Ab wann sollte man wechseln/reden?

Hallo liebe Freunde!
Ich bin seit vorgestern hier in Québec bei meiner Gastfamilie, von der ich sagen muss, dass ich mich schon in Deutschland nicht soo mega gefreut hab, als ich die Familienzusammensetzung (Vater 56, Mutter 50, Sohn 24, wohnt zu Hause) erfahren habe. Viel Kontakt hatten wir vor der Abreise auch nicht.
Ich habe in der Familie alles was ich an Grundbedürfnissen brauche (Essen, Hygiene, Komfort und etwas Sozialverhalten) aber mir fehlt einfach so dieses Gefühl, dass ich sage: Das ist MEINE Familie! Ich rede meist nur mit meiner Gastmutter, weniger mit meinem Gastbruder (beide sind nett, aber wir sind nicht so auf einer Wellenlänge, glaube ich) und mit meinem Gastvater rede ich kaum, er hat aber auch eine ziemlich grimmige Ausstrahlung und ist so hastig und nervös in allem, was er macht, also mir ist er eigentlich ziemlich unsympathisch.
Die Sache ist die, ich vermisse ein Gefühl von Leben und Familienzusammenhalt und die Konstellation mit drei Erwachsenen und einer 15-jährigen aus Deutschland ist nict meine Traumvorstellung. Ich weiß, dass man sich die Familie nicht nach Mitgliedern aussuchen kann. Nur ist es so, dass sobald ich Fotos von Familien anderer Austauschschüler in der Umgebung mit Kindern sehe, ich mich nur dahin wünsche. Wisst ihr, es ist bis jetzt nix gravierendes vorgefallen, ich fühle mich nur nicht, wie in einer Familie und nicht 100% glücklich. Versteht das meine Rep oder Familie?

Vielen Dank und liebe Grüße, Ulrike:confounded:

Liebe Ulrike,
wenn du dich wirklich nicht wohlfühlst, was ich sehr gut verstehen kann denn dieses Gefühl hatte ich auch und das mit den erwachsenen Kindern verstehe ich auch. Ich denke, es macht keinen Sinn deswegen dein Auslandsjahr zu „vergeuden“. Warte mal noch ein zwei Wochen ab und dann rede mal mit deinem Rep. Eigentlich sollten sie das verstehen :grinning:
Viel Glück :grinning:

Ich bin jetzt nur eher aus Zufall schon in Kontakt mit meinem Rep gekommen, und als die sich nach Problemen erkundigt hat, habe ich die Situation natürlich genutzt. Ich werde gleich mal mit meiner Gastmutter reden, auch wenn es etwas früh ist, das werde ich ihr aber genau so sagen, dass es früh ist, aber mir trotzdem wichtig ist, dass sie von Anfang an wissen, dass es mir nicht gut geht. Abwarten… :confused:

tut mir leid, aber ich muss sagen, dass ich dich ein bisschen naiv finde. Natürlich gibt es bessere Familien als die, aber das heißt nicht, dass sie Scheiße ist. Vielleicht kannst du sogar mit dem unsymphatischen Gastbruder oder Gastvater eine richtig gute Beziehung entwickeln, wenn du dich auf sie einlässt. Du kannst natürlich auch wechseln, aber erwarte besser nicht, dass du dich dann vom ersten Tag an super wohl fühlst. Zumindest meiner Erfahrung nach klappt das so nicht, ich hab auch gewechselt und es hat immer ganz schön gedauert, bis ich mich halbwegs zu Hause gefühlt hab.
Gruß, Maria

Nichts für ungut, aber ich muss sagen, dass ich solche Sätze „Ich denke, es macht keinen Sinn deswegen dein Auslandsjahr zu „vergeuden““ hasse. Wenn es wirkliche Schwierigkeiten gibt, ist ein Wechsel ok. Aber nur weil jemandem die Zusammensetzung nicht passt und man sich nach 2 Tagen noch nicht total wohl fühlt und einen Draht zu allen Familienmitgliedern hat…
Auch eine Gastfamilie ist Programmteilnehmer!! Es ist auch das Jahr der Familie. In 8 Tagen erwarte ich meine 1. Gasttochter. Ich freue mich seit Monaten, habe mir Mühe gegeben ihr Zimmer vorzubereiten, Kontakt mit der Schule gehabt usw. Ich persönlich wäre am Boden zerstört, wenn meine Schülerin nach ein paar Tagen sagen würde „Ist ja alles ganz nett, aber entspricht nicht meiner Idealvorstellung vom ATJ…die Photos der anderen Schüler mit ihren Gastfamilien sind alle viel schöner“.
Ich finde eine solche Einstellung zum einen extrem undankbar und zum anderen einen Schlag ins Gesicht, für Austauschschüler, die noch bangen, dass ihnen rechtzeitig eine Gastfamilie gefunden wird.
Wie gesagt, es kann immer mal Konflikte geben oder auch Familien, die mit falschen Vorstellungen an ein ATJ gegangen sind…aber jeder ATS sollte sich und seiner Gastfamilie eine Chance geben zusammenzuwachen! Dies dauert in der Regel auch mehr als 2 Wochen und erfordert auch, dass man sich selbst anstrengt und versucht eine Beziehung zu den Familienmitgliedern aufzubauen. Außerdem sollte ein jeder Schüler sich bewusst sein, dass auch die Gastfamilie ein besonderes Jahr erlebt!!!

