen mit offenen Armen empfangen. Gleich während meiner ersten Woche dort lernte ich das halbe Dorf kennen und alle luden mich herzlich zu sich ein.
Bevor die Schule begann, lernte ich viele meiner später engsten Freunde schon über den Sport, der den Amerikanern bekanntlich sehr wichtig ist, kennen. Ich war stolzes Mitglied des Cross Country Schulteams, mit dem ich bereits während der Sommerferien 4 Stunden, 6-mal die Woche, intensiv trainierte.
Manchmal wurde ich wegen meiner schulisch geprägten britischen Wortwahl beschmunzelt, ansonsten hatte ich glücklicherweise keinerlei Sprachprobleme. Den einheimischen Ohio-Farmer-Akzent musste ich mir natürlich über das Jahr erst angewöhnen.
Von der Napoleon High School bin ich total begeistert. Da ich von Anfang an plante, in Deutschland schulisch ein Jahr auszusetzen, konnte ich meine Fächer völlig frei und nach Interesse wählen. Dadurch hatte ich zum Beispiel Kochen, Chor, Spanisch, Fitness, Psychologie und Orchester als Unterrichtsfächer und so hat es immer tierisch Spaß gemacht, zur Schule zu gehen. Die High School umfasst die Klassen 9 (Freshmen), 10 (Sophomores), 11 (Juniors) und 12 (Seniors). Das Schuljahr ist in zwei Semester eingeteilt, in denen man jeweils täglich den gleichen Stundenplan mit 8 Fächern hat. Jedes Schulfach dauert genau 44 Minuten. Dann hat man 4 Minuten Zeit, den Raum zu wechseln. Es hat dort nämlich jeder Lehrer seinen eigenen Klassenraum und die Schüler müssen zu ihm kommen, nicht andersherum. Viele Unterrichtsfächers sind jahrgangsübergreifend, sodass man über die Schule eine Bannbreite verschiedenster Leute kennenlernen darf.
Mein Schulalltag sah folgendermaßen aus: Vor der Schule fand um 6.15 Uhr das morgendliche Lauf- oder Schwimmtraining statt. Dann hatten wir von 8-15 Uhr inklusive Mittagspause Unterricht. Nach Schulschluss hatte ich ein zweites Mal am Tag Training.
Bereits nach anderthalb Monaten hatte ich mich so gut eingelebt, dass ich das Gefühl hatte, ich lebte schon seit Jahren in Napoleon.
Ganz klassisch nahm ich sowohl bei Homecoming im Oktober als auch beim Prom im April teil. Die beiden Dances sind genau so wie in den Spielfilmen- ein tolles Erlebnis.
Obwohl ich Atheistin bin, war ich Feuer und Flamme bezüglich der Church of the Nazarene und verbrachte viel Zeit im Kreise der Gemeinde, teilweise drei Tage der Woche. Der amerikanische Gottesdienst ist unvergleichbar mit unserem. Es gibt eine Rockband, die moderne, mitreißende Lieder spielt, es wird viel gesungen und getanzt, es gibt gemeinsame Ausflüge etc.
An die Essgewohnheiten dort habe ich mich allerdings nie ganz gewöhnen können. Obwohl ich durchaus nicht abgeneigt gegenüber gelegentlichem Fastfood-Essen bin, sehe ich Cola und Doughnuts nicht als vollwertiges Frühstück an. Was ebenfalls unglücklich war, ist meine Unselbstständigkeit bezogen auf die Fortbewegung. Es ist üblich, dass alle Schüler immer von ihren Eltern überall hingekarrt werden, bis sie ihren eigenen Führerschein und damit in der Regel auch ihr eigenes Auto besitzen. Radfahren ist so unüblich, dass es noch nicht einmal Radwege gibt. Ist man doch auf dem Rad unterwegs, ist es wahrscheinlich, dass andere Autofahrer einen ansprechen und das Mitnehmen anbieten, da sie denken, man hätte seinen Führerschein verloren oder könne ihn sich nicht leisten. Doch auch daran gewöhnen sich die Leute über die Monate. Schließlich machte ich drüben dann auch noch meinen eigenen Führerschein.
Im März habe ich mit anderen Austauschschülern eine traumhafte Reise gemacht, in der wir Los Angeles, Las Vegas, den Grand Canyon etc. bereist haben. Einen Monat später habe ich über die Schule bei einer Floridareise inklusive einer Bahamaskreuzfahrt teilnehmen dürfen, bei der ich ebenfalls viel des wunderschönen, vielseitigen Landes zu sehen bekommen habe.
Drei Wochen vor Rückflug hatte ich meine Graduation, ein feierliches Ritual zum Abschiednehmen von der 12-jährigen Schulzeit. Alle Graduates trugen Gowns, Caps und Tassels in den Schulfarben blau und weiß und es wurden viele rührende Reden gehalten, woraufhin uns allen die Diplomas und Rosen überreicht wurden und wir unsere Hüte traditionell in die Luft warfen.
Das wohl schwierigste am ganzen Austausch war der Abschied nach knapp 12 Monaten. Es schien, als werde man aus seinem dortigem Leben gerissen, mit dem Wissen, dass es nie wieder so sein werde wie das Jahr über. Die nächsten Sommerferien bin ich gleich wieder in meine amerikanische Heimat zurückgeflogen und auch nach dem Abitur plane ich, Napoleon einen langen Besuch abzustatten.
Allen, die die Möglichkeit haben, ebenfalls einen Austausch zu machen, kann ich dies von ganzem Herzen empfehlen. Diese einmalige Chance bereichert das ganze Leben und eröffnet einem völlig neue Möglichkeiten und Sichtweisen auf verschiedenste Dinge.

Ich hoffe dieser Bericht hilft bei der Entscheidung!