Es kann nicht dein Ernst sein, nach zwei Tagen (!) die Gastfamilie wechseln zu wollen. Das würde hoffentlich auch keine Austauschorganisation mitmachen.

Du schreibst, dass du „meist“ nur mit deiner Gastmutter redest, mit deiner Gastmutter und deinem Gastbruder „nicht so auf einer Wellenlänge“ bist und dein Gastvater „in allem, was er tut“, hastig und nervös ist. So wie du schreibst, könnte man fast meinen, du seist schon seit mehreren Monaten in der Gastfamilie. Dabei warst du erst einige Stunden dort, als du den Beitrag geschrieben hast.

Natürlich hast du nach 48 Stunden in deiner Gastfamilie noch nicht das Gefühl, dass es „deine Familie“ ist. Sicher würde die Familie enttäuscht sein, wenn du bereits nach einigen Stunden bei ihnen zu Hause ernsthaft eine andere Gastfamilie haben wollen würdest. Ich wäre als Gastmutter jedenfalls sehr enttäuscht. Und was würdest du denn sagen, wenn deine Gastfamilie DICH nach gerade einmal zwei Tagen einfach vor die Tür setzen würde, weil sie nicht das Gefühl hat, dass du „ihre Tochter“ bist?

Was erhoffst du dir eigentlich von dem Wechsel? Es ist sehr gut möglich, dass du dich auch in deiner nächsten Gastfamilie nach zwei Tagen nicht so fühlst, als sei sie „deine Familie“. Willst du dann wieder nach zwei Tagen wechseln?
Es ist nicht die Aufgabe deiner Austauschorganisation, eine maßgeschneiderte Gastfamilie für dich zu finden, mit der du dich vom ersten Augenblick an super verstehst und die deinen Idealvorstellungen entspricht. Du scheinst hauptsächlich dich selbst zu sehen, dabei geht es nicht nur um dich, sondern auch um deine Gastfamilie, um ihre Erwartungen an dich und um ihre Gefühle. Deine Gastfamilie hat dich, also einen für sie völlig fremden Menschen, für ein ganzes Jahr bei sich zu Hause aufgenommen! Nun liegt es an dir, dich auf deine Familie einzulassen, und es liegt an euch allen, euch einander anzunähern. Und das dauert ganz sicher deutlich länger als zwei Tage (und auch deutlich länger als zwei Wochen!).

Es mag einige Austauschschüler geben, die sich in ihrer Gastfamilie wirklich vom ersten Tag an zu absolut 100 Prozent wohlfühlen. Und manchmal passen Austauschschüler und Gastfamilie vielleicht wirklich nahezu perfekt zusammen. Sehr oft kommt es aber eben anders.

Zweifellos kann es Gründe für einen Wechsel geben. Und natürlich geraten manche Austauschschüler tatsächlich vollkommen unverschuldet in eine unzumutbare Situation oder es gibt Probleme, die sich nur durch einen Gastfamilienwechsel lösen lassen.
Zwei Tage sind aber noch gar nichts. Und so wie du es beschreibst, geht es dir im Grunde gut. Andere Austauschschüler haben schon ganz andere Situationen über eine viel längere Zeit mitgemacht, bevor sie über einen Gastfamilienwechsel nachgedacht haben!

Wenn es zwischen dir und deiner Gastfamilie nach einiger Zeit noch immer nicht gut klappt, such das Gespräch mit ihnen. Wenn es zwischen dir und deiner Gastfamilie dauerhaft nicht klappt und Gespräche mit ihnen nichts gebracht haben, hol deinen Betreuer hinzu. Und wenn es zwischen dir und deiner Gastfamilie allen Bemühungen zum Trotz überhaupt nicht klappt, kann über einen Wechsel nachgedacht werden.

Und nein, diese Zeit ist keine „vergeudete“ Zeit, sondern ein wesentlicher Aspekt eines Auslandsjahres! Ein sehr schöner Satz aus einem Text auf ausgetauscht.de lautet: „Austausch ist Lernen, Lernen wie man lebt.“

Es tut mir leid, dass ich mich wahrscheinlich ziemlich ungeschickt ausgedrückt habe:worried: , war nicht beabsichtigt! Ich teile die Meinung, dass sie noch warten sollte. Mit „vergeuden“ meinte ich, dass es auch nicht viel Sinn macht, dass sie sich ein halbes oder ganzes Jahr nur nach zuhause seht und sich unwohl fühlt und ihre Entscheidung bereut. Es ist nur, dass ich eine ähnliche Situation hatte und 4 Monate gewartet habe und immer unglücklicher geworden bin. Klar, vielleicht ist die Situation ganz anders bei ihr.

… und in ein bis zwei Wochen fühlen sich die meisten Austauschschüler sowieso besser in ihren Familien. Das meinte ich!

Hey bin gard in Amerika und habe das selbe gefuhl nur meine Gastfamilie besteht aus einer 77 järigen Gastmom. Ich wollte jetzt erst mal die erste Woche Schule abwarten. Und dann mal weiterschauen wies läuft. Da ich halt auch nicht weis wie ich den wechsel begründen sollte ausser das ich mich nicht wohlfühlund iwie bis jetzt der Draht oder ietwas gleiches fehlt